Kapitel 27

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Mary

Nach dem Krankenhaus bin ich in Romans Wohnung und füttere Lea. Mir kommt es so vor als wenn sie es versteht oder spürt das etwas mit Roman nicht stimmt. Ihr Blick ist tief traurig. Es tut mir weh sie so traurig zu sehen. Sofort erscheint wieder dieses Bild von Roman auf der Intensivstation vor meinen Augen. Wie blass er ist und die ganzen Schläuche und Geräte, es ist einfach furchtbar ihn so zu sehen. Mir kommen wieder die Tränen. So darf ich als seine Anwältin nicht reagieren. Ich setze mich auf die Couch und Lea legt sich auf meinem Schoß. Sofort fange ich sie an zu streicheln und zu kraulen, was sie und auch mich selber beruhigt.

Mir fällt gerade wieder ein das ich Romans Eltern bescheid sagen wollte, damit sie früher kommen. Ich suche in seinem Festnetztelefon nach der Nummer. Als ich sie finde rufe ich dort an. Seine Mutter geht dran. Ich stelle mich kurz vor, ich weiß von Roman das er mich schon bei ihnen erwähnt hat, daß ich ihm als Anwältin vertrete und ihm bei dem Gespräch helfen wollte. Seine Mutter fällt aus allen Wolken als sie hört das Roman ins künstliche Koma versetzt wurde. Ich schilder kurz was der Arzt gesagt hat. Seine Eltern meinen das sie sich sofort auf dem Weg machen. Sie würden dann gegen 22 Uhr ankommen und übernachten in Romans Wohnung, da sie den zweit Schlüssel haben und immer bei ihm übernachten wenn sie in Dortmund sind. Wir haben uns für Morgen um 10 Uhr vor dem Krankenhaus verabredet. Ich bin schon sehr aufgeregt, wieso kann ich mir gerade selber nicht was klären.

Ich beschließe noch schnell das Gästezimmer für die zwei vorzubereiten. Damit sie sich nach der langen Fahrt sofort hin legen können. Danach fahre ich zu Patricia und Marwin. Heute wollen wir das Essen nach holen, auch wenn ich alles andere als hungrig bin aber die Versöhnung mit meinem Cousin ist mir sehr wichtig. Er ist wie ein Bruder für mich, und so lange Streit haben wir noch nie gehabt, es sind jetzt schon drei Wochen. Morgen Abend gehe ich mit Sarah in die Disco, weil ich mich dort etwas umhören möchte, wegen den angeblichen Vergewaltigungen. Vielleicht hat ja jemand was mit bekommen oder es gibt Kameras in der Disco und auf dem Parkplatz, und Roman ist mit Tanja und Tatjana drauf zu sehen. Ein bisschen Spaß haben wäre auch mal wieder gut zur Ablenkung.

Als ich bei Marwin und Patricia ankomme, wird mir schon die Tür von Patricia aufgemacht. Wir begrüßen uns mit einer Umarmung. Ich gehe weiter ins Wohnzimmer wo Marwin auf der Couch sitz. Als er mich entdeckt, springt er sofort auf und zieht mich in einer langen Umarmung. Wir haben uns gegenseitig richtig vermisst. Kein Kontakt zu haben nach so einem Streit ist immer kein schönes Gefühl.

Marwin: Es tut mir so leid Kleine wie ich letzte Mal reagiert habe. Bitte verzeih mir. Du hast recht, du bist Erwachsen und kannst selber entscheiden mit wem du dich triffst und mit wem du Kontakt hast! Ich habe kein Recht dazu mich einzumischen.

Mary: Mir tut es auch leid, Großer. Ich habe auch falsch reagiert. Wir haben eindeutig den gleichen Dickkopf! Familien Erbstück!

Wir umarmen uns ein zweitesmal.

Mary: Du Marwin ich muss dir was sagen? Ich ...ich ähhmm. Verdammt.... ist das schwer!

Marwin: Mary ist schon in Ordnung, du brauchst keine Angst haben das ich wieder sauer werde oder dir den Kopf abreißen. Ich weiß was du mir sagen möchtest. Du vertrittst Roman, daß hat sich bei uns in der Mannschaft schon rum gesprochen, und auch was ihm vorgeworfen wird. Mary, ich finde es gut das du ihm vertrittst, denn du bist die beste Anwältin die ich kenne und alle im Verein wissen das er unschuldig ist. Auch wenn er oft zu Frauen ein Arsch ist, würde er nie soweit gehen. Wir möchten ihn schnell wieder zurück haben! Das ganze Team vermisst Roman sehr! Wie geht es Roman jetzt? Julian kann ihn nicht mehr telefonisch erreichen? Wir wissen das er einen Nervenzusammenbruch hatte, und ins Krankenhaus kam. Die Presse hat spekuliert wieso? Gott sei Dank scheinen sie noch nicht zu wissen was ihm diese Frauen schlimmes unterstellen.

Mary: Ich hatte richtig Angst vor deiner Reaktion, tut mir leid. Leider darf ich zu dem Fall nichts sagen als seine Anwältin. Aber seine Ärztin bin ich ja nicht. Roman geht es ganz schlecht er liegt auf der Intensivstation und wurde ins künstliche Koma gelegt. Gegen 6 Uhr heute früh hat eine noch Unbekannte Frau sein Zimmer unbemerkt betreten. Roman wurde von ihr wahrscheinlich ein Gift verabreicht, sein Blut wird gründlich untersucht. Viel Zeit bleibt nicht mehr um ihn zu retten. Ihm geht es von Mal zu Mal schlechter. Tut mir leid, ihr müsst wohl auf Roman noch lange verzichten!

Marwin sieht mich ganz schockiert an, auch Patricia die uns gerade zu Essen holen möchte, hat den selben schockierten Blick. Beide können es nicht fassen was ich eben erzählt habe. Ich merke garnicht das mir schon wieder die Tränen gekommen sind. So langsam reicht es mir aber. Ich verstehe nicht warum mir das andauernd passiert. Roman ist doch nur ein ganz normaler Mandant von mir. OK, er ist der erste Mandant den man töten wollte, aber trotzdem nur ein ganz normaler Mandant. Warum nimmt es mich dann so mit?
Marwin und Patricia nehmen mich beide im Arm um mich zu trösten. Es wirkt wirklich beruhigend auf mich.

Marwin: Kleine, beruhige dich Roman wird es schaffen er ist stark und ein Kämpfer! Aber sag mal, diese Frau wollte ihn doch töten oder nicht? Das können doch nur diese Frauen gewesen sein oder eine von ihnen?

Mary: Ja, die selbe Vermutung habe ich auch. Den Kommissaren habe ich meinen Verdacht schon mitgeteilt, die werden in allen Richtungen ermitteln!

Wir beenden dieses schwere und unschöne Thema. Und folgen Patricia in die Küche. Matteo und Laurin René erzählen mir stolz das sie geholfen haben die Pizza zu belegen. Sie schmeckt wirklich gut. Ich bin froh hier hin gefahren zu sein. Es wird noch ein lustiger Spieleabend zu fünft. Bis ich anschließend mich verabschiede und nach Hause fahre. Morgen treffe ich mich um 10 Uhr am Krankenhaus mit Romans Eltern. Da es dann Samstag ist habe ich endlich Wochenende.

Wie SIE mich verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt