|79|칠십구

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"Seid ihr doch Freunde?", fragte Hoseok plötzlich an Taehyung gerichtet, ein schiefes Lächeln umspielte seine Lippen und es funkelte ein Ausdruck in seinen Augen auf, den ich nicht deuten konnte. Da war wieder dieses Wort 'Freunde'. Ich wollte das nicht hören, ich wollte mehr sein, ich wollte vor allem aber endlich antworten und die bekam ich von Taehyung ja leider nicht. "Ja, Taehyung. Was sind wir?", löste ich mich plötzlich und sah ihn fordernd an; sein Blick wirkte nervös und er ließ mich los.

"Jungkook..", gab er leise von sich; und wieder entfernte er sich. Irgendwie kam es mir langsam so vor, dass wir uns nur noch unter Drogen näher kamen und das verletzte mich. "Wir sehen uns später.", schob ich ihn einfach ab und ging hinaus; es dauerte ein paar Minuten, ehe auch Hoseok hinter mir her kam und sich lächelnd bei mir einhakte. "Mach dir nichts draus, Kleiner. Mein Cousin hat viel erlebt in seinen jungen Jahren.", erklärte er. "Aber jetzt will ich erstmal was essen.", grinste er und zog mich mit sich in Richtung U-Bahn; komischerweise hatte ich auf einmal ein schlechtes Gewissen...

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"Das sieht klasse aus.", grinste der Rothaarige und biss genüsslich in ein Stück Pizza; auch ich kaute auf einem Bissen herum, doch leider fehlte mir ein bisschen der Appetit.

Ich kannte diesen Kerl doch eigentlich gar nicht; ich wusste nur von den ganzen Erzählungen und dass er das Opfer in der Geschichte mit Taehyung sein sollte, doch Taehyung erzählte mir nichts. Ich wusste einfach langsam nicht mehr was oder wem ich Glauben schenken sollte. "Woher kennst du denn meinen Cousin eigentlich?", begann der scheinbar immer fröhliche Kerl und schaute mir aufmerksam dabei zu, wie ich auf dem Pizzarand herumkaute; den aß ich eigentlich nur mit, wenn ich mit dem Ende begann zu essen, somit legte ich ihn auf eine Serviette und dachte über die erste Begegnung mit Taehyung nach.

"Ich hab ihn auf dem Schulhof fast über den Haufen gerannt, er saß da mitten im Weg und meinte er sonnt sich.", lachte ich; Hoseok stieg mit ein. "Das klingt echt gar nicht nach ihm.", mein lachen verstummte; wie durfte ich das denn verstehen. "Eigentlich ist mein Cousin ein immer trauriges häufchen Elend, das sich verkriecht und niemanden an sich ran lässt. Deswegen wundert mich auch der Kontakt zu dir.", erklärte er, als er meinen Ausdruck erkannte; was?

"Ich habe ihn als vorlauten Arsch kennengelernt, dem alles egal ist und der einfach das macht, worauf er lust hat.", erwiederte ich und hob fragend die Augenbrauen; kannte ich Taehyung überhaupt wirklich? Hoseok seufzte und lehnte sich entspannt zurück. "Dann ist er das auch. Ich war immerhin zwei Jahre nicht hier, kann ja sein dass er sich in dieser Zeit verändert hat, zumal ich ihm mit meinem Abgang wahrscheinlich den besten Grund geliefert habe, so zu werden."

"Wie meinst du das?", fragte ich neugierig, er winkte ab und trank einen Schluck. "Taehyung und ich sind nicht im besten auseinander gegangen, doch das hast du ja sicher schon gehört. Aber es gibt viele kleine Faktoren die zu all dem führten... Ich will dich nicht langweilen. Wollen wir vielleicht ne Kleinigkeit für deinen besten Freund besorgen? Dann kommst du nicht so ganz mit leeren Händen da hin.", lächelte er; ich nickte und holte meine Brieftasche hervor. "Alles gut, ich lad dich ein.", sagte Hoseok und legte einen Schein auf den Tisch.

Ich konnte einfach nicht glauben, dass dieser Kerl vor mir ein Arschloch sein sollte; gut ich konnte das jetzt vielleicht nicht direkt nach einem Nachmittag beurteilen, doch ich hatte schon schlimmere entscheidungen getroffen, als mit Taehyungs Cousin essen zu gehen. Zum Beispiel mit Taehyung auf einer Kellerparty LSD nehmen... vielleicht sollte ich so einiges nochmal überdenken...

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was für eine einsicht kookz...

do or dare ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt