Kapitel 116

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Lukes Pov
 
Bis zu meinem Gespräch mit Damien hatte ich immer noch keine Entscheidung getroffen.
 
Zögerlich klopfte ich an seine Bürotür. Ein „herein“ gab mir die Erlaubnis einzutreten. Deswegen öffnete ich die Tür und betrat das Büro. Hinter mir schloss ich sie wieder.
 
„Hey Luke. Setz dich doch.“, begrüßte er mich und deutete einladend auf das Sofa.
 
Aufgrund meiner Nervosität sagte ich am Anfang nichts und setzte mich auch erst nachdem ich einen Moment gezögert habe. Letztendlich saß ich aber dort auf dem Sofa und schaute auf meine Hände.
 
„Wie stark ist deine Angst gerade auf einer Skala von  1 bis 10?“, erfragte er. Kurz überlegte ich. Ging in mich und versuchte das Gefühl, was ich hatte in diese Skala einzuordnen.
 
„Sieben“, brachte ich am Ende heraus. Sieben hab ich gewählt, weil ich nicht panisch bin und auch nicht das Gefühl habe jeden Moment richtig Panik zu bekommen. Jedoch ist mir mulmig zumute, meine Gedanken lassen sich nicht ablenken und es macht mich nervös. Die Faktoren zusammen bringen die Zahl auf eine Sieben.
 
„Worüber denkst du gerade nach?“, wollte er wissen. „Alles mögliche. Was schiefgehen kann. Das ich die Chirurgen nicht kenne. Das Personal allgemein nicht kenne. Ja. Das kennt niemand, außer die, die dort arbeiten und so.. Aber ich… das macht mir Angst. Ich kann die Personen so überhaupt nicht einschätzen.“, erklärte ich Damien, was in mir vorging.
Er nickte. „David kennst du ja. Er hat sich dafür bereit erklärt der Anästhesist bei der OP zu sein. Das weißt du ja schon. Genauso wie, dass Luana die OP machen würde. Luana ist wirklich lieb. Ich weiß… du kennst sie nicht. Aber Luke. Hat das nichts zu heißen, dass ich will ihr vertraue und ihr sogar mein Leben zur Not anvertrauen würde?“, stellte er mir die Frage.
 
Kurz musste ich nachdenken.
 
Er hatte recht. Wieso sollte ich vor einer Person Angst haben, der Damien zu 100% vertraut. Klar. Von Personen soll sich jeder sein eigenes Bild machen, jedoch vertraute ich Damien, dass er jemanden an mich ran ließ, die oder der seinen oder ihren Job gut macht ohne mir schaden zu wollen.
 
Die Entscheidung konnte ich dadurch aber auch noch nicht fällen.
 
„Du wirst dir was dabei denken diese Person gefragt zu haben. Deshalb gehe ich davon aus, dass diese Person mir nichts tun wird. Doch wie sieht’s mit den Schwestern aus?  Und sie steht doch sicherlich nicht als einzige Ärztin dort oder bin ich falsch informiert?“, ratterte ich meine Gedanken runter, während ich damit angefangen habe an meinen Fingern zu spielen.
 
„Das ganze OP Team ist vertrauenswürdig. Die würden niemals jemanden ein Haar krümmen. Das versichere ich dir.“.
 
Leicht wiegte ich den Kopf hin und her, erstellte innerlich eine Pro und kontra Liste, um mir so eventuell die Entscheidung zu erleichtern.
 
Auf der Pro Liste stand, dass ich wieder stolz auf mich selbst war, dass ich endlich das Metall los war und, dass ich danach nachhause durfte.
 
Auf der Kontra Liste stand, dass ich das Personal nicht kannte, das ich Angst vor der Narkose hatte und,  dass ich angst vor den Schmerzen danach hatte.
 
Ausgeglichen. Drei Punkte auf beiden Seiten. Das half mir nicht.
 
Meine Angst sträubte sich dagegen einzuwilligen. Bildlich gesehen stemmte sie die Füße in den Boden und hinderte mich so daran näher an meine Entscheidung zu kommen.
 
Es war aber ein Ziel. DAS Ziel. Das Ziel, was ganz am Anfang gesetzt worden ist.
 
So viel Zeit ist vergangen, seitdem Chris und ich hier angekommen sind. Wir sind durch höhen und Tiefen gegangen. Zusammen. Haben zusammen gegen unsere individuellen Probleme bekämpft. Und jetzt sollte das große Ziel erreicht werden?
 
Es fühlte sich surreal an. Doch es war Tatsache, dass ich soweit war.
 
Einmal atmete ich durch. Sortierte nochmals meine Gedanken. Horchte nach meinem Bauchgefühl und versuchte die Meinung der Angst auszublenden.
 
Das dauerte einen Moment, bis es klappte. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich es tun sollte.
 
Meine Angst ließ sich dennoch nicht umstimmen.
 
Noch ein letztes mal durchatmen.
 
Einatmen… Ausatmen.
 
Ich hatte mich entschieden.

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668 Wörter

Uiuiuiu. Wie er sich wohl entschieden hat?

Und ja I know. Der Cut ist fies xd.

🤗🍪💕

[ASDS] little steps furtherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt