Ganz einfach Sirius
Oh Göttin, seit 5 Uhr lag ich wach im Bett und mit erschreckender Klarheit kamen mir die peinlichen Bilder von gestern Abend in den Sinn. Ich hatte nackt, fast nackt vor Professor Snape und Sirius gestanden und er, er hatte mich verarztet und das auch noch so zärtlich und aufmerksam, wie ich nicht mal zu mir selbst war. Unglaublich, ich konnte es wirklich nicht glauben und es raubte mir tatsächlich den Schlaf. Ok, wie würde ich mich heute Sirius gegenüber verhalten?
Snape konnte ich gedanklich mal kurz vernachlässigen, da ich stark vermutete, dass er heute Abend nicht hier sein würde, das hatte ich so im Gefühl. Tja, auch mir musste mal das Glück hold sein. Ich wälzte mich unruhig hin und her, dann ließ ich meine Hände ganz sachte über meine gestern noch verletzten Rippen gleiten und fühlte nichts. Alles war wieder ganz. Ich war wieder vollständig gesund, dank Snape.
Also so unruhig wie ich war, konnte ich echt nicht mehr schlafen. Ich wollte mein Lauftraining vorverlegen, aber auch in der ganzen Zeit dachte ich beständig über Sirius nach. In Snape hatte man fast gar nicht lesen können, wie gewohnt. Er war nach außen unbedingt gefühlskalt- und arm gewesen, wie immer, was es wirklich schwer gemacht hatte ihn einzuschätzen, aber Sirius war das genaue Gegenteil gewesen und in seinem Gesicht hatte ich gestern jedwede Regung oder Emotion lesen können. Die Frage war jetzt nur, wie ging ich damit um?
Um Sieben stand ich fix und fertig, in einem gelb-weißen Sommerkleid, vor der geschlossenen Küchentür und sprach mir selbst Mut zu, stieß sie dann doch entschlossen auf und rauschte selbstsicher mit einem lauten „Hallo" in die Küche und hielt schnurgerade auf meinen „Stammplatz" zu. Sirius konnte sein Erstaunen mich derart forsch auftreten zu sehen nicht ganz verbergen. Er glotzte mich an, wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Erst jetzt bemerkte ich, dass Molly gar nicht in der Küche war, wir waren allein. Nun, schön, so hatte ich mir das erste Wiedersehen nicht ausgemalt, aber so was ging ja meist in die Hose. Bis jetzt hatte er noch nichts gesagt, sondern mir nur unleserliche Blicke aus seinen grauen Augen geschenkt. Da keine Molly da war, wollte ich den Guten mal ärgern, nachdem er mir gestern dermaßen unkollegial in den Rücken gefallen war und immer nur Snape zugestimmt hatte, ich meine, das war gar nicht nett von ihm gewesen, somit hatte ich noch eine kleine Rechnung mit ihm offen. Gerade zwinkerte ich Sirius kokett zu und zeigte ihm ein verschmitztes, fast verruchtes Grinsen im Gesicht, rutschte auf meinem Stuhl etwas zurück und zog verführerisch langsam meinen Kleidersaum am Oberschenkel hoch und fischte schließlich lasziv nach meinem Zauberstab, den ich aus dem Halfter am Oberschenkel zog.
Sirius Augen klebten an meinen Händen und starrten mich mit offenem Mund perplex an, als ich meinen Stab schwang und eine Tasse lässig zu mir schweben ließ, dann legte ich mir den linken Zeigefinger gespielt verführerisch an die grinsenden Lippen, um ihm zu bedeuten, dass dies unser Geheimnis war und ließ den Zauberstab ins Halfter zurück gleiten.
„...du... du bist echt unglaublich, Hermione", stotterte Sirius heiser, während ich mir gerade in aller Seelenruhe Kaffee einschüttete.
„Wie meinen, mein Lieber?", ich sah unschuldig auf und klimperte unbedarft mit den Wimpern.
„Ich meine, du kleines Biest, dass du sehr genau weißt, was du hier abziehst! Ich... diesen Auftritt hab ich heute echt nicht erwartet...machst du mich an?", fragte er stotternd und rau und strich sich unsicher das gewellte, lange Haar hinter seine Ohren.
„Würdest du das wollen? Ich überrasche dich mit meinem Auftritt? Ist doch gut, oder ist dir gerade langweilig?", nahm ich unser vorhergehendes Flirtthema wieder auf, und lächelte ihn sanft an, währenddessen hob ich die Tasse, um zu trinken und leckte mir anschließend extra langsam über die feuchten Lippen.
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When Hermione Fights
FanfictionEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...