*Kapitel 9 (144) Polizeieinsatz...

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Samstagabend

In der Stadt

In Officer Dashwoods und Officer Todas Wohnung

Polizeieinsatz...

Ein schrilles Klingeln weckte ihn und benommen setzte er sich auf. Leise hörte er seinen Verlobten reden, doch da er die Gegenstimmen nicht hören konnte und ihn davor das Klingeln hatte hochschrecken lassen, war er sich sicher, dass er telefonierte. Doch schon lange interessierten ihn die Gespräche nicht mehr die sein Verlobter leise und klammheimlich führte.

Theodor streckte sich kräftig durch und ließ seine Gelenke knacken. Mit einem Blick auf die Uhr sah er, dass er bald los musste, also stand er auf, ging in das Badezimmer und wusch sich das Gesicht. Danach trocknete er sich mit seinem Handtuch ab und sah in den Spiegel. Er öffnete den Spiegelschrank und griff nach seinem Rasierschaum und seinem Rasierer. Er rieb sich die Wangen mit dem Schaum ein und fing dann behutsam an seine Bartstoppeln zu entfernen.

Sobald er zufrieden war verließ er das Badezimmer wieder, ging an seinem Verlobten vorbei - der versuchte unauffällig damit aufzuhören zu Reden und den Hörer zuhielt - und verschwand im Schlafzimmer. Er hatte seinem ehemaligen Schatz keinen Blick zugeworfen. Er warf sich in seine vollständige Uniform und wollte gerade das Schlafzimmer verlassen als sein Verlobter in der Türe auftauchte.

"Dienstantritt?", fragte er freundlich und Theodor nickte. "Ja, Nachtschicht. Wieso?"

"Wann bist du wieder da?"

"In der Früh nehme ich an, warum?"

"Wir wollten doch zu meinen Eltern fahren. Mama will nur wissen wann wir kommen."

Mit seiner Mutter hatte er gerade gewiss nicht telefoniert. Dennoch nickte Theodor.

"Morgen Vormittag sollte ich bereit zum losfahren sein, aber packen muss ich vorher noch."

"Gut, ich suche meine Sachen jetzt schon zusammen und wenn du zurück bist entscheiden wir ob wir morgen oder erst übermorgen fahren", dabei lächelte ihn Victor beinahe liebevoll an und ihm wurde schlecht bei dem Anblick, weil er sich angelogen vorkam.

"Wie du möchtest, mir ist das gleich", sagte er etwas bissig, doch seinem Verlobten fiel das natürlich nicht auf. Victor fragte nur nach der Anzahl seiner freien Tage.

"Zwei Tage, du?"

"Auch zwei Tage, darum würde ich sagen, dass wir morgen gleich fahren."

"Geht in Ordnung. Aber ich muss jetzt ehrlich los."

"Ich bringe dich noch zur Türe", sagte sein Verlobter als Theo an ihm vorbeiging.

Theodor musste die Tränen unterdrücken. Lange hatte er ihn nicht mehr zur Türe gebracht. Außerdem mochte er seine Schwiegereltern und wollte ehrlich gesagt in der Familie bleiben, aber ihm war klar, dass er die Beziehung nicht wegen der Familie seines Partners aufrecht erhalten sollte, sondern für sich, doch ob er das wollte wusste er nicht. Bevor er sich vor der Türe noch einmal umdrehte blinzelte er die Tränen weg.

"Bis dann und pass auf dich auf, Schatz", sagte sein Verlobter liebevoll und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen, den er kaum erwiderte.

Er lächelte seinen Verlobten an und verließ dann die Wohnung. Gegenüber stand der Streifenwagen und mit einem kurzen Blick über die Straße überquerte er sie und stieg ein. Er schloss die Türe, schnallte sich an, steckte den Schlüssel ein und startete den Motor. Schnell fuhr er einige Straßen weiter und hatte Mühe durch den Schleier seiner Tränen etwas zu sehen. Er brauchte mehrere Anläufe um klare Sicht zu bekommen.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt