*Kapitel 46 (181) Drogenhandel

251 25 28
                                    


Mittwochnachmittag, 28.12
In dem kleinen Ort mit 514 Einwohnern
In James herrschaftlichen Anwesen


Drogenhandel

Dmitrij wartete bei offener Türe auf ihren unerwarteten Besucher.
Der Streifenwagen parkte ihm gegenüber. Ein junger Polizist stieg aus, sperrte seinen Wagen nicht ab und kam auf Dmitrij zu. Unbewusst stellte sich der junge Butler noch gerader hin als er sowieso schon dastand und hob sein Kinn stolz und etwas herausfordernd an. Mit festem Blick sah er seinem Gegenüber entgegen.

"Guten Tag", grüßte er freundlich, "Wie kann ich Ihnen helfen?"

"Guten Tag!", sagte auch der Polizist, "Mein Name ist Theodor Dashwood. Ich suche Roben Collister. Ist er hier?"

Dmitrij dachte angestrengt nach. Er wusste nicht ob sein Master Roben Besuch von einem Politseyskiy haben wollte, wie es im Russischen hieß. 

"Ich weiß nicht", log er ruhig. Allmählich bekam er Übung darin. Er blickte dem Polizisten fest in die Augen.

Officer Dashwood schmunzelte: "Ich verstehe, dass Sie Ihren... ähm, was ist Roben für Sie?"

"Mein Master", sagte Dmitrij, "Ich bin Butler von Master Roben und Brüdern", dabei erfüllte Stolz seine Brust.

Theodor nickte abermals: "Dann verstehe ich, dass Sie Ihren Master schützen wollen, aber ich verspreche, ich habe keine bösen Absichten. Roben bekommt keinen Ärger. Ich brauche lediglich seine Hilfe."

"Master Roben hat keine Möglichkeit Ärger zu bekommen", sagte er und hörte selbst, dass etwas an seinem Satz nicht stimmen konnte, doch er war sich nicht ganz sicher was es war.

Der Polizist vor ihm grinste: "Das weiß ich. James hat ihn adoptiert. James und ich sind Freunde. Ist James da?"

Wieder kniff Dmitrij die Augen zusammen.

In Russland konnte er noch keinem Polizisten trauen, er war sich nicht sicher, ob er es hier sollte. Gerade wollte er wieder mit 'Ich weiß nicht' antworten, als James Stimme erklang: "Dimitri?"

"An der Türe!", sagte Dmitrij laut, aber ohne den Beamten dabei aus den Augen zu lassen.

James erschien hinter ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Bist du dir unsicher, ob ich die Politsiya in meinem Haus haben möchte?"

"Ja!", sagte er mit starker Stimme. Immer noch fixierte er Theodor. Dabei ließ er allerdings ein kleines Lächeln erblicken. James hatte Polizei auf Russisch gesagt.

"Ist schon in Ordnung Dmi. Ich kenne diesen netten Beamten. Er ist ein Freund, kein Feind und schon gar keine Gefahr."

Dmitrij sah James an: "Ist Feind nicht immer Gefahr?"

"Nein, nicht meine Feinde", grinste James und Dmitrij lächelte. Das meinte sein Lehrer bestimmt, weil er sehr mächtig war.

Widerwillig mache Dmitrij dem Polizeibeamten Platz und trat hinter James.

James bat Officer Dashwood in sein Haus und nahm ihm selbst den Mantel ab. Dmitrij wollte es auch gar nicht tun. Er wollte die Polizei nicht im selben Haus wie seine Master wissen, also wollte er sich ebenso wenig verneigen, ihm die Lederjacke abnehmen oder ihm etwas zu trinken anbieten. Auch wenn James den Mann scheinbar gut leiden konnte.

Den Polizisten schien es wenig zu kratzen, dass ihn der junge Butler nicht mochte. James hingegen schien es zu amüsieren. Er hatte seinen Schüler noch nie zickig gesehen, sonst war er immer artig, gehörig und gelehrsam. Aber irgendwie gefiel James dessen Reaktion. Er beschützte seine Master.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt