Kapitel 62

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Mary

Ich sehe David an. Er schließt seine Augen und beginnt zu erzählen. Es fällt ihm schwer darüber zu reden.

David: Verena hatte meinen Antrag angenommen, und wir wollten so schnell wie möglich heiraten. Wir hatten schon einen Termin beim Standesamt 4 Wochen später. Eine Woche vor diesem Termin, hat Verena ihren Junggesellinnenabschied gefeiert. Sie hatte sehr viel getrunken. Plötzlich bin ich von einem gepolter wach geworden. Ich bin sofort aufgesprungen und habe Verena vor der Treppe gefunden. Sie hat gesagt das sie diese runter gestürzt ist und hatte sich wieder aufgerappelt. Ich war richtig besorgt und wollte sie zur Untersuchung ins Krankenhaus fahren. Ich bin es in Schuld das sie tot ist, ich hätte da hartnäckiger seien müssen und drauf bestehen müssen, weil ich ihr eigentlich nicht geglaubt habe das alles in Ordnung ist. Ich war schwach geworden, als sie anfing sich vor mir auszuziehen und mich gierig am ganzen Körper geküsst hat. Das war unsere letzte heiße Nacht, am nächsten Morgen lag sie tot neben mir es war so grausam. Ich kam mir vor wie in einem Albtraum, leider war ich aber wach. Ich bin ein schlechter Mensch, ich habe meinen Sohn die Mutter genommenen, nur weil ich schwach war und mir der Sex wichtiger war, als weiter drauf zu bestehen das sie ins Krankenhaus muss.

Ich bin sehr geschockt. David tut mir richtig leid, das hat selbst er nicht verdient. Er macht sich selber so fertig deswegen.

Mary: Das ist wirklich schrecklich was du erlebt hast. Aber du darfst dir nicht die Schuld daran geben. Du konntest es nicht wissen, und ich denke sie wusste es auch nicht, sie dachte wahrscheinlich das wirklich nichts passiert ist. Wie ging es dann weiter?

David wischt sich die Tränen weg und erzählt weiter.

David: Ich hatte sofort den Notarzt gerufen, bis dahin habe ich gehofft  das sie vielleicht doch noch lebt, aber viel Hoffnung hatte ich nicht, weil ich kein Puls fühlen konnte. Der Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen. Hätte ich sie ins Krankenhaus gebracht hätte man sie noch retten können, da bin ich mir sicher. Bei der Obduktion kam heraus das sie von dem Sturz eine Hirnblutung bekommen hat und das sie in der  3. Woche schwanger war, was wir aber noch nicht wussten, sie hätte dann nie Alkohol getrunken, weil sie ihre Mutter ja früh an Drogen verloren hatte. Ich habe nicht nur sie verloren sondern auch unser ungeborenes Kind. Jetzt bin ich alleine mit meinem 2 1/2 jährigen Sohn Finn. Nur meine Mutter ist mit uns hier her gezogen, aber sie ist auch nicht mehr die jüngste. Mary ich bitte dich, ich brauche deine Hilfe. Bitte helfe mir wenigstens bei Finn! Ich schaff das nicht alleine!

David tut mir wirklich leid, es ist schrecklich was passiert ist aber er hatte mich damals so verletzt, ich kann ihm nicht mit seinem Sohn helfen, es ist hart aber das ist nicht mein Problem. Ich habe jetzt Roman in meinem Leben und unser Baby in meinem Bauch. Ich bin sehr glücklich mit ihm, auch wenn es zur Zeit etwas schwieriger ist. Durch das Gespräch mit David ist mir bewusst geworden, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Mir ist auch bewusst geworden das Roman gerade jetzt mich braucht und ich egoistisch war und nur an mich dachte. Es war falsch das ich ein paar Tage Abstand wollte. Roman hat es zwar verstanden und akzeptiert, aber tief in seinem inneren hat es ihm bestimmt gekränkt das ich jetzt nicht bei ihm bin. Sofort nach dem Krankenhaus werde ich zu Arne fahren um Roman abzuholen. Er braucht mich jetzt. Ich werde mit meinem Chef reden ob ich eine Woche Urlaub bekommen kann, damit ich richtig für Roman da sein kann. Ich kann nicht mehr ein oder zwei Tage warten und ich möchte nicht mehr ohne ihn sein. Plötzlich macht sich David wieder bemerkbar, den habe ich ja gerade ganz vergessen.

David: Hallo Mary, bist du noch anwesend?

Er fuchtelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum.

Mary: Ja ich bin noch da. David mir tut es wirklich leid was passiert ist, aber ich habe jetzt Roman und wir bekommen ein Baby, da werde ich mich ganz bestimmt nicht um deinen Sohn kümmern. Ich weiß es hört sich hart an aber es ist so. Du hast mich damals einfach zu sehr verletzt. Aber wie wäre es denn wenn du ein Kindermädchen für Finn suchst? Es gibt auch viele die dann sogar bei dir einziehen und vielleicht ist es ja eine Frau für dich. Ich würde dir bei der Suche helfen, und mich schon mal informieren beim Jugendamt oder im Internet. Und gebe dir nicht die Schuld an ihrem Tod, du konntest es nicht wissen das sie eine Hirnblutung hatte.

Oh Gott, was habe ich ihm da angeboten? Was habe ich denn mit der Suche von einem Kindermädchen zu tun für seinem Sohn? Ich bin immer zu gutherzig, jetzt kann ich keinen Rückzieher mehr machen. Roman wird darüber bestimmt nicht begeistert sein. Oh Gott, da fällt mir gerade ein das Roman es ja noch nicht weiß, das seine Ex Freundin Verena Tod ist. Ich weiß nicht ob ich es ihm jetzt schon erzählen soll, er ist schon fertig genug wegen den Angriff auf David.

David: Ich verstehe dich, es tut mir leid das ich dich um so was gebeten haben, du hast dein Recht auf dein eigenes Leben. Ich habe es damals gründlich vermasselt. Ich danke dir das du mir trotzdem helfen möchtest ein Kindermädchen für Finn zu finden. Das ist wirklich eine gute Idee, es müsste dann aber wirklich ein Kindermädchen sein die bereit ist bei mir einziehen. Mary ich danke dir das du mir zugehört hast, bis jetzt konnte ich nur mit meiner Mutter darüber reden was Verena passiert ist.

Ich nicke ihm nur zu.

David: Ich denke noch mal drüber nach ob ich die Anzeige gegen Roman zurück ziehe. Okay? Obwohl ich ja finde das er eine Strafe verdient hat, du siehst ja wie ich aussehe, und meine zwei gebrochenen Rippen sind auch nicht lustig und sehr schmerzhaft. Aber trotzdem werde ich es mir überlegen, ich kann es nur nicht versprechen.

Mary: Ich kann dich ja verstehen, Roman ist zu weit gegangen. Du hast ihm aber auch sehr provoziert. Vielen Dank das du trotzdem drüber nachdenkst die Anzeige eventuell zurück zuziehen.

David: Wenn ich es mache, dann nur für dich. Mary, mein Kopf brummt schon wieder wegen der Gehirnerschütterung, ich muss mich jetzt ausruhen. Danke das du hier warst.

Mary: Kein Problem, erhole dich gut dein Sohn braucht dich ja schnell wieder.

Ich umarme ihm zum Abschied. In den Moment geht die Tür auf und Marwin kommt rein.

Marwin: Was ist denn hier los? Was soll das Mary? Ich wollte eigentlich nur fragen ob wir jetzt endlich los können, und dann sehe ich sowas hier. Wolltet ihr euch gerade küssen?

Mary: Spinnst du Marwin? Das würde ich nicht tun, ich habe doch Roman! Ich habe ihn nur zum Abschied umarmt.

Ich sehe noch mal zu David und verlasse dann mit Marwin den Raum.

Marwin: Ernsthaft wieso umarmst du ihn überhaupt? Hat er sich wieder eingeschleimt bei dir? Hat er es geschafft das du auf ihn reinfällst?

Mary: Hör bitte auf zu übertreiben. Nichts hat er geschafft. Und du glaubst es zwar nicht, aber David hatte früher auch seine guten Seiten. Aber ich werde ihm nie verzeihen das er mich lange betrogen hat. Er tut mir nur leid was er erlebt hat mit seiner Verlobten. Sie ist Tod verstehst du! Ich weiß nicht ob ich es Roman jetzt schon sagen soll, sie war ja seine Ex Freundin!

Marwin: Tut mir leid, ich höre auf zu übertreiben. Aber Bitte halte dich jetzt fern von David. Ich spüre das er nur Ärger machen möchte. Ich finde du solltest es Roman sagen das sie tot ist, bevor er das irgendwie anders mit bekommt.

Mary: Ok dann mache ich es so. Ich bringe dich jetzt nach Hause und dann hole ich Roman bei Arne ab. Mir ist klar geworden das er mich jetzt dringend braucht.

Wie SIE mich verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt