Dienstagmorgen, gegen 6:30 Uhr, 10.1.
In der Stadt
Am FlughafenKurzurlaub
"Was ist, wenn ich alles falsch mache? Wenn ich Essen nicht gut mache? Oder es nicht schmeckt? Ich gebe vielleicht zu viel von giftiger Nuss in Püree. Was ist, wenn ich auf Chesterfield vergesse? Oder...oh Gott... die Alarmanlage? Ich..."
Erika lachte: "Das nennt man Muskatnuss und sie ist nur in zu hohen Dosen schädlich."
"Dimitri!", ermahnte ihn James, drückte seine Schultern und schüttelte ihn leicht, "Wird schon alles schiefgehen!"
"Sage ich ja!", fiepte er verzweifelt.
Erika tadelte James, dieser schmunzelte allerdings nur: "Dmi, mein lieber Freund. Du wirst das gut machen. Es wird nichts schiefgehen. Dein Essen ist gut, das haben Master und die Kinder schon bestätigt."
"Nur zwei von sechs."
"Das reicht, es wird ihnen schmecken. Nikolaij und Cevin sind wählerisch beim Essen und die beiden hast du für dich gewonnen. Die anderen vier sind ein Kinderspiel. Das Haus muss nicht steril sein, wenn wir zurückkommen. Chester kannst du gar nicht vergessen, der pisst dir nämlich ans Bein, wenn du ihn ignorierst, nicht fütterst oder nicht raus lässt. Die Alarmanlage aktiviert sich um Mitternacht selbst, falls du sie davor nicht manuell einschaltest und außerdem bist du nicht alleine. Greez und Konrad können dir helfen und Master wird dir schon sagen wo es langgeht. Du wirst das gut machen mein Freund. Da bin ich mir ganz sicher."
"Ich weiß nicht", sagte Dmitrij wenig überzeugt.
Erika nahm ihn ohne Vorwarnungen in den Arm und flüsterte: "Alles wird gut werden, mein lieber Dimka!", dabei verwendete sie mit voller Absicht die liebevolle, russische Koseform seines Namens, "Du kannst anrufen, wenn du etwas wissen möchtest."
"Nein, ich werde euch nicht stören", versprach er. Doch sie hörte die Rührung in seiner Stimme. Es war also nicht falsch gewesen ihn mit dem Kosenamen anzusprechen, den sonst nur Familienmitglieder in Russland untereinander verwendeten. Doch genau das waren sie. Familienmitglieder in James Haus. Also war es legitim und ihm schien es gut zu gefallen.
Er strahlte auch immer wenn James 'Dmi' zu ihm sagte."Ruf an, bevor das Haus abbrennt, Dmi. Ich bitte dich inständig. Gott weiß was ich alles erlaube, aber wenn mein Haus brennt, dann rufst du mich sofort an!", sagte James warnend und hielt ihm dabei seinen Zeigefinger an die Brust.
Dmitrij nickte etwas erschrocken, blieb sonst aber vergleichsweise ruhig. Das Wissen James und Erika anrufen zu dürfen schien ihn etwas zu beruhigen.
Sobald Dmitrij etwas eingeschüchtert, aufgebaut und beruhigt war verabschiedeten James und Erika sich von ihren Jungs. Sie nahmen alle in den Arm, gaben allen Küsschen auf Stirn, Haare und Wangen und baten sie brav zu sein und gut auf sich aufzupassen und auch, dass sie Herrn Limerick keinen Kummer bereiteten.
James hatte Andreas schon informiert, dass seine Jungs heute später zum Unterricht erscheinen würden, aber Wladimir und Dmitrij würden sie dennoch noch einmal begleiten, falls es Probleme mit dem Direktorat oder sonst jemandem geben sollte. Auch, weil Steve später kommen würde. Aber auch Herr Ulmitsch wusste Bescheid.
Benjamin wurde besonders lange von seinem Vater im Arm gehalten, er bekam liebevolle Worte und ein leises: "Ich fasse es nicht, dass ich dich alleine lasse."
Doch er erwiderte nur: "Ich bin schon groß, Dad. Ich werde dich vermissen, aber ich schaffe das."
James nickte, er war stolz auf seinen Sohn und unbewusst wusste er, dass es viele Kinder gab die schon früher für so eine eigentlich vergleichsweise kurze Zeit alleine gewesen waren, doch es tat ihm im Herzen weh sein geliebtes Kind für einige Tage nicht zu sehen. Dabei war ihm auch klar, dass auch Benjamin irgendwann einmal ausziehen würde. Vielleicht sogar in eine andere Stadt oder, Gott behüte, gar in ein anderes Land oder auf einen anderen Kontinent.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band II
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...