Kapitel 123

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Roman

Zeitsprung Sophias Einschulung:

Schon wieder wache ich morgens Schweiß gebadet auf. Das passiert mir in letzter Zeit sehr häufig. Diese Krämpfe und Übelkeit in der Nacht sind für mich immer unerträglich. Schnell gehe ich unter die Dusche. Ich möchte nicht das Mary sich Sorgen machen muss. Sie ist hoch schwanger mit unserem Sohn Valentin. Es sind noch vier Wochen bis zur Geburt und ich möchte unbedingt dabei sein. Ich möchte das sie sich nur auf die Schwangerschaft konzentriert, deshalb sage ich ihr nicht das es mir zur Zeit überhaupt nicht gut geht. Vom Arzt habe ich schlimme Nachrichten bekommen. Meine Leber gibt jetzt nach 6 Jahren schon auf und ich brauche eine Lebertransplantation. Dr. Holz wollte mich sofort ins Krankenhaus schicken, aber solange mein Sohn nicht auf der Welt ist bleibe ich auf eigener Gefahr zu Hause.

Schon seit dem Vorfall in Prag hat der Arzt mich auf die Liste für eine Transplantation gesetzt. Im Moment ist noch keine passende Leber für mich da, warum sollte ich dann die Zeit im Krankenhaus verschwenden? Jeden Tag macht sich in mir die Angst breit das ich es nicht schaffe und nicht sehe wie meine Kinder aufwachsen.
Noch konnte ich es vor Mary verheimlichen. Ich weiß natürlich wie falsch es ist, sie ist meine Frau und sollte es wissen. Aber zur Zeit möchte ich das sie sich nur auf die Schwangerschaft konzentrieren kann. Ihr gegenüber habe ich schon ein sehr schlechtes Gewissen, daß ich ihr sowas wichtiges verschweige. Aber ihre Schwangerschaft geht jetzt vor.

Endlich hat es mit einem zweiten Kind geklappt. Vor 3 Jahren hatte sie eine Fehlgeburt in der 8. Schwangerschaftswoche. Erst eine Woche vorher haben wir erfahren das sie schwanger ist und dann war schon alles so schnell vorbei. Es war sehr schwer für uns es zuverkraften, Mary hat sehr lange gebraucht um es zu verarbeiten. Jetzt freuen wir uns sehr auf unseren kleinen Valentin. Sophia ist jetzt schon ganz verrückt nach ihrem kleinen Bruder. Sie ist ständig an Marys Bauch und redet mit dem kleinen. Sophia erzählt ihm immer aufgeregt was sie alles erlebt hat und das sie bald ein Schulkind ist.

Heute ist ihre Einschulung und unsere Gäste müssten bald alle hier ankommen. Diesmal feiern wir alleine in unserem Garten. Sophia war zu erst sehr bockig deshalb, weil ihr bester Freund Moritz auch Einschulung hat. Sie wollte das wir zusammen feiern, aber Julian und Sarah hatten schon andere Pläne. Mittlerweile hat sie sich wieder beruhigt, als sie erfahren hat das Moritz in ihrer Klasse kommen wird. Die zwei treffen sich jeden Tag und sind fast garnicht zu trennen. Wenn Sophia Training hat, begleitet Moritz sie immer und umgekehrt auch. Natürlich spielen beide Fussball, nur Sophia ist in einem Mädchen Team. In ihren Team trägt sie die 9 und ist dort die beste Stürmerin. Ich bin sehr stolz auf sie, und mich stört es garnicht das sie keine Torhüterin werden wollte. Sie ist erst 6 Jahre, aber sie hat schon einen sehr starken Schuß drauf.

Ich wollte meine Karriere immer schon mit 36 Jahren beenden. Jetzt bin ich 35 Jahre und starte in ein paar Tagen in meine letzte Saison. Ich werde auf Grund meiner Lebertransplantation schon eher aufhören müssen, daß ist mir bewusst. Aber ich möchte unbedingt die ersten Spiele spielen. Im Verein weiß niemand wie schlecht es mir wirklich geht, sonst würden sie mir jetzt schon verbieten zu spielen. Noch kann ich aber nicht ohne Fussball. Bald muss es aber sein, dann muss ich mehr acht auf meine Gesundheit geben. Ich habe eine sehr große Angst, daß mein Körper die neue Leber nicht akzeptieren wird und wieder abstößt. Wenn mein Körper die Leber gut annimmt, muss ich danach eine lange Reha machen. Aber so weit ist es jetzt noch nicht. Heute geht es nur um Sophias Einschulung, es ist ihr großer Tag, ab heute ist sie ein Schulkind.

Im Garten ist schon alles vorbereitet. Nach der Einschulung gibt es Kuchen und später wird gegrillt. Gerade sind mein Bruder und Kim mit ihren zwei Kindern angekommen. Milo ist 5 Jahre und Elise ist 4 Jahre. Kim wurde sehr schnell nach Milo wieder schwanger. Beide waren am Anfang mit zwei kleinen Kindern sehr überfordert, aber schließlich haben sie es doch gut hin bekommen.

Sophia: Papa ich habe Angst. Was ist wenn mich keiner in der Klasse leiden kann? Oder wenn mir jemand Moritz als meinen besten Freund weg nehmen möchte?

Sophia kommt mit Tränen in den Augen zu mir gelaufen. Sofort setze ich sie mir auf meinen Schoß.

Roman: Püppi mach dir nicht so viele Sorgen. Gestern hast du dich doch noch riesig gefreut das du jetzt endlich ein Schulkind bist. Warum sollte dich jemand nicht leiden können? Du bist doch so ein liebes, freundliches und hilfsbereites Mädchen! Und wegen Moritz brauchst du auch keine Angst haben, niemand würde ihn als besten Freund weg nehmen, daß würde Moritz niemals zulassen, für sein alter ist er schon sehr vernünftig. Schon jetzt beschützt er dich immer vor alles und jedem!

Sophia fängt wieder an leicht zu grinsen. Dann fällt sie mir in die Arme und gibt mir ein Küsschen auf die Wange.

Mary: Und ich bekomme kein Küsschen?

Ich ziehe Mary zu uns und Sophia und ich geben ihr gleichzeitig jeweils drei Küsse auf die Wangen.

Die Einschulung ist sehr gut gelaufen. Die Kinder waren noch eine Stunde alleine mit der Lehrerin in ihrem Klassenraum. Die Lehrerin ist eine sehr nette schon etwas ältere Dame. Nachdem wir von ihr noch alle wichtigen Informationen erhalten haben, können alle Kinder nach Hause. Im Garten fangen wir dann sofort mit Kaffee und Kuchen an. Ich sehe wie Sophia mit ihrem Cousin und ihrer Cousine redet. Sie erzählt sehr stolz wie der erster Schultag war. Sie macht den beiden Mut, weil es bei ihnen nächstes und übernächstes Jahr soweit ist.

Anschließend werden Geschenke an Sophia verteilt. Es sind viele Fußballsachen aber auch Barbie Puppen dabei, weil ein typisches Mädchen die mit Puppen spielt, ist unsere Püppi neben dem Fußball auch. Gegen 17 Uhr schmeiße ich den Grill an. Mein Bruder stellt sich neben mir, und mustert mich genau. Sein Blick sieht dabei sehr kritisch aus.

Roman: Was gibt es Marco?

Marco: Roman was ist mit dir? Ich habe dich heute den ganzen Tag schon unauffällig beobachtet, mir ist sofort aufgefallen das du verändert wirkst. Dir geht es nicht gut das merke ich. ich bin dein Bruder ich kenne dich auswendig. Du hattest heute auch sehr oft Schweißausbrüche und bist sehr blass. Bitte, sag mir was du hast!

Verdammt. Er merkt etwas. Das kann ich jetzt nicht gebrauchen. Er kennt mich leider wirklich sehr sehr gut. Ich muss ihn irgendwie weiß machen das es mir gut geht.

Roman: Marco es geht mir gut, ich bin nur etwas erledigt von den letzten Tagen. In ein paar Tagen ist unser erstes Bundesligaspiel und die Vorbereitungszeit war sehr anstrengend. Ich merke das ich nicht mehr der jüngste bin. Die Einschulungsfeier hier vorzubereiten war auch etwas stressig, ich wollte das Mary nicht machen lassen, weil sie sich vor der Geburt noch schonen soll. Aber sonst geht es mir wirklich gut mach dir bitte keine Sorgen um mich!

Er scheint es mir zu glauben. Sein Blick sieht jetzt weniger ernst aus.

Marco: Okay Roman, aber wenn irgendwas sein sollte kannst du mich zu jederzeit anrufen.

Ich bedanke mich bei ihm, und biete ihm dasselbe an. Mein schlechtes Gewissen das ich jetzt auch noch meinem Bruder vor spiele das es mir gut geht wird immer größer. Die Feier verläuft weiterhin noch sehr angenehm und ruhig.

Da wussten wir auch noch nicht was an dem Tag von unserem ersten Bundesligaspiel auf uns zukommt. ...



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