Kapitel 125

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Lukes Pov
 
Zu schnell Verging die Zeit. Das Frühstück kam. Für mich gab es nichts, weshalb ich Chris beim Essen zusehen musste. Schließlich musste ich für die OP nüchtern bleiben.
 
Ehe ich mich versah, war es auch schon neun Uhr. Mein Herz schlug schnell vor sich hin und meine Hände waren schweißnass. Diese wischte ich immer mal wieder an der Bettdecke ab.
 
Vor lauter Nervosität hatte ich auch noch angefangen zu zittern. Mir war kalt.
 
Um halb klopfte es plötzlich an der Tür und ein Krankenpfleger kam herein. „Guten Morgen Luke. Ich wollte dir helfen dich einmal OP fertig zu machen.“, begrüßte er mich und kam zu mir ans Bett. Schweigend schaute ich ihn an.
 
Die Situation wirkte komisch. So fern. In meinem Kopf herrschte plötzlich so ein Nebel.
 
Er redete. Was er redete kam nicht bei mir an. Ich nickte einfach. Tat so, als hätte ich verstanden, was er sagte.
 
Als er anfing mir beim Umziehen zu helfen, wehrte ich mich nicht, sondern machte mit. Es war wie, als wurde mein Körper ferngesteuert.
 
Chris beobachtete uns mit Argusaugen.
 
Still schaute ich an mir runter. Statt meines Hoodies und meiner dunkelblauen Jogginghose trug ich jetzt ein Patientenhemdchen.
Meine Anspannung stieg von Minute zu Minute immer mehr an.
 
Nachdem ich fertig vorbereitet war sollte ich es mir in meinem Bett bequem machen. Einen Moment zögerte ich. Das war der letzte Moment, den ich zum Flüchten hätte nutzen können.
 
Der Drang dazu war enorm. Ich schaute zu Chris. Er kam zu mir und nahm mich in den Arm. „Du schaffst das. Da bin ich mir sicher. Es wirkt unmöglich, doch das ist es nicht. Hör nicht auf deinen Kopf, sondern auf dein Bauchgefühl.“, redete Chris auf mich ein und strich mir über den Rücken.
 
„Was wenn das schiefgeht?“, fragte ich leise. „Wird es nicht. David ist sicher gut in dem, was er tut. Vertrau darauf. Sie werden dir nichts tun. Und sobald du wieder aufwachst hast du es hinter dir und bist einen sehr großen Schritt näher wieder nach Hause zu kommen.“, beruhigte er mich. „Okay. Wirst du da sein?“, wollte ich wissen. Denn alleine wollte ich nicht sein, wenn ich wieder wach wurde. „Ich frag mal nach, sobald du weg bist.“, meinte er darauf. Ich nickte.
 
Danach ließ Chris mich los, wuschelte mir noch einmal durch meine Haare und stand dann auf. „Bis später.“, verabschiedete er sich. „Bis später.“, erwiderte ich es. Legte mich hin. Schloss die Augen und atmete durch.
 
Die letzte Fluchtchance hatte ich nicht genutzt. Durch meinen Kopf flogen die Worte Naiv und Leichtsinnig. Dabei hatte ich diese Entscheidung gut durchdacht. Oder?
 
Zweifel kamen auf.
 
Das Bett ruckelte ein wenig, es ging also los. Ich war auf dem Weg in den OP. Der Ort, vor dem ich am meisten Angst hatte.
 
Ich wollte die Umgebung nicht sehen und kniff die Augen zusammen. In meinem Brustkorb schlug mein Herz wild vor sich hin. Es verursachte ein unangenehmes Gefühl.
 
Lange dauerte es nicht, bis wir dort waren. „Luke?“, wurde ich angesprochen. „Hm?“, kam von mir und die Augen hatte ich nach wie vor geschlossen. „Mach mal bitte die Augen auf.“, bat jemand mich. Leicht öffnete ich die Augen.
 
Zwei Paare Grüner Augen schauten mich an. Beide hatten OP Hauben auf. Damien und David waren hier. Wer wer war, konnte ich in dem Moment nicht zuordnen. Die beiden sahen 1:1 gleich aus.
 
„Ich wollte noch einmal nach dir sehen, bevor es los geht.“, meinte der linke von den beiden zu mir. Das musste wohl Damien gewesen sein. „Wie geht es dir gerade?“. Auf die Frage zuckte ich mit den Schultern.
 
Ein Kloß bildete sich in meinem Hals.
 
Die angestaute Panik kochte hoch und drohte auszubrechen. Wie die Magma bei einem Vulkan.
 
Vor lauter Anspannung krallte ich meine Finger in die Bettdecke und kniff meine Augen zusammen.
 
Alle Bemühungen es zu unterdrücken hatten keinen Erfolg und es bravh aus mir heraus. Ich setzte mich auf, wollte aufspringen, abhauen.
 
Jedoch schaffte ich das nicht. Jemand griff nach mir und hielt mich fest. Mit aller Kraft versuchte ich mich zu wehren, erfolglos. Mein Atem nahm immer weiter an Fahrt auf und ich bekam das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen.
 
„Luke. Hey.“, verrauchte jemand meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich wollte meine Hände auf meine Ohren legen. Das wurde aber verhindert, da sie kribbelten und ich sie nicht bewegen konnte. „Guck mich an.“, wurde ich aufgefordert.
 
Mir war absolut nicht danach auf Forderungen ein zu gehen.
 
Das wurde nach ein paar Augenblicken wohl bemerkt und ich spürte, wie mir eine Maske über Mund und Nase gestreift wurde.
 
Dagegen tat ich nichts. Dadurch wurde es nämlich besser. Das kribbeln in meinen Händen wurde weniger und ich konnte sie langsam wieder bewegen. „Wird es besser?“, wurde ich gefragt, als ich langsam ruhiger wurde.
 
Zögerlich öffnete ich die Augen und schaute zu einem der beiden Zwillinge. „Bisschen.“, gab ich leise als Antwort. „Das musste wohl raus hm?“. Das war der Zwilling, der auf meiner linken Seite saß.
 
Auf die Frage nickte ich und ließ mich erledigt und erschöpft ins Kissen sinken.
 
„Ich passe gut auf dich auf. Versprochen.“, versicherte mir der rechte Zwilling. „Bitte.“, murmelte ich. „Werde ich.“.
 
„Wir sehen uns später Luke. Wenn du das hinter dir hast kannst du dich schon auf was freuen.“, verabschiedete Damien sich. Auf was sollte ich mich aber freuen? „Auf was freuen?“, harkte ich nach. „Das wirst du sehen sobald du wieder wach bist.“, hielt Damien es geheim und lächelte mich an. „Okay“, gab ich nach. Damien nickte, stand auf und verließ den Raum.
 
Der Zeitpunkt war gekommen. Ich musste mich dem stellen, was mir am allermeisten Angst verursachte. Dem OP.

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941 Wörter

Damien und seine Überraschungen. Was er wohl dieses mal geplant hat? 🤔
🤗🍪💕

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