Chris Pov
Luke hatte sich wieder verzogen. Ich blieb noch ein wenig im Aufenthaltsraum.
Als Maik jedoch rein kam, stand ich auf und verließ den Raum.
Mir war sein Verhalten nach wie vor nicht koscher. Das Gespräch letztes Mal ist viel zu ruhig vonstatten gegangen. Vielleicht bin ich ach einfach ein wenig zu paranoid und er meinte es wirklich ernst. Doch ich kannte das nicht von ihm, weshalb es für mich einfach seltsam und verdächtig ist.
Ich verschwand in die Fahrzeughalle. Dort begab ich mich an meinen Lieblingsplatz. Den Reserve RTW. Taktisch unklug, aber das war mir egal. Wieso hätte Maik mir folgen sollen?
Während ich da lehnte, überlegte ich weiter wieso Maik plötzlich so einen Sinneswandel hingelegt hatte. Es ließ mir einfach keine Ruhe. Es passte einfach nicht ins Bild.
Maik ist keinesfalls eine bösartige Person. Dafür ist er aber dickköpfig, stolz und häufig einfach unvorhersehbar. Das klingt zwar so, als wäre er eine Person, die niemand in ihrem Umfeld haben möchte, aber Maik ist kein schlechter Mensch. Er macht seinen Job nach bestem Wissen und Gewissen. Dafür übernimmt er nicht nur für Patienten Verantwortung, sondern auch über eine ganze Wache. Und auf dieser Wache möchte er, dass alles gut läuft. Auf dieser Wache gibt es nämlich auch Personen, die es ab und an nicht so ernst mit ihrer Gesundheit nehmen, wo Maik dann dementsprechend eingreift. Oftmals tut er auch das richtige. Manchmal eben auch nicht. Wie es bei mir der Fall war.
Was bei Maik auch ziemlich gefährlich ist, ist das sein Verhalten ganz von seiner Stimmung abhängt. Das bedeutet, dass wenn er gute Laune hat, er auch gelassener ist, aber noch lange nicht weniger aufmerksam, was die Gesundheit seines Personals angeht. Normalerweise sind Entschuldigungen sogar in diesen Stimmungszustand sehr selten und ungewöhnlich.
Bei schlechter Laune sollte er keinesfalls getriggert werden, da er sich das später rächen wird. Mit den Leuten auf dieser Wache hab ich schon mal darüber spekuliert, ob Maik wohl eine Art Liste führt, worauf er sich Personen notiert, die ihn getriggert haben.
Personen die da draufstehen, haben es dann nicht so gut, wenn sie mal dabei erwischt werden sollten krank auf der Arbeit zu erscheinen oder zu wenig zu trinken.
Ich stand wohl kontinuierlich auf dieser Liste, denn mich hat es ständig erwischt. Auch wenn fast nix war. Maik ist manchmal eben ein Buch mit Sieben Siegeln. Wieso er sich so verhält weiß wahrscheinlich nur Daniel. Maiks bester Freund. Dieser lässt sich jedoch keinerlei Informationen entlocken.
Okay. Das hätte wahrscheinlich auch enorme Konsequenzen für ihn, wenn Maik das mitbekommt.
Ich schüttelte den Kopf und dachte mir, dass ich über das Thema nicht so viel nachdenken sollte. Maiks Verhalten, das er vor einer Woche gezeigt hat, wird mit Sicherheit seinen Grund haben. Egal wie sehr ich darüber nachdenke, werde ich es mit nicht erklären können.
Um nicht mehr daran zu denken, versuchte ich an etwas anderes zu denken. Also denkte ich an den Übungseinsatz. Luke hatte das heute echt gut gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass er das durchzieht. Vor allem, weil ja gesagt wurde, dass wir den Zugang wirklich legen und nicht nur aufkleben sollten.
Das war nicht das einzige, was mich überrascht hat. Was mich nämlich auch noch überrascht hat ist, dass ich mich wieder vollkommen in meine Rolle als Notfallsanitäter hinein versetzten konnte. Das machte mich zuversichtlich bald wieder richtig arbeiten zu können.
Bis es soweit war, würde aber noch ein wenig Zeit vergehen.
Dennoch motivierte es mich.
Nach dem Gedankengang entfernte ich mich von meinem Platz und ging mal im Ruheraum nachsehen, was Luke so tat.
Dieser schlief tief und fest. Wecken wollte ich ihn nicht. Das hatte ich vorhin ja schon. Er sollte sich ruhig erholen. Denn heute hatte er einiges an Fortschritt gemacht, was sicherlich enorm was an Energie verbraucht hat.
Ich ließ ihn alleine im Ruheraum schlafen und postierte mich wieder an meinem Platz. Dort blieb ich auch stehen und ließ meine Gedanken kreisen.
Die Zeit verging. Passieren tat nicht mehr viel. Luke schlief die ganze Zeit, sodass ich mich dazu entschied ihn einfach hochzunehmen und zu Damien Auto zu tragen.
Auch im Auto schlief er seelenruhig weiter. Ihn konnte wohl nix und niemand aus dem Schlaf holen. Den hatte er wohl dringend nötig. Hieß aber, dass das Eis Essen verschoben wurde.
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706 Wörter🙃🍪💕
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[ASDS] little steps further
Fanfiction[Fortsetzung von [ASDS] Angst vor ihnen] Teil 1 sollte vorher auf jeden Fall gelesen werden damit man die Story und die Charaktere versteht. Münster. Die Stadt, in der sich die Geschichte von Luke und Chris fortsetzen wird. Zwei Charaktere, zwei u...