Kapitel 131 (266) Homosexuelles Treiben & Zwillinge & Hochzeitseinladung

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Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Türe :D 
Ich hoffe, dass eure Adventskalender euch nett beschenken :D

Passend um unsere Weihnachtszeit herum verweilen Nikolaij und Cevin bei ihren Brüdern und Freunden im Dorf :D 

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag! 
In Liebe 
Eure 
<3 Eliska <3

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Freitag, Nachmittag, kurz nach 15:00 Uhr, 27.1.
In dem kleinen Ort mit 518 Einwohnern
In der einzigen Schule des Dorfes


Homosexuelles Treiben 

"Wo gehen wir denn hin?", lachte Jonathan, während er von Reza an der Hand gehalten und mitgeschleift wurde. Sein Freund hatte es heute besonders eilig. Er hatte sich quasi aus der Klasse gestürzt, als er geklingelt hatte. Sie hatten all ihre Sachen, mit Erlaubnis von Herrn Limerick, in der Klasse gelassen, sich nur ihre Portemonnaies und Hausschlüssel mitgenommen und sich eilig von ihren Freunden verabschiedet. Naja, Reza hatte es getan, da Jonathan vor lauter Hektik nicht zum Sprechen gekommen war.

Doch ein unheimliches Glücksgefühl erfüllte seine Brust, wenn Reza so voller Besitzanspruch war, ihn so fest an der Hand hielt und bestimmte wo es lang ging. Er gehörte ganz ihm und – so seltsam es klang – es gefiel ihm. Er war gerne Rezas Eigentum.

"Ins Kino", sagte Reza und zog ihn weiter.

Jonathan lachte: "Und das läuft davon, ja?"

"Nein, aber ich will so viel von unserem Monatstag noch mit dir haben, wie eben geht und deswegen habe ich es jetzt besonders eilig!"

Jonathan kicherte, das fand er süß.

"Aber wir haben unseren Monatstag doch sowieso!"

"Ja, aber ich will ihn alleine und romantisch, ohne Arithmetik und Grammatik haben. Mit vielen Küssen, Fummeln, deinem glücklichen Lachen und Liebe, viiiiieeeeel Liebe am Abend. Aber bis dahin will ich dir ein guter Freund sein und dich ausführen!"

Jonathans Herz blühte auf.

"Du bist der beste Freund!"

Reza knurrte zufrieden, blieb kurz stehen, küsste ihn innig, leider zu kurz, aber voller Gefühl und eilte dann weiter, immer noch hielt er ihn fest an der Hand. Nicht eine Sekunde ließ er ihn los.

Protestlos folgte Jonathan seinem Freund nach draußen, quer über den Parkplatz und zur erstbesten Bushaltestelle, wo auch fast auf die Minute genau ein Bus ankam, in den sie einstiegen.

Gegenüber einer alten Dame nahmen sie etwas verklemmt Platz. Sie gingen offen mit ihrer Liebe zueinander um, aber sie mussten jetzt nicht ausgerechnet vor einer rund Achtzigjährigen rumturteln. Auch, wenn sie nicht wirkte als würde sie das sonderlich verblüffen. Doch manchmal lag die Freude im Schwulsein auch darin, dass man es nicht immer jeden wissen ließ. Das hatte etwas Prickelndes, doch genauso kitzelnd war es wiederum, wenn sie es offen auslebten und alle wissen ließen. Beide Seiten waren okay. Hauptsache sie hatten sich.

Aber, ihre Beziehung zu schützen, indem sie sich dezent zurückhielten und dann Zuhause die Sau rausließen hatte etwas Besonderes. Als würden sie beide der Meinung sein die Beziehung hüten zu wollen, damit nichts zwischen sie geriet, nichts ihrer Beziehung schadete.

Reza sah etwas verlegen zu ihm, er erwiderte diesen Blick mit einem zarten Lächeln.

Doch vom Händchenhalten hielt sie auch das nicht ab. Oberschenkel an Oberschenkel saßen sie beieinander, hielten sich an den Händen – mit den Fingern verschränkt - und sahen dann gemeinsam aus dem Fenster.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt