Donnerstagmorgen, 26.1.
Russland, Sankt Petersburg
In Wladimir Kovoijkys Haus
Im oberen StockwerkRomantische Zeilen?
Casey erwachte aus einem unruhigen Schaf. Sie öffnete ihre Augen und sah in die Dunkelheit hinein. Nur ihr Wecker neben ihr spendete etwas Licht. Allerdings machte er dabei auch unmögliche Geräusche. Sie kippte den kleinen Hebel an seiner Seite um und brachte ihn somit zum Schweigen.
Aufstehen wollte sie wirklich nicht, aber sie musste. Aber immerhin war schon Donnerstag und die letzten drei Tage hatte sie frei bekommen. Sie freute sich darauf ihre beste Freundin wieder zu sehen und Ablenkung und Abstand von all dem hier zu bekommen.
Sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie auf ihren Papa böse sein sollte oder nicht. Er hatte es vermutlich nicht mit Absicht gemacht, dennoch hatte er sie genau wegen dieser Aktion eine Woche früher ins Internat zurückgeschickt. Wie sie vor wenigen Tagen erfahren hatte, war das, weil der Spion den ihr Vater auf den Spion der Presse angesetzt hatte, versuchte hatte vor Wladimirs Söldner zu fliehen und zu dem Priester zu kommen. Und wäre dies gelungen so hätte sie nicht in dem Haus sein dürfen.
Sie streckte sich, gähnte herzhaft und rieb sich dann die Augen. Mit schweren Beinen stieg sie aus dem Bett und ging in das luxuriöse Badezimmer.
Nikolaijs Schlafgemach und Badezimmer gefiel ihr besser als dieses hier, aber das – was eigentlich für Nikolaijs Großeltern gedacht war – war ebenfalls entzückend. Es war etwas heller gehalten als Nikolaijs Reich und auch schlichter.
Im Badezimmer drehte sie das erste Mal an diesem Morgen Licht auf, ging zum Waschbecken und wusch sich Hände und Gesicht. Dann putzte sie sich die Zähne und ging danach schnell auf die Toilette. Draußen im Schlafbereich drehte sie ebenfalls das Licht auf und suchte sich Kleidung für heute zusammen und entschied sich für ihren dunkelblauen, in der Taille sitzenden, bodenlangen Rock, der viele Falten warf. Darüber würde sie eine schlichte weiße Bluse anziehen, der Rock würde die Bluse in der Taille fixieren. Sie hatte einige dieser Röcke, die in der Taille einen breiten Abschnitt hatten, der hinten zu einer Masche gebunden war, und die zum Boden reichten und dabei viel Stoff zwischen vielen, großen Falten verbargen. Aber sie hatte auch ein paar dieser Exemplare mit Knöpfen auf der Rückseite statt Schleife, oder nichts, nur einem winzig-kleinen Zippverschluss und einer Einkerbung in Form eines Dreiecks in der Mitte des Rückens.
Unter all den Sachen würde sie – wie meistens – einen einfachen Ganzkörpertrainingsanzug tragen, in hellrosa, aber mit blickdichtem Stoff. Das schwarze Wickelröckchen – das in der Taille gebunden wurde und dann gerade einmal Gesäß und Intimbereich bedeckte -, welches sie sich dann noch über den langärmligen, knöchellangen und mit Rundausschnitt ausgestatteten Trainingsanzug anzog, steckte sie in ihre Handtasche.
Ihre meisten Schulsachen waren im Internat geblieben, so wie auch all ihre anderen Trainingsbekleidungen, ihr Tutu und noch ein paar weitere schwarze Wickelröcke. Natürlich hatte sie mehr als ein Tutu aber nur eines war im Internat, die anderen waren im Pfarrhof. Zuhause.
Unter dem Trainingsanzug trug sie einen Bühnen-String und einen BH, den würde sie in den Tanzstunden dann ausziehen, aber für den restlichen Unterricht hatte sie gerne einen an.
Sie kontrollierte ein letztes Mal ihre Handtasche, denn die große Tasche mit den Schulbüchern war auch im Internat geblieben.
Tanzschuhe waren auch im Internat, Spitzen-Schühchen, sowie Schläppchen. Aber sie hatte auch hier jeweils ein Paar und bei ihrem Vater ebenfalls.Gerade als sie aus ihrer hockenden Haltung vom Boden wieder aufstehen wollte, weil sich in ihrer Handtasche alles befand was sie benötigen würde um den Tag unbeschadet oder zumindest halbwegs gut zu überstehen, sah sie zwei Zettel, die unter ihrem Türschlitz lagen, miteinander verbunden durch eine rote Büroklammer.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band II
RomantikDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...