Kapitel 117

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Lukes Pov
 
Meinen Blick hob ich an und schaute Damien an.
 
All den Mut den ich hatte, habe ich zusammengesammelt und schaute ihn entschlossen an.
 
„Ich mache es.“, waren die drei Wörter, die meine Entscheidung mitteilten. Damien lächelte. „Ich bin stolz auf dich.“, sagte er.
 
Das brachte mich zum lächeln.
 
„Du hast dich entschieden. Keine Sorge. Ich werde dich jetzt nicht direkt in den nächsten OP schieben. Wir gehen das langsam und in Ruhe an. Erstmal werde ich Luana informieren, damit alles geplant werden kann. Deine Eltern haben für den Fall, dass du dich dafür entscheidest schon eingewilligt. Das ist also schon erledigt.
Die OP wird also erst in ein paar Tagen sein, damit du dich seelisch und moralisch drauf vorbereiten kannst. Wann genau das ist, werde ich dir mitteilen, sobald ich es weiß.“, erklärte Damien, wie es weiter ging.
 
Das nickte ich ab.
 
„Damit du dich in Ruhe damit auseinandersetzen kannst, entlasse ich dich jetzt aus diesem Gespräch. Sollte was sein, dann gib bescheid. Okay?“. „Mache ich.“, bestätigte ich. „Du darfst gehen.“, entließ er mich.
 
Das war mein Zeichen dafür aufzustehen und den Raum zu verlassen.
 
Ich ging zurück zum Zimmer. Schnell öffnete ich die Tür und trat ein. Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, trafen die Gedanken mit einem Schlag auf mich ein.
 
Erst in diesem Moment sind mir die Konsequenzen meiner Entscheidung so richtig bewusst geworden.
 
Ich werde operiert werden!
 
Wie in Schockstarre verweilte ich direkt an der Tür. Chris schaute mich an.
 
„Ist alles gut?“, fragte er.
 
Nein!  Nichts ist gut! Ich hab völlig den Verstand verloren!
 
In meinem Inneren tobte ein Sturm aus Gedanken und Angst. Zeigen konnte ich davon nichts.
 
„Luke?“, besorgt schaute er mich an und stand auf. Er ging auf mich zu und stelle sich vor mich.
 
Nach wie vor, stand ich dort wie eingefroren. Konnte nichts sagen oder mich gar bewegen. Meine Gedanken hatten mich vollkommen im Griff.
 
Wie in einer Wäschetrommel rotierten sie durch meinen Kopf und ich konnte sie nicht auffangen.
 
Plötzlich wurde ich in eine Umarmung gezogen.
 
Das war der Moment wo ich wieder auftaute und erstmal anging zu weinen. Die Hände presste ich mir auf die Ohren. Es sollte aufhören.
 
Dadurch wurde es natürlich nicht besser.
 
Chris hielt mich weiter im Arm und ich vergrub mein Gesicht in seinem Oberteil. Durch meine Tränen hatte dieses irgendwann einen dunklen Fleck .
So ging das einige Minuten, bis die letzten Tränen versiegt waren und ich einfach still an Chris lehnte.
 
„Es ist okay. Was auch immer los ist. Es ist okay.“, sagte er ruhig und strich mir über den Rücken.
 
Langsam drehte sich die Wäschetrommel meiner Gedanken langsamer und ich konnte sie wieder sortieren.
 
Nach ein paar weiteren Minuten wurde ich hochgenommen und anschließend auf mein Bett gesetzt. Darauf verschwand Chris kurz aus dem Zimmer und kam zwei Minuten später mit einem Becher Wasser wieder, den er mir in die Hand drückte.
 
„Danke.“, bedankte ich mich leise und nippte an dem Becher mit dem Wasser.
 
Chris hatte sich neben mir niedergelassen.
 
Es war still. Ab und an trank ich mal einen Schluck aus dem Becher, bis dieser leer war. Statt ihn wegzustellen, hielt ich ihn weiter in der Hand.
 
Mein Blick hing draußen im Himmel. Die Wolken zogen über den Himmel. Es war eine einzige Wolkendecke. Kein Fleckchen Blau war zu sehen. Nur Grau. Verschiedene Grautöne aber. Mal helleres und mal dunkleres an manchen stellen.
 
„Ich hab zugestimmt.“, teilte ich Chris den Grund für meinen Nervenzusammenbruch mit. „Der OP?“. Ich nickte. „Da kannst du stolz auf dich sein. Auch wenn das jetzt passiert ist.“, meinte er.
 
„Ich hab Angst.“, murmelte ich. „Und das ist okay“, sagte er darauf.
 
Seufzend legte ich den Kopf gegen seinen Brustkorb. Sein regelmäßiger Herzschlag und seine Atmung beruhigten mich.
 
Langsam entspannte ich mich. Dabei beobachtete ich weiter, wie die Wolken am Himmel wanderten.
 
Dies lenkte mich von meinen Gedanken ab.
 
Ich wollte jetzt einfach entspannen, bevor meine Gedanken wieder anfingen querbeet herumzufliegen.

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659 Wörter

Phu. Nach einem sehr anstrengenden Tag, bekommt ihr noch ein Kapitel. 🤗💕🍪

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