*Kapitel 11 (146) Familienfrühstück ... Teil I

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Sonntag, in der Früh

In der Stadt

Familienfrühstück... Teil I

Greg parkte seine Maschine hinter dem Auto seines Vaters. Das seiner Mutter stand in der Garage. Seine Eltern wohnten in einer Reihenhaussiedlung mit lauter alten Menschen als Nachbarn. Die alten Damen brachten am Wochenende oft ihre Hunde und Katzen und Kanarienvögel - oder was alte Frauen sonst so als Haustiere hatten - zu seiner Mutter, damit sie alle Tierchen untersuchen konnte um dann festzustellen, dass sie lediglich etwas zu viel gefressen hatten da die alten Damen immer Angst hatten ihre Hundis und Katzis könnten zu dünn sein. Sein Vater warnte ihn immer langsam zu fahren, wenn er einen der Anwohner mit Hund sah damit er sie nicht überfuhr. Allerdings bewies sich das als sehr schwierig da die Hunde alle zu rund zum Laufen waren. Er hatte seinem Vater nur entgegnet, dass keiner der Hunde in der Lage war ihm vor die Räder zu laufen, die würden rollen und sobald er sie anfuhr würden sie einfach mit rollen. Er würde sie mit seinem Mädchen also lediglich wegkicken. Sein Vater hatte gelacht und seine Mutter hatte ihn böse angesehen, da die alten Damen einfach nur zu fürsorglich waren. 

Dennoch fuhr er jedes Mal extra langsam und vorsichtig sobald er die Toreinfahrt der Siedlung passierte. Er zog den Zündschlüssel ab und nahm den Helm runter. Mit einem behutsamen Rundumblick stieg er von seinem Motorrad ab. Er ging an dem Wagen seines Vaters vorbei und klopfte an die weiß lackierte Holztür. Seine Mutter öffnete ihm und umarmte ihn freudig. "Gregor. Schön, dass du da bist."

Er erwiderte die Umarmung. "Hallo Mama", grüßte er brav, dann erschien sein Vater hinter seiner Mutter und blickte prüfend auf ihn herab.

Seine Mutter ließ ihn los und sein Vater öffnete die Arme. Etwas wiederwillig umarmte er seinen Vater und wünschte ihm einen guten Morgen. Die Umarmung war nicht von Dauer und sobald er seinen Sohn wieder freigab zog der sich die Stiefel aus, hing den Mantel an den Haken und legte seinen Helm auf der Ablage ab.

Seine Mutter hatte lange, schon allmählich weiß werdende Haare, sein Vater war schon komplett ergraut. Während sein Vater mit den Jahren an Gewicht zugelegt hatte, aber nicht wirklich dick war, war seine Mutter gertenschlank geblieben.

"Ist das ein Knutschfleck?", fragte sein Vater und tippte auf einen leicht drückenden, roten Fleck an Gregs Hals. Er sah etwas böse zu seinem Vater auf und der lachte: "Ich halte mich schon wieder aus deinem Liebesleben raus."

Auch seine Mutter kicherte und sobald ihr Mann den langen Gang entlang ging flüsterte sie ihrem Sohn ins Ohr: "Ist es etwas Ernstes?"

Er blickte unsicher zu ihr und sie kicherte erneut: "Ich kenne dich doch. Du lässt dir nie Souvenirs verpassen. Also muss es etwas Bedeutendes sein."

Greg biss sich auf die Lippen und sah auf den Boden. "Ich mag ihn, ja."

'Wann war denn das passiert?', fragte er sich und strich sich über den Hals. Er hätte wohl etwas gründlicher in den Spiegel sehen sollen. Dabei hatte er nicht einmal bemerkt wann Theo ihm diesen Liebesbeweis hinterlassen hatte. War es in der Uni gewesen? Oder erst die Nacht danach? In der Ersten doch sicher nicht, oder doch? Das wäre ihm doch aufgefallen.

Andererseits...

Er ging an einem Spiegel vorbei und sah kurz hinein.

Nein, ihm war ja nicht einmal der hier aufgefallen, also konnte er unmöglich nachvollziehen, wann er dieses Souvenir ergattert hatte.

Seine Mutter lächelte glücklich und umarmte ihn von der Seite.

"Das freut mich."

Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte dann: "Na komm, lass uns zu Papa gehen. Der hat schon Hunger."

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt