*Kapitel 65 (200!!) Bolschoi und Elimination

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Samstag, 7.1.
Russland, Moskau
Auf russischen Straßen

Bolschoi und Elimination

Trotz dessen es kalt war und schneite gingen sie nebeneinander zu Fuß zum Bolschoi-Theater. Gestern hatten sie sich die wunderschöne Basilius Kathedrale von außen und innen angesehen. Master Cevin hatte es sehr gefallen und auch Master Nikolaij schien ebenfalls beeindruckt gewesen zu sein. Dmitrij war aus dem Staunen ebenfalls nicht mehr raus gekommen.

Außerdem hatten sie Miss Erika angerufen um ihr ein schönes orthodoxes Weihnachtsfest zu wünschen, auch wenn in Russland erst heute gefeiert wurde.

Aber das eigentliche Highlight des gestrigen Tages war der Antrag am Abend gewesen. Dmitrij hatte Master Cevin beim Kochen für Master Nikolaij geholfen und hatte dann mit Master Nikolaij gebangt, was Master Cevin wohl zur Antwort geben würde.

Und der Ring war wunderschön!

Leider durfte sein blonder Master den Ring nicht tragen, solange sie sich in Russland und außerhalb geschlossener Privaträume befanden. Doch auch das schien seine Freude nicht zu mindern.

Und im Endeffekt war das alles was zählte. Zumindest für Dmitrij.

Die Straßen Russlands waren gedrängt voll, doch rempelte sie niemand an.

Cevin sah sich begeistert um, während Nikolaij eher etwas unsicher um sich sah.

Dmitrij, der zwei Schritte schräg hinter ihnen ging, betrachtete seine Umgebung aufmerksam.

Ihm war klar, dass Master Cevin am meisten Spaß von ihnen dreien hatte, außer, wenn sie im Hotel waren. Da hatte Master Nikolaij den meisten Spaß. Zumindest klang es so, sobald sich seine beiden Master hinter verschlossener Türe und zugezogenen Vorhängen befanden.

Er wusste, dass Master Cevin etwas nervös war, weil Master Nikolaij heute zum großen Bolschoi-Theater gehen durfte. Wenn es ihm gefiel würde er womöglich bleiben wollen, was er allerdings nicht tun würde und dann hätte Master Cevin Schuldgefühle.

Dmitrij tat die Zerrissenheit seiner beiden Master leid.

Doch er verstand sie beide. Den einen der dem anderen nicht die Träume vermiesen wollte und den anderen, der den einen nicht verlieren wollte, weil er seinem Traum nachging. Er würde auch nicht wissen wie er handeln sollte. Das war in seinen Augen ein ziemliches Dilemma. Und dass sie sich deswegen schon oft gestritten hatten, hatte er mitbekommen und auch das verstand er. Auch wenn er es hasste, wenn sich seine zwei geliebten Master stritten. Er kam sich dann vor, wie ein Kind, dessen Eltern sich scheiden lassen wollten. Er war im völligen Unklaren, zu wem er dann halten oder gehen sollte oder durfte. Vermutlich würde er bei Master Nikolaij bleiben, doch er würde den einfühlsamen Master Cevin sehr vermissen.

Aber insgeheim blühte in ihm dank Master Nikolaijs Antrag gestern Abend die Hoffnung auf, dass seine beiden verehrten Master es schaffen würden. Ganz gleich welche Steine das Schicksal ihnen in den Weg legen würde. Dass sie nach zwei Monaten Beziehung schon daran dachten für immer zusammenzubleiben musste etwas Großes bedeuten. Wahre Liebe.

Dmitrij war streng genommen nur Master Nikolaijs Butler, doch natürlich bediente er alle in James Haus wohnenden. Mit einer Ausnahme: James selbst.

Das Bolschoi-Theater war von außen nicht so prunkvoll wie die Basilius Kathedrale, doch dennoch schön.

Ehrfürchtig betraten sie das Innere des hellen Gebäudes, mit den Säulen vor den Toren.

Drinnen hingegen war es eine Wucht an Eleganz und Schönheit. Die Ränge stapelten sich bis dicht unter die hohe Decke, alles war in rotem Samt und Gold gehalten. Die Bühne war beachtlich und die unteren Sitzreihen schienen sich unendlich weit zu erstrecken.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt