Kapitel 85

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Lukes Pov
 
Ich beobachtete jede Bewegung, die Chris tat. Nicht nur wegen der Angst, sondern auch weil ich wissen wollte, was er vor hatte.
 
Chris schaute mich kurz an. Dann drückte er mich sachte in die Waagerechte und positionierte mich richtig auf der Trage. Ganz wohl war mir nicht zu mute, jedoch ließ ich es zu.
 
In Gedanken ratterte ich mein Mantra runter.
 
Ich schaffe das. Mir passiert hier nichts. Ich schaffe das. Mir passiert hier nichts.
 
Chris hatte mir den Rücken zugedreht und machte irgendwas. Lange dauerte es nicht bis er sich wieder zu mir drehte. Er nahm meine rechte Hand und machte daran einen Klipp. Etwas tutete und ich zuckte. „Alles gut. Das war nur der Monitor.“, klärte Chris mich über das tutende Dung auf und deutete auch drauf. Ich schaute es an.
 
„Das zeigt dir deine Werte. Da jetzt gerade nur der Klipp dran ist, zeigt er auch nur Puls und Sauerstoffsättigung.“, erklärte er und zeigte auf eine Zahl, die 98 zeigte und eine, die 98% zeigte. „Die Zahl hier zeigt dir deine Herzfrequenz an. Durch die Aufregung ist die gerade wohl ein wenig höher. Normal wäre in deinem Alter um die 85. Die zweite Zahl hier zeigt deine Sauerstoffsättigung. Mit 98% liegt sie bei dir im normalen Bereich. Ab 94% wäre es schon niedrig.“
 
Ich hörte ihm zu. Seine Erklärungen lenkten mich von den Gedanken ab, die mir Angst machten.
 
„Geht noch?“, erkundigte er sich nach meinem Befinden. Ich nickte. Dann nickte auch er.
 
Er nahm mir den Klipp vom rechten Zeigefinger und machte ihn stattdessen an den Zeigefinger der linken Hand. Danach nahm er was anderes von diesem Monitor. Das legte er mir um den Rechten Oberarm.
 
„Das misst gleich deinen Blutdruck. Während es misst, wird es n bisschen eng. Das löst sich nach ein paar Sekunden aber auch wieder.“, erläuterte er mir das, was gleich passieren würde. Wieder nickte ich.
 
Chris drückte auf dem Gerät einen Knopf, woraufhin sich die Manschette um meinem Arm begann aufzublasen. Es war unangenehm, doch Chris meinte ja, dass das schnell wieder vorbei ist. So war es auch und es löste sich nach ein paar Sekunden langsam wieder.
 
„115/75. Guter Wert.“, kommentiere Chris das Ergebnis. Danach kämpfte er mit den nächsten Kabeln.
 
Wie viel gekabel kommt denn noch dazu?
 
Er schob mein Oberteil ein wenig höher und klebte mir etwas auf den Brustkorb. Danach klippte er daran die Kabel. Ein rotes. Ein gelbes und ein Grünes. „Guck mal.“, forderte er mich auf und zeigte wieder auf den Monitor, der vor sich hin tutete. Wo vorhin noch nichts zu sehen war, verlaufen nun Linien. Um genau zu sein Zacken, die sich immer wiederholen. „Die Linie hier zeigt die elektrische Aktivität deines Herzens. So lassen sich beispielsweise Herzinfarkte oder Herzrhythmusstörungen finden. Die Zahl hier..“, er deutete auf die Zahl unten Links. „Die Zeigt deine Atemfrequenz, die gerad bei 18 liegt.“
 
Es ist ein echt komisches Gefühl hier zu liegen, mit all den Kabeln und von einem Gerät überwacht.
 
Chris befreite mich von den Kabeln und den klebe Dingern. Er schaltete das Gerät aus und sortierte die Kabel. In der Zeit setzte ich mich auf.
 
„War schlimm?“, fragte Chris mich. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Es war sogar interessant“, antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. Auch wenn es komisch war, war es interessant zu sehen, was so ein Gerät eigentlich kann.
 
Chris schmunzelte und setzte sich zu mir. „Ich bin wirklich stolz auf dich. Du hast heute verdammt große Fortschritte gemacht.“, lobte er mich. Ich lächelte.
 
Er legte einen Arm um mich. Langsam entspannte ich mich immer mehr. Und das an diesem Ort. Ich hatte in der Tat Fortschritte gemacht.

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607 Wörter

[ASDS] little steps furtherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt