do or dare ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

|87|팔십칠

"Wenn das so ist... dann frag mich, ich antworte.", lächelte er; das hatte er schon einmal gesagt, als ich ihn nach der Sache mit seiner Cousine gefragt hatte... Nun musste ich mir nur überlegen, was genau ich wissen wollte. "Wer ist Sungjae?", schoss es mir plötzlich in den Kopf und ich sah etwas über sein Gesicht huschen; ich sah noch nie so viel Verzweiflung in einem Gesichtsausdruck, wie in seinem gerade.

Sofort bereute ich gefragt zu haben, doch zurück nehmen konnte ich es nun nicht mehr. "Er war meine Welt.", entgegnete er und lächelte müde, sein Blick richtete er an die Decke; ich folgte ihm und betrachtete die tanzenden Lichter, ich fühlte mich dabei so... traurig. "Sungjae war für mich so wie Namjoon für dich ist oder wie Jimin einmal für dich war..."

"Also wart ihr beste Freunde?"
"Ganz genau."
"Was hat sich geändert?"
Er schluchzte, ich sah schnell zu ihm und sah schon die erste Träne; ich hätte meine Klappe halten sollen. "Heeey.", gab ich schnell von mir und legte eine Hand an seine Wange; er kniff die Augen zu und schüttelte den Kopf. "Nein, schon gut. Du.. ich bin es dir schuldig."

"Du bist mir gar nichts schuldig.", schüttelte ich den Kopf; er sah mich traurig an, starrte dann aber wieder an die Decke. Eine Weile lagen wir so da, beobachteten die Lichter und schwiegen. "Du weißt ja, dass ich damals nur meinen Opa hatte..", begann er plötzlich; ich hörte aufmerksam zu, doch bewegte mich nicht, so als würde ihn jede Bewegung verschrecken oder verunsichern. "Mh.", machte ich stattdessen und starrte weiter zur Decke.

"Also in der Grundschule lernte ich dann Sungjae kennen und hatte endlich sowas wie eine Bezugsperson, neben meinem Großvater. Er hörte mir zu und war für mich da und sein großer Bruder, war auch für mich wie ein Bruder.", erzählte er; ich hatte wieder gefühlt hundert Fragen, doch wollte ihn nicht unter Druck setzen, also ließ ich ihn weiter erzählen.

"Die beiden lebten erst bei einer Pflegefamilie und dann alleine, da Sungjaes Bruder viel älter war; damals war er glaube ich gerade achtzehn geworden. Jedenfalls erlitt mein Großvater, als ich in der dritten Klasse war, einen starken Schlaganfall und landete in einem Heim; er wird sich nie wieder selbstständig versorgen können und vegetiert sozusagen dahin, weil er inzwischen noch zwei weitere hatte, die sein Schicksal besiegelten." Er brach kurz ab und erhob sich, nur um sich eine Zigarette anzuzünden; nachdem er sich den Aschenbecher schnappte, legte er wieder seinen Arm um mich und ich schmiegte mich vorsichtig an seine Brust.

"Ich bin über jeden Tag Dankbar an dem der Mann keine Schmerzen hat, ich besuche ihn manchmal.. aber ich schweife ab. Nach dem ersten Schlaganfall war ich so fertig, ich schlief etwa eine Woche bei Sungjae und seinem Bruder, da ich mich auf meinen Vater einfach nicht verlassen konnte. Wir haben eine schwierige Beziehung, da er es nach dem Tod meiner Mutter einfach nicht mehr schaffte mich anzusehen; und das nur weil ich ihre Augen habe..." Seine Stimme war so hasserfüllt und löste einen Schmerz in mir aus; ich fühlte wirklich mit ihm.

"Man kann also sagen, dass Sungjae meine Familie war, meine Welt eben. Und dann kam die High School und sein Bruder bekam einen Job am anderen Ende der Stadt, sie zogen um und...", hier brach seine Stimme und er schaffte es kaum seinen Satz zu beenden. "Ich.. hatte keine.. Zeit mehr für ihn... er war doch immer.. für mich da und ich...", sein schluchzen nahm überhand und ich zog sein Gesicht an meines. "Ist gut, du musst nicht weiter reden. Erstmal nicht.", flüsterte ich; seine Lippen bebten und während seine Zigarette im Aschenbecher verglühte, verbanden wir unsere Münder zu einem gefühlvollen Kuss.

Der emotionalste den wir je hatten, denn er war voller Schmerz, Trauer und Leidenschaft; ich spürte außerdem noch... tiefste Zuneigung... ich wollte einfach nicht, dass er sich so fühlte, er sollte glücklich sein und in dem Moment dachte ich nicht weiter nach und kletterte über ihn, während seine Hände unter mein Shirt glitten.

Er sollte sich besser fühlen und ich wollte ihn fühlen...

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wohl bemerkt OHNE drogeneinfluss! zumindest kookie :3

❤