Kapitel 94

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Roman

Als ich zu Hause ankomme, entschließe ich mich dazu erstmal die Trainingstasche auszuräumen und alles in die Waschmaschine zu stecken. Ich habe Angst davor diesen Umschlag zu öffnen und was mich darin erwartet, deshalb zögere ich es ein bisschen hinaus. Als alles erledigt ist, setze ich mich auf die Couch und öffne mit zittrigen Händen den Umschlag. Was ich dort sehe, kann ich einfach nicht glauben. Schon wieder wird mir der Boden unter meinen Füssen weggerissen, wie damals bei Verena. Die Beweise sind eindeutig. Mary ist nicht besser als Verena. Das hätte ich nie von ihr gedacht. Ich dachte zwischen uns ist es die ganz große Liebe? Wir wollten heiraten. Ich habe mich schon so auf meiner eigenen kleinen Familie gefreut. Und wieder wurde mir alles zerstört, von diesem scheiß Kerl David. Wenigstens weiß ich diesesmal vor der Geburt bescheid, und bekomme nicht dann erst wieder einen Schock.

 Wenigstens weiß ich diesesmal vor der Geburt bescheid, und bekomme nicht dann erst wieder einen Schock

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Es ist so eindeutig, das sind Mary und David. Die Fotos sehen nicht wie ein Fake aus die sind echt da bin ich mir sicher. Der Brief ist auch eindeutig. David entschuldigt sich im Brief dafür, das er mir schon wieder das selbe angetan hat. Er konnte sein Wissen nicht mehr für sich behalten. Er meint ich habe ein recht dazu es zu wissen. Er meint er sei auch diesesmal der Vater, wie er schon bei Finn war. Ich kann garnicht anders als diesen Beweisen nicht zu glauben. Ich bin gespannt wie Mary sich da raus reden möchte. Ich liebe sie so sehr, daß ich es nicht ertrage hier zu bleiben. Wenn ich sie zur Rede gestellt habe, bin ich weg. Ich packe jetzt meinen Koffer, ich muss hier einfach raus aus Dortmund, besser noch aus Deutschland. Mich soll niemand finden, ich brauche meine Ruhe. In die Schweiz kann ich auch nicht. Da würden sie als erstes suchen.

Autofahren könnte ich jetzt auch nicht mehr, ich bin dafür zu enttäuscht und traurig. Ich werde mir ein Taxi bestellen und zum Bahnhof fahren, von dort werde ich irgendein Zug nehmen und dann mehrmals umsteigen bis ich in Prag bin. Ich könnte auch zum Flughafen, aber da würden sie schneller raus bekommen wo ich bin. So würde niemand drauf kommen das ich mich in Prag aufhalte.

Mary

Als ich nach Hause komme, ist es verdächtig ruhig. Anders als sonst riecht es heute garnicht nach Essen, weil Roman immer vor mir da ist, kocht er uns immer was leckeres. Die Stille wirkt so unheimlich auf mich. Irgendwas ist passiert, daß spüre ich. Da Romans Autos beide da sind, muss er zu Hause sein. Ich rufe ihn bekomme aber keine Antwort. Plötzlich sehe ich auf dem Wohnzimmertisch einen Umschlag. Ich hole den Inhalt raus. Ich kann es garnicht glauben, dieses riesen Arschloch David. Das war also sein Plan. Klar das Roman das glaubt ich würde es ja auch glauben. Die Fotos sind eindeutig und echt, aber schon 4 Jahre alt. Zu der Zeit waren David und ich noch glücklich verheiratet. Leider haben wir uns kaum verändert, so das man denken könnte, die Fotos wären aktuell. Wie kann dieser scheiß Kerl Roman und mir sowas antun? Warum gönnt er uns nicht einfach unser Glück. David ist psychisch richtig gestört. Ich muss es schaffen das Roman mir glaubt, was aber richtig schwer werden wird. Roman hat mit Verena schon schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb wird er jetzt sehr misstrauisch sein. Was ich leider total verstehe. Aber ich würde ihm sowas nie an tun. Ich musste es ja selber erleben.

Ich mache mich auf dem Weg ins Schlafzimmer, weil ich dort Roman vermute. Als ich das Zimmer betrete, bin ich sehr geschockt. Roman kniet vor seinem Koffer, und hat ihn schon fast voll. Dabei fließen ihm die Tränen in Strömen die Wangen runter und haben schon alles nass gemacht. Er hat noch nicht bemerkt das ich hier stehe. Ich gehe zu ihm rüber und lege ihm eine Hand auf seiner Schulter. Roman zuckt zusammen und hört sofort auf zu packen. Als er seinen Kopf zu mir dreht, zerbricht mein Herz in tausend Stücke. Seine Augen sind total Rot und stark geschwollen. Mit einem leeren aber auch gekränkten Blick sieht er mich an.

Roman: Wie konntest du mir das antun? Ich habe dir doch erzählt wie sehr ich durch Verena gelitten habe. Du bist nicht besser wie sie, du bist genauso wie sie. Du bist das aller letzte.

Roman flüstert nur ganz leise und mit brüchiger Stimme. Seine Worte verletzen mich jetzt doch ein bisschen, obwohl ich ihm verstehe warum er das denkt.

Mary: Roman bitte rede nicht so. Du musst mir glauben, daß ich dich nicht betrogen habe. Das würde ich niemals tun. Diese Fotos sind vier Jahre alt, da waren David und ich noch glücklich verheiratet. Bitte glaube mir. David hat es doch angekündigt das er unsere Liebe zerstören möchte.

Roman lacht nur und sieht mich unglaubwürdig an.

Roman: Willst du mich verarschen? Auf den Fotos seht ihr aus wie jetzt. Und dir muss ich überhaupt nichts mehr glauben. Ich stehe euren Glück nicht mehr weiter im Weg. Ich verschwinde. Und komm bloß nicht auf die Idee mich zu suchen. Hast du das verstanden?

Romans Stimme wird immer lauter und bedrohlicher. Sein Blick liegt jetzt wütend auf mir. Er schnappt sich sein Koffer und möchte gerade an mir vorbei aus dem Zimmer gehen, als ich ihm noch mal am Arm packe, und ihn aufhalte.

Roman: Lass mich sofort los ich muß hier raus!

Mary: Nein Roman du musst mir glauben ich habe dich nicht  betrogen, diese Bilder sind wirklich 4 Jahre alt, nur leider haben wir uns optisch garnicht verändert. Mach doch ein Vaterschaftstest, dann wirst du es sehen!

Roman: Ich habe dir gerade schon mal gesagt das ich dir nicht glauben muss. Was soll ich machen? Damit ich es dann auch noch schriftlich habe das ich nicht der Vater von Sophia bin, oder wie stellst du dir das vor? Nein, das werde ich ganz bestimmt nicht machen. Das könnte ich ja dann noch weniger ertragen.

Romans Stimme klingt total ernst und wütend.

Mary: Roman bitte geh nicht. Ich liebe dich doch so sehr.

Roman: Du weißt noch nicht mal was liebe ist. Ich liebe dich sehr und genau deshalb muss ich jetzt gehen. Ich kann diesen Schmerz dich zu sehen und zu wissen was du mir angetan hast, nicht ertragen und vergessen werde ich es wohl auch nie wieder.

Roman flüstert wieder nur und hat dabei Tränen in den Augen. Ich halte ihn fester am Arm, damit er nicht geht. Aber er reißt sich los und schubst mich dabei leicht, so das ich auf dem Bett hinter mir lande. Ohne noch ein Wort zu sagen verlässt Roman mit seinem Koffer das Zimmer. Ich bin wie erstarrt. Nach kurzer Zeit rappel ich mich wieder auf und laufe ihn schnell nach. Aber leider komme ich zu spät. Draußen sehe ich nur noch wie das Taxi mit Roman drin weg fährt. Ich kann es nicht fassen Roman ist weg, er ist wirklich gegangen. Meine große Liebe hat mich und unsere Tochter Sophia verlassen, nur wegen diesen kranken scheiß Kerl.

Mit Tränen in den Augen möchte ich gerade wieder ins Haus gehen, als ich eine Stimme hinter mir höre, die ich jetzt als aller letztes hören möchte. Was will er hier? Muss er sich davon selber überzeugen das er Roman vergrault hat? Das er sich wagt hier aufzutauchen.

David: Mary ich habe dir doch gesagt, "denke an meine Worte". Siehst du ich hatte doch recht, Roman hat dich und eure Tochter tatsächlich verlassen. Ich helfe dir gerne, wenn du mir auch mit Finn hilft. Nur wir beide gehören zusammen, und Roman hat unsere Liebe nur gestört.

Der spinnt doch total. Ich bekomme es mit der Angst zu tun.

Mary: Willst du mich verarschen David? Du bist es mit deinen Fotos und deinem Brief doch in Schuld das er weg ist. Roman wird zurück kommen, das weiß ich einfach. Verschwinde sofort aus meinem Leben. Du gehörst in eine Anstalt. Ich werde dafür sorgen das man dir Finn weg nimmt. Bei dir ist ja sein Kindeswohl gefährdet. Und zwischen uns gibt es schon lange keine Liebe mehr. So intensiv wie die Liebe zu Roman war unsere nie David.

Das macht David jetzt ganz wütend. Schnell möchte ich ins Haus. David verhindert das ich die Tür zuziehen kann und kommt einfach ins Haus. Er drückt mich gegen die Wand mit seinem Körper und seine Hände legen sich um meinen Hals. Er drückt stark zu lange halte ich es nicht mehr aus.

David: Du wirst mir meinen Sohn Finn nicht wegnehmen, sonst wird dein Baby niemals leben! Und dein toller Roman ist weg, der kann dir nicht helfen.

David drückt noch fester zu und so langsam wird alles schwarz vor meinen Augen. Meine letzten Gedanken sind bei Sophia und Roman. ...

Wie SIE mich verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt