Chris Pov
Der Samstag ging ruhig zu Ende.
Darauf folgte der Sonntag, an dem so oder so nicht viel passieren würde. Und so war es auch. Luke und ich versuchten uns irgendwie zu beschäftigen. Das war unser Sonntag.
Der nächste Tag war wieder ein Montag. Nicht nur ich war in gewisser weise gespannt, was diese Woche passieren würde, sondern auch Luke war es. Denn er hatte schließlich guten Fortschritt gemacht, was bedeutet, dass Damien einen Schritt weiter gehen würde.
„Was glaubst du hat er sich ausgedacht?“, fragte Luke mich. „Ich hab keine Ahnung.“, beantwortete ich ihm diese Frage wahrheitsgemäß. Ich hatte wirklich keine Ahnung. Lediglich konnte ich mir vorstellen, dass er Luke jetzt immer mehr daran gewöhnen möchte sowas wie Untersuchungen über sich ergehen zu lassen, ohne dass er Panik bekommt und ein Fluchtbedürftnis hat.
„Damien wird schon nichts vor haben womit er dich überfordern würde. Oder hat er das die letzten Wochen einmal getan?“, wollte ich von ihm wissen. Luke schüttelte den Kopf. „Nicht das ich wüsste. Er hat mich nie überfordert. Es war oft nah dran an Überforderung, aber nie wirklich unmöglich.“.
„Siehst du. Er wird also auch weiterhin darauf achten, dass du dich nicht überfordert fühlst. Denn er will ja auch keinen Rückfall provozieren.“, erklärte ich ihm, worauf er wieder nickte.
Die Uhr zeigte viertel vor neun. Gefrühstückt hatten wir schon. Wir warteten nur darauf, dass wir unsere Pläne für diese Woche mitgeteilt bekommen. Die letzten Wochen war das immer ziemlich Zeitnahe geschehen, doch an dem Tag dauerte es um einiges länger. Zudem wurden uns die Pläne nicht von Damien persönlich gebracht, sondern von einer Krankenschwester. „Ist Damien heute nicht da?“, fragte ich diese. „Dr. Martens hat für diese Woche Urlaub. Eine Woche. Nächste Woche sollte er wieder hier sein.“, klärte sie uns auf. „Ah okay. Danke.“, bedankte ich mich und die Krankenschwester ging wieder raus.
Damien hat also Urlaub. Hätte er uns das nicht mitteilen sollen? Das ist ja schon ziemlich spontan. Aber wer weiß… vielleicht ist ja privat was passiert. Er hat ja auch ein Privatleben.
Mein Blick fiel auf meinen Therapie plan. Die Gesprächstherapie wurde von Dr. Kara übernommen. Und dazu kamen meine anderen Termine. „Hast du auch Damien Vertretung auf dem Plan stehen?“, fragte ich Luke. Er war gerade noch dabei seinen Plan zu studieren. „Ja.“, kam die kurze Antwort.
So ganz wusste ich nicht, was ich davon halten sollte, das Luke sich jetzt auch für eine Woche an einen neuen gewöhnen musste. Sein Blick sprach auch Bände. Er schaute nämlich ziemlich verunsichert aus der Wäsche.
„Luke?“, sprach ich ihn an. „Hm?“. „Damien traut dir das zu. Sonst hätte er es wohl ausfallen lassen.“, äußerte ich meine Vermutung. „Glaubst du?“, wollte er von mir wissen, was ich mit einem Nicken bejahte. Daraufhin nickte er auch. Ich legte meinen Zettel weg, Luke tat es mir kurz darauf gleich.
Ich war gespannt wie dieser Dr. Kara drauf ist. Während meines Aufenthalts hier hatte ich den Namen schon ein paar mal gehört, als ich auf dem Flur unterwegs war. Den Namen konnte ich jedoch keiner Person zuordnen. Hier liefen schon ein paar Ärzte rum. Auf die Namensschilder schaute ich aber nie.
Also musste ich mich wohl überraschen lassen. Damien hatte sich bei der Wahl seines Vertreters hoffentlich auch was gedacht. So wie ich ihn schon kenne sollte er sich darüber schon Gedanken gemacht haben. Sonst steht das Vertrauensverhältnis auf dem Spiel, und das riskiert er nicht.
Mit dieser Hoffnung wartete ich, was den Tag über so passieren würde. Für heute hatte ich nur einen Termin wahr zu nehmen, der nicht die Gesprächstherapie war. Diese hatte ich erst am nächsten Tag. Und ich war wirklich froh, dass ich Damiens Vertreter vor Luke kennen lerne.--------
617 Wörter

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[ASDS] little steps further
Fanfiction[Fortsetzung von [ASDS] Angst vor ihnen] Teil 1 sollte vorher auf jeden Fall gelesen werden damit man die Story und die Charaktere versteht. Münster. Die Stadt, in der sich die Geschichte von Luke und Chris fortsetzen wird. Zwei Charaktere, zwei u...