Samstag, früher Abend, 21.1.
Russland, Sankt Petersbug
In der InnenstadtBitte, bitte!
Date Nummer 'er-hatte-absolut-keine-Ahnung-mehr,-weil-er-aufgehört-hatte-zu-zählen' war beinahe vorbei. Fast hatte er es geschafft. Aber eben nur fast.
Das war heute der sechste Tag an dem er jeden Tag Dates gehabt hatte.
Heute Morgen schon eines, zu Mittag hatte er 'Pause' gehabt, weil er mit Casey, deren bester Freundin und dessen Freund in der Waganowa gewesen war. Sheelas Freund tanzte aber nicht. Nicht einmal Klassisch. Seine 'Pause' war ihm sehr gelegen gekommen, wenn sie auch hätte länger sein können und mit Casey alleine. Aber wie hieß es so schön? Man konnte eben nicht alles haben.
Allerdingshatte er jetzt das zweite Date, seit er nach dem Üben mit Casey losgefahren warNur am ersten Tag, seiner unendlich wirkenden Date-Reihe, hatte er nur eines gehabt. Die letzten fünf Tage waren es drei an jedem Tag gewesen. Eine zum Frühstück, eine zu Mittag und eine am Abend. Er war völlig fertig...
Sechzehn sagte ihm sein Hirn. Okay. Gut, aber das lag nur daran, dass einige seiner Fickeskapaden schon die Schule verlassen hatten, weil sie ein Jahr älter als er waren, es nicht bis zum Abschluss geschafft hatten, oder eigentlich einen Freund hatten und deswegen kein Risiko eingingen mit ihm Essen zu gehen. Dafür konnte er also nur dankbar sein. Wobei ihm wohl ein Schlag von jedem der betrogenen Männer, in dessen Beziehungen er die Affäre gewesen war, lieber wäre als jeden Tag ein Essen nach dem anderen mit verschiedenen Mädchen.
Die Tussi deren Namen er schon zum X-Ten Mal vergessen hatte quasselte und quasselte.
Mit ihrer Hand auf seinem Unterarm ging er durch verschneite Straßen, unter funkelndem Laternendekor durch und blickte hoch zu den Sternen.
In solchen Momenten fragte er sich wirklich wieso seine Mutter ihn nicht einfach abgetrieben, anstatt abgeschoben, hatte.
Dann müsste er das jetzt nicht durchstehen und würde noch dazu dem Mädchen, das er wirklich gerne hatte, nicht auf den Geist gehen.
Wobei er sich eingestehen musste, dass seine, von ihm verhasste, Mutter nichts dafür konnte, dass er ein Idiot war, der nichts besseres mit seiner Zeit anzufangen gewusst hatte, als zu ficken.
Refil wusste nicht einmal worüber die Tussi an seinem Arm sprach.
Leise klapperten ihre Absätze über den Asphalt. Die hauchdünne Schneeschicht, die seit der letzten Räumung wieder gefallen war schien ihr auf magische Weise auszuweichen. Oder aber Gott quälte ihn und ließ das Klappern überdeutlich erklingen.
Kein himmlisches Wesen tat ihm gerade den Gefallen, dass sie neben ihm ausrutschte und er lachen konnte.
Vielleicht war es aber auch der Teufel, der ihn quälen wollte...
'Nein', dachte sich Refil, dieser nette Bursche würde ihn vermutlich mögen und ihm dabei helfen die dumme Nuss irgendwo abzuliefern und abzuhauen.
Mittlerweile war Refil schmerzlich klar geworden, dass jede Einzelne von ihnen es genoss ihn lange und ausführlich bei einem kleinen Rache-Date, dass einzig und alleine ihren Vergnügungen diente und nicht etwa dazu ihm den Arsch zu retten, zu malträtieren.
Wieder blickte er hoch in den Himmel.
Was seine Casey wohl gerade tat?
Dabei ignorierte er gekonnt, dass sie gar nicht 'seine' war. Leider.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band II
RomansDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...