Kapitel 3

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Noch immer Lukes POV

Meinen Kopf legte ich auf den angezogenen Knien ab. Meine Angst stand mir wie eine große Wand im Weg, und verhinderte vehement, dass ich durch diese Tür gehe. Dahinter würde die Gefahr lauern. Die Leute, die Zugang zu Spritzen, Zuhängen und Medikamenten haben!
Ich schloss meine Augen. Atmete ein und zählte dabei bis vier. Atmete aus, zählte wieder bis vier. Dies tat ich ein paar mal und es half mir dabei mich nicht weiter rein zu steigern und somit einer Panikattacke zu entgehen. >Akira…<, dachte ich mir und wünschte mir meine Zwillingsschwester her, die mich bisher immer vor den Leuten geschützt hat. Doch jetzt war ich auf mich alleine gestellt. Klar… Ich habe Chris. Aber er wird nicht dabei sein, wenn ich zu den Sitzungen muss. Mir wurde bewusst, dass ich vieles alleine bewerkstelligen muss, um weiter zu kommen. Chris ist nur ne Stütze und die bin ich wahrscheinlich auch für ihn.
Ich ließ mich in die Waagerechte sinken und ließ dabei die Augen geschlossen. Die Bettdecke zog ich mir bis hoch über die Schultern. So langsam kommt die Quittung der Fahrt zum Vorschein. Da ich die ganze Zeit hoch wachsam war, war ich nun ziemlich müde.
Das letzte was ich nun eigentlich wollte war schlafen. Und das in einer Umgebung, die ich absolut nicht kannte. Doch jeder Versuch die Augen offen zu halten scheiterte kläglich und ich schlief ein.

Chris POV

Eingeschlafen muss ich wohl sein. Denn irgendwann wurde ich von jemanden geweckt. Leise murrend öffnete ich die Augen und erblickte eine der Schwestern dieser Station. „Es gibt Abendessen. Das wollen sie ja sicherlich nicht verschlafen.“, meinte sie und lächelte dabei leicht. Ohne ein Wort zu sagen setzte ich mich langsam auf und schaute auf das Tablett. Zwei Scheiben Weißbrot mit Margarine und jeweils eine Scheibe Frischwurst und Käse. „Ich wünsche euch einen guten Appetit.“, sagte die Schwester noch und verließ mit einem lächeln auf den Lippen das Zimmer. Die Brote waren fertig geschmiert. Wäre ja in deren Augen nicht gerade clever mich mit nem Schmiermesser alleine hantieren zu lassen.
Lustlos knabberte ich an dem Wurstbrot rum und schaute zu Luke rüber, welcher auch schon damit begonnen hat sein Tablett zu leeren. Insgesamt schaffte ich eins und ein halbes Brot runter zu bekommen. Den Rest ließ ich liegen und legte mich wieder hin. Luke hatte auch nicht mehr geschafft und lag ebenfalls schon wieder. Er wirkte müde. Auch ihn scheint der Tag geschlaucht zu haben. Was mich nicht wundert. Es ist ne komplett neue Umgebung für ihn. Und das mit seiner Angst noch.
Ich schloss die Augen und driftete sogleich in einen Dämmerschlaf ab. Lange dauerte es nicht, bis ich zu Träumen begann. In dem Traum ging es darum, dass Luke auf Marius treffen würde, was niemals wirklich geschehen wird. Auch wenn ich gerne wüsste, wie sich die beiden wirklich verstehen würden. Genauso fragte ich mich, wie Luke auf Aylin reagieren würde. Und sie auf ihn. Im Traum konnte man sich das Prima vorstellen. Wie es sein könnte. Ob es der Realität entspricht, dass weiß man aber nicht. Aber immerhin die Chance, dass Aylin und Luke sich eines Tages kennenlernen bestand noch. Auch wenn ich nach wie vor kein Lebenszeichen von ihr erhalten habe. Leben muss sie aber noch ansonsten hätte ich das irgendwie mit bekommen, wenn es anders sein sollte.
Die Frage ist nur, wo sie ist. Ob sie noch an mich denkt oder mich gar vergessen hat. Der Gedanke tat sogar während des Träumens weh.
Wenn sie noch an mich denken würde dann hätte sie sich sicherlich schon gemeldet. Doch das hat sie nicht. Einfach vergessen… und das den eigenen Bruder…mit dem sie doch so viel zusammen gemacht hat.

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617 Wörter

Heyho ^^ mal wieder ein Kapitel. Und ich habe noch zwei Tage Praktikum, bevor es zuende ist. 😄

Ich hoffe euch geht es gut. 😊💕🍪🍪

[ASDS] little steps furtherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt