*Kapitel 57 (192) Aufweckungskommando

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In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (3.1 - 4.1)
In den Straßen der Stadt
Am Weg zum älteren der Twin-Tower-Sisters

Aufweckungskommando

Theodor war am Weg von der Arbeit nach Hause. Am Horizont sah er den jüngeren der beiden Twin-Tower und dachte lächelnd an Thomas und seinen Tätowierer. Die dort nun nicht mehr wohnten. Er hatte schon erfahren, dass sie wieder ins Dorf zurückgezogen waren.

 Er wartete nun nur noch gespannt auf das Abmelden eines Stadtbewohners und das Anmelden eines neuen Dorfbewohners. Was ebenfalls in sein Aufgabenfeld fiel.Er freute sich schon darauf.  

Natürlich gab er Sasha alle Zeit die er brauchte, denn sein Mietvertrag musste bestimmt erst gekündigt werden und ausziehen benötigte auch seine Zeit. Die Rechenadresse würde er ummelden müssen und, und, und. Er hatte nun viel zu tun. Genauso wie Theos Bruder.

Für dessen Ummeldung von der Stadt ins Dorf - samt Frau und Tochter - ebenfalls er zuständig war. 

Theodor fuhr mit seinem Streifenwagen in die Tiefgarage seines neuen Wohnkomplexes.

Adam hatte er zuvor noch bei seiner Frau und seiner Tochter abgesetzt. Auch sie würden bald umziehen. Genauso wie Sasha: Raus aus der Stadt und rein ins idyllische Dorf.

Theodor war auch gerne am Land. Aber noch lieber war er bei Greg. Weswegen er sich auch beeilte einzuparken, auszusteigen und abzusperren. Ehe er in den Lift stieg, ins Erdgeschoss fuhr, sich dem Portier zeigte und in den zweiten Lift einstieg, der ihn dann in den gewünschten Stock beförderte.

Greg hatte ihm ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Er hatte ihm ein riesiges Regal aufgebaut, welches nun als Terrarien-Halterung diente. Außerdem hatte er – was ihn zu Tränen gerührt hatte – Äste, Stämme und Balken für Quento angebracht. Überall. Das ganze Wohnzimmer war nun ein Vogelparadies. Dazu gab es zwei riesige Bäume. Einer auf dem Balkon, welcher mit einem Netz überspannt worden war, damit Quento an die frische Luft konnte, ohne, dass sich Theo Sorgen machen musste. Und einer im Wohnzimmer, in dem sich sogar zwei künstliche Nester für den Papageien befanden.

Der Balkon war zusätzlich noch mit Klettermöglichkeiten ausgestattet. 

Nach dazu überlegte Greg mit Theo zusammen, ob sie vielleicht Schildkröten halten wollten. Land oder Wasser? Die Wasserschildkröten würden sie ins Badezimmer verfrachten und die Landschildkröten würden ein Außengehege auf dem Balkon bekommen und einen kleinen Innen-Bau im Wohnzimmer. Aber das hatte noch Zeit. Greg mochte Schildkröten nur einfach und Theo wollte ihm eine Freude machen. 

Theodor schloss die Türe auf, legte seinen Schlüssel leise auf der kleinen Ablage ab und hing seine Lederjacke auf. Dann zog er die festen Arbeitsschuhe aus und schlich leise ins Wohnzimmer. Er nahm an, dass Greg schon im Bett läge. Weswegen er sich nur leise am Kühlschrank bediente, sich eine Flasche alkoholfreies Bier angelte und sich noch kurz auf die Couch setzen wollte, bevor er Duschen gehen würde und sich danach zu ihm legte.

Doch als er sich der Couch zuwandte traute er seinen Augen nicht. Am Couchtisch lagen Medizinbücher, Textmarker, der Laptop war aufgeklappt und leere Dosen von Energiedrinks standen herum.

Theodor trat näher an das Chaos heran und blieb dann stockend stehend.

Greg lag auf der Couch.

Aber nicht alleine.

Er hatte Quento im Arm.

Quento saß, zu einer Kugel zusammengestaucht, in Gregs Armbeuge. Gregs Nase berührte fast das Federkleid des Graupapageien.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt