Kapitel 73

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Ich hob meinen Arm und rammte ihn sofort in Jaydens leicht geöffneten Mund. Ich konnte sehen, wie er diesen Befehl ausführen und mich gleichzeitig nicht in Lebensgefahr bringen wollte. Aber für diese Entscheidung ließ ich ihm keine Zeit. Seine Zähne durchdrangen meine Haut und ich konnte das warme Blut an meinem Arm herunterlaufen spüren. Und dann eine Hand.
Die Hand griff nach meinem Nacken und zog mich mit einer gewaltigen Kraft von Jayden, sodass ich mit Schwung gegen mehrere Gestaltwandler geworfen wurde, die ich mitriss und wir Meter entfernt zu stehen kamen.
Verwirrt und überrascht blickte ich auf und erstarrte. Lawrence stand vor Jayden Archer, dem Kommandanten der Kojoten. Seine Haltung rief nach Kampf und Tod. Seine Aura war eingenommen von Mordlust. Und seine Stimme triefte vor Hass. "Erst Shang und jetzt Olivia? Wie vielen meiner Freunde willst du noch etwas so schlimmes antun?"
Ohne zu zögern packte er Jayden und warf ihn von sich. Also hatte ich recht behalten mit der Annahme, dass Jayden Shang geschadet hatte. Ich hatte nichts anderes erwartet, als Jayden auf dem Boden auftraf und sich elegant abrollte. Er war ein sehr erfahrener Kämpfer und würde sich nicht nach dem ersten Angriff geschlagen geben. Er fuhr seine Krallen aus und setzte ebenfalls zum Kampf an.
Es war ein Getümmel aus Klauen und Schlägen. Es verlief so schnell, dass ich deren Angriffen nicht ganz folgen konnte. Es war einfach zu schnell. Aber ich konnte deutlich sehen, wie die weißen Augen von Lawrence und die blauen Augen von Jayden zu leuchten begannen und die Schläge mit einer Kraft durchgeführt wurden, dass der Grund unter ihnen Einrisse bekam.
Die Masse um sie herum versuchte sich zu retten und auch Marco konnte nicht anders darauf reagieren. Ich wusste zwar, dass Lawrence nach meiner Entführung bereit war, jemanden zu töten, aber ich bezweifelte nun, dass Jiaki oder Tyra ihn mit Leichtigkeit hätten besiegen können. Natürlich hätten sie seine reine Wut durch Taktik und List überkommen können, aber diese rohe Gewalt war wirklich zu fürchten.
Und dann packte Lawrence den Kojoten am Hals und riss ihn die Höhe. "Hast du denn immer noch nichts gelernt?" Knurrte Lawrence. Panisch sprang ich auf und rannte los. Er sollte ihn nur besiegen, nicht töten. Jayden würde jetzt auch nicht auf Leben und Tod kämpfen, da er Lawrence nicht verletzen wollen würde. Sie sind immerhin Verbündete. Lawrence dagegen hegte einen starken Groll gegen ihn und würde nicht eher stoppe, ehe ihn jemand aufhalten würde.
"Idiot." Und schon ließ Lawrence Jayden fallen und hielt sich den Kopf. Er schien Schmerzen zu haben und nach dem Geräusch zu urteilen, hatte er einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen. "Glaubst du wirklich, dass ich diesen Scheiß brauche? Wenn ich mich rächen will, dann tu ich das. Spiel nicht meine Mutter und halte dich daraus!" Shang erschien hinter dem Erben der Morgans und starrte ihn wütend an.
Erleichtert stellte ich fest, dass Jayden noch atmete. "Du hast auch kein einfaches Leben, habe ich nicht recht, Jay?" Lachend half ich ihm auf. Etwas verwirrt und verzweifelt packte er meinen Arm und schaute sich um. Wenn man nicht die Würgemale an seinem Hals gesehen hätte, hätte man auch davon ausgehen können, dass er frisch aus dem Bett gefallen wäre. Er antwortete auch nicht, sondern ließ mich nur los und rieb sich seinen wunden Hals. Er schien mich nicht ganz bemerkt zu haben.
"Ich-" Verwirrt schaute sich Lawrence um. Die beiden scheinen durchgehend verwirrt zu sein. "Was ist passiert ? Was habe ich getan?" Er schaute etwas beängstigt von mir und Jayden zu Shang, der ihn immer noch wütend anstarrte.
"Du warst der Meinung gegen ihn kämpfen zu müssen. Glaubst du wirklich, ich brauche für meine Rache deine scheiß Hilfe?" Es war keine direkt Frage, sondern mehr eine Aussage, die mehr oder weniger lautete: Halte dich aus meiner Angelegenheit raus oder ich klatsch dich an die Wand!
Lawrence lächelte Shang nach kurzem Zögern nur leicht an. "Ich werde mich das nächste mal raus halten."
"Es wird kein nächstes mal geben, Schneewittchen." Der chinesische Junge hob seine Hand und schnipste Lawrence gegen die Stirn, was ihn mit großen Augen zurückweichen ließ. "Kümmere dich lieber um deine eigenen Sachen." Und mit diesen Worten drehte sich Shang um und lief zu Marco, der grinsend auf ihn wartete. Er hatte sich also wirklich verändert.
"Ich wollte ihn nicht demütigen." Nun war ich die Verwirrte, als Jayden mit einer rauen und leisen Stimme das Wort erhob. "Ich wollte seinen Stolz und sein Selbstwertgefühl nicht zerschmettern. Das Duel war nicht an ihn persönlich gerichtet. Es ist nur ein 'Bestrafe einen, erziehe Hundert' und er war eben da. Es war nichts persönliches oder meine Absicht, einen so schlechten und starken Einfluss auf ihn zu haben."
Lawrence schwieg. Nicht unbedingt die Antwort, die er erhofft hatte, aber immerhin eine Art der Entschuldigung. Falls man das so bezeichnen kann, auch wenn es nicht dem Betroffenen galt, da dieser der Meinung war, von seinem Freund eine Standpauke erhalten zu müssen.
Ich starrte die beiden noch etwas an, ehe eine Gestalt meinen Blick auf sich zog. Es handelte sich hierbei um einen jungen Mann mit gräulichen Haaren, die aber nicht auf sein Alter hinwiesen, sondern nur eine seiner besonderen Eigenschaften war. Seine grünenn Augen überflogen die Situation und als er mich in der Mitte des Getümmels entdeckte, lief er direkt auf uns zu.
"Was gibt's, Max?" Begrüßte ich ihn und erhielt ein leichtes Lächeln als Antwort. Dann drehte er sich um und winkte Marco und Shang zu sich, die sofort reagierten und ihm folgten.
"Lord Peter Blackstorm hat mich geschickt." Sofort verfinsterte sich mein Blick. Mein Vater hatte seine Lakeien. Wenn es irgendwelche unwichtigen Dinge waren, dann schickte er irgendjemanden, aber hier stand der Erbe der Druiden vor uns und will uns etwas berichten. Was ist passiert? "Er möchte, dass wir..." Er zögerte und schaute mich etwas verlegen an. "Er möchte, dass wir uns einen Tag frei nehmen und etwas in der Menschenwelt unternehmen."
ER WILL WAS?

If I hadn't met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt