Chris Pov
Nach dem Gespräch war Damien auch schon wieder gegangen.
Ich war froh, dass es jetzt eine Lösung gab, mit der Luke klar kam. Besagter sitzt im Schneidersitz auf seinem Bett und schaut zu mir. Die meiste Anspannung ist sichtlich von ihm abgefallen. In seinem Gesichtsausdruck spiegelte sich nicht mehr diese Angst ab.
„Wie zufrieden bist du mit der Lösung?“, erkundigte ich mich noch einmal, um auf Nummer sicher zu gehen, dass er es auch wirklich okay findet. Schließlich hätte es ja auch es n können, dass er nicht weiter weiß und deswegen zustimmt. Nur um nicht zugeben zu müssen, dass es ihn überfordert. Luke schätze ich zwar so nicht ein, in diesem Fall bin ich aber doch lieber auf Nummer sicher gegangen.
„Ja. Bin ich. Ich hätte das nie im Leben geschafft alleine die Termine bei diesem Dr. Kara wahr zu nehmen. Deswegen bin ich froh, dass du mitkommen darfst.“, beantwortete er mir meine Frage.
Mein Bauchgefühl sagte mir nicht, dass er log. Deswegen beließ ich es dabei und hakte nicht noch weiter nach.
Das Display meines Handys leuchtete auf. Um nachzusehen, wieso, nahm ich es in die Hand, entsperrte es und schaute in die Benachrichtigungsleiste. Aylin hatte mir eine Nachricht geschickt.
„Hi Chris. Ich hoffe dir geht es soweit gut. Mir geht es gut. Meine Wohnung nimmt auch immer mehr Gestalt an. Übrigens… ich hab vor am Wochenende mal wieder vorbei zu schauen. Samstag oder Sonntag. Geh aber mal von Samstag aus. Da fahren die Züge besser. Hab dich lieb und lass dich nicht ärgern J“
Schmunzelnd begann ich die Antwort zu Tippen.
„Mir geht es aktuell ganz gut. Danke. Es freut mich zu hören, dass du voran kommst mit deiner Wohnung. Und ich freue mich echt, wenn du vorbei kommen würdest, denn ich weiß nach wie vor nicht, wann in etwa meine geschätzte Entlassung sein wird. Hoffentlich ist es nicht mehr all zu lang hin. Ich möchte wieder dahin können, wo ich hin möchte und vor allem versuchen wieder arbeiten zu gehen. Mir ist bewusst, dass es daran liegt, wie gut die Medikamente und die Therapie anschlagen und, dass es trotz dessen zu Rückfällen kommen kann. Ich gebe mein bestes und hoffe einfach nicht mehr all zu lange hier zu sein.“
Diese schickte ich ab und legte danach mein Handy auf den Nachtschrank. Ich fragte mich wirklich, wie lange ich hier noch verweilen würde.
Letztendlich kommt es auf mich an. Und wenn ich hier raus möchte, muss ich weiter an mir arbeiten.
Das ist ein ganz schöner Kampf. Damien meint zwar, dass Rückfälle dazugehören… aber ich will das nicht. Passiert das bin ich noch länger hier. Das ist frustrierend.
Meine Gedanken begannen zu kreisen.
Ich schaff das doch nie.
Für Aylin muss ich durchhalten. Und für Luke.
Aber ich bin nicht stark genug. Wie soll ich das schaffen?
Das waren nur ein paar von den Fragen und Sätzen, die mir in dem Moment so durch den Kopf flogen. In mir machte sich das Gefühl von Unsicherheit breit.
Ich war mir plötzlich unsicher, ob ich eine gute Stütze für Luke bin, ob ich dazu in der Lage bin meinen Job jemals wieder auszuführen oder ob ich gar mein Leben auf die Reihe bekomme, wenn ich wieder hier raus bin.
Einmal atmete ich tief durch. Ich musste meine Gedanken beruhigen. Ansonsten wäre das wohl noch böse geendet.
Ein paar Minuten konzentrierte ich mich einfach auf meine Atmung und dachte daran, wie es nach dem Aufenthalt hier wohl am besten weiter gehen könnte.
Ich wollte es erreichen. Ich wollte es erreichen, dass ich irgendwann wieder zuhause bin, arbeite und vielleicht sogar in ein paar Jahren mit meiner Schwester im NEF unterwegs bin.
Genau das verschaffe mir Kraft. Ich will genau das erreichen. Und seine Ziele erreicht man nicht, wenn man nicht dafür kämpft.---------
634 Wörter
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[ASDS] little steps further
Fanfiction[Fortsetzung von [ASDS] Angst vor ihnen] Teil 1 sollte vorher auf jeden Fall gelesen werden damit man die Story und die Charaktere versteht. Münster. Die Stadt, in der sich die Geschichte von Luke und Chris fortsetzen wird. Zwei Charaktere, zwei u...