*Kapitel 7 (142) Namenloser kommt zu Besuch...

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Freitagabend

In der Stadt

In einer schönen und dennoch trostlosen Wohnung

Bei den zwei Polizisten

Namenloser kommt zu Besuch...

"Ich muss jetzt los! Warte nicht auf mich, ich weiß nicht wie lange das Meeting dauern wird. Bis dann, Schatz!", rief sein Verlobter ihm zu während er die Wohnung verließ – er machte keine Anstalten aus dem Badezimmer zu ihm zu gehen, er würde keinen Kuss bekommen und er wollte auch keinen – und, dass sein Verlobte in 'Schatz' nannte tat immer noch weh. Er wusste genau was 'Meeting' bedeutete. Sein Verlobter war wieder auf dem Weg zu ihrem gemeinsamen Boss. Sie würden alles mündlich klären.

Zorn, Eifersucht und der Schmerz darüber abermals betrogen zu werden packten ihn erneut und vor lauter Wut verließ auch er die gemeinsame Wohnung, stieg in seinen Privatwagen und fuhr etwas zu schnell los. Der Sex heute in der Universität war gut gewesen, doch das reichte ihm nicht. Er fuhr nur einige Minuten ehe er in die Gallonen-Straße einbog. Seine Dienstwaffe lag unter dem Sitz und dort würde sie heute Nacht auch bleiben. In Privatkleidung stieg er aus dem schwarzen Wagen und überquerte die Straße. Sein dunkelblaues Hemd lag eng an und die graue Hose betonte seinen Po und seine langen Beine. Unter dem Hemd sah man die Konturen seiner Arm -, Brust -, und Bauchmuskeln. Seinen Ausweis hatte er mit seinem Portemonnaie dabei. Immer.

Er betrat das Wohnhaus, dass die Türe offen war fand er unvernünftig. Als er allerdings den Portier sah der ihn wachsam beobachtete ignorierte er die Tatsache der offenen Türe und begrüßte den älteren Herren so freundlich er konnte. Der strenge Blick des Mannes schien sich förmlich durch ihn durchzubohren. Die freundlichen Grüße des Besuchers überhörte er gekonnt.

"Sie wohnen nicht hier."

"Da haben Sie recht", lächelte er, "Aber...", fuhr er fort und zog seinen Ausweis hervor, "Ich werde keinen Ärger machen, ich möchte nur einen Freund besuchen."

Der Portier betrachtete den Ausweis kritisch, dann nickte er. Er winkte ihn durch: "Alles klar, gehen Sie nur, Officer, viel Spaß."

"Danke", er hatte sich nicht gemerkt in welchem Stock Greg wohnte und den Block hatte er nicht dabei, aber er würde die Türe erkennen, außerdem stand sicherlich der Name drauf.

"Ich werde sicher Spaß haben...", flüsterte er zu sich selbst als er die Treppen hoch ging. Nach mehreren Stöcken erkannte er Gregs Türe vom Halbstock aus. Dank des intensiven Trainings im Revier war er nicht einmal außer Atem als er oben ankam, dennoch musste er tief durchatmen ehe er den letzten halben Stock hoch ging. Sein Herz pochte schnell und in seinem Schritt drückte etwas unaufhörlich und gierig von innen gegen seinen Hosenbund.

Er stellte sich vor die mit Mahagoniholz verzierte Tür und erst jetzt fragte er sich was er hier tat und ob es eine gute Idee war. Allerdings schien seiner Hand das egal zu sein, denn sie klopfte einfach an. Dann drehten sich seine Gedanken weiter, unaufhörlich darum ob Greg vielleicht überhaupt nicht zu Hause war, oder wieder wen aufriss oder schon jemanden bei sich hatte... Nicht, dass er eifersüchtig war, er wollte nur der Einzige sein! Zumindest einmal in seinem Leben, sobald er mit jemandem im Bett gewesen war...

Er war so anhänglich, das war schon fast wieder peinlich.

Allerdings wurden seine Gedanken unterbrochen als Greg vor ihm erschien. Oberkörperfrei und mit einer Bierflasche in der rechten Hand. Greg sah ihn verwirrt und überrascht an und dann sah er fürchterlich ertappt aus und der Polizist bereute es schon her gefahren zu sein. Er hatte wen bei sich, da war er sich sicher. Niedergeschlagen erwiderte er den Blick und konnte die ansteigende Angst in seinen Augen nicht verstecken.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt