Donnerstag, sehr früh in der Früh, 5.1.
In dem kleinen Ort mit 514 Einwohnern
In James herrschaftlichen Haus am Berg
In der Küche
In Chesters KörbchenMoskaureise
Ein paar graue Schuhe gingen an ihm vorbei, er hob den Kopf, sah nach oben, wurde nicht beachtet und legte den Kopf wieder hin. Die grauen Hosenbeine über den grauen Schuhen auf dem grauen Boden entfernten sich. Viele männliche Stimmen sprachen durcheinander.
Eine davon gehörte seinem Herrchen.
Ein zweites paar graue Schuhe kam auf ihn zu und ging in die Hocke, wieder hob er den Kopf, dieses Mal wurde er getätschelt. Leicht wedelte er mit dem Stummel an seinem Hintern.
Nikolaij sprach: "Pass gut auf Benji auf."
Dann hörte er wieder auf ihn zu streicheln und erhob sich. Chesterfield legte seinen Kopf wieder auf den Rand seines Körbchens und blickte Nikolaijs grauen Beinen hinterher, wie sie in das graue Wohnzimmer gingen. Dort standen alle Bewohner versammelt. In Grau.
Sein Herrchen hielt die Hand des Mannes, der ihm sehr sympathisch war, weil er sein Herrchen glücklich machte. Steve, der immer noch verletzt war, sah sehr traurig aus. Im Allgemeinen hing eine trübe Stimmung in der Luft.
Wieso wusste er nicht.
Er war nur ebenfalls traurig darüber.
Sein Herrchen war traurig. Also war er traurig.
"Hhhhuuummm...", winselte er.
Die hellgrauen Haare seines Herrchens wippten auf, als er zu ihm sah. Chester hob den Kopf und winselte erneut, dann jaulte er auf. Und dann noch einmal.
Benjamin lächelte ihn an, ging in die Hocke und klopfte sich auf die Oberschenkel dann lachte er und rief: "Komm mein Junge! Hier! Komm her!"
Sofort reagierte Chesterfield, sprang auf und rannte mit dem Po wackelnd auf sein Herrchen zu. Er sprang ihn an und wurde auf den Arm genommen.
Benjamin stand wieder auf und kraulte seinen sichtlich niedergeschlagenen Hund. Er wusste immerhin nicht, dass Nikolaij und Cevin wiederkommen würden. Sein sensibler Begleiter verstand nur, dass sie weggehen wollten. Wenn er das überhaupt verstand. Vielleicht spürte er einfach nur, dass sie alle traurig waren, insbesondere er.
"Ist gut mein Junge. Nikolaij und Cevin kommen wieder. Sie machen nur einen Ausflug."
Wieder winselte Chesterfield.
Benjamin tat das leid, er kraulte ihn hinter den Ohren und lehnte an Robens Brust. Chesters Kopf war warm auf seinen Arm und seine Lefzen machten sein seidenes Nachthemd nass, doch das störte ihn nicht. Hauptsache er hörte auf traurig zu sein und zu winseln. Das brach Benji schier das Herz. Das diamantene Halsband von Nikolaij schmeichelte seinem Hals und funkelte zusammen mit Chesters großen, schwarzen Augen um die Wette. Doch die Augen des Hundes würden immer jeden Wettstreit gewinnen.
James und Erika standen dicht bei ihm und Roben. Ihnen gegenüber Nikolaij, Cevin und Dmitrij. An der Türe standen die Zwillinge und Wladimir.
Wladimir betrachtete seinen Sohn und dessen Freund eindringlich. Er war zwar schrecklich nervös, dass etwas schiefgehen könnte, doch Artjom und Igor waren schon am Weg nach Russland. Sie waren eingeweiht, wussten, dass ihr junger Master mit zwei Begleitern erscheinen würde und sie ihn auf Schritt und Tritt zu verfolgen hatten, damit ja nichts passieren konnte. Und sollte doch ein Zwischenfall unterlaufen wollte Waldimir ohne Umschweife davon unterrichtet werden.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band II
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...