80. Die Lichtgestalt „Dumbledore"

1.1K 78 31
                                    


Die Lichtgestalt „Dumbledore"

Als ich am frühen Morgen in den Turm floh, um vor Harry fertig zu werden, ging mir diese wunderschöne und mal wieder viel zu kurze Nacht im Kopf herum. Ich hatte mich an meinen Plan gehalten und Draco nichts von Minna erzählt und so nahmen die Pläne immer konkretere Formen an. Heute würden die Ferien beginnen und fast alle Fünftklässler würden im Schloss bleiben, um sich auf die ZAG-Prüfungen vorzubereiten und sich zu überlegen, was sie bei den Berufsberatungsgesprächen sagen wollten.

Ich könnte McGonagall und selbst Umbridge einen Schock fürs Leben verpassen, wenn ich als Berufswunsch Lügnerin, Diebin, Spionin, Mörderin und Schwarzmagierin aufzeigen würde. Das wäre doch viel einfallsreicher als Aurorin, oder? Dies kam aber nicht in Frage, dann müsste ich mich ja selbst nach Askaban überstellen, soweit kam es noch!

Ach, das wäre zu herrlich, ich war gerade so zynisch, da ich mich echt nicht ernsthaft mit der Zukunft von in zwei Jahren auseinandersetzen konnte, vielleicht lebte ich da gar nicht mehr. Ich meine, bei meinem Lebensstil und dem mich begleitenden Glück, war die Aussicht jetzt nicht wirklich rosig.

Zog man dann auch noch in Betracht, dass ich zwischen drei narzisstischen Slytherins stand, die alle auch noch die Ehre hatten, sich früher oder später Death Eater zu schimpfen, dann sah die zu erwartende Zukunft sehr fragwürdig aus. Warum sollte ich dann jetzt darüber rätseln und fabulieren was ich werden wollte?

Harry war immer noch sehr ruhig und wortkarg, ihn schienen die Gedanken an das Vergangene noch zu fesseln und so hoffte ich, dass er in den Ferien genügend Zeit und Ruhe finden würde, sich über seine Gefühle klar zu werden und dann bereit dafür zu sein, Entscheidungen zu treffen.

Als beim Abendessen wieder einmal die Halle verstummte und alles zum Eingang starrte und juhujuhujuhu, ich war diesmal nicht involviert, sondern... tamtamtam... Marietta, die Verräterin Edgecombe hatte ihren großen Auftritt.

Sie hatte früher gleichlanges, schulterlanges, dunkelblondes Haar getragen, nicht weiter auffällig, nun trug sie Pony, sehr erheiternd, wie ich fand, nur leider war der darunterliegende Schriftzug so auffällig, dass der ganze Pony nichts half. Die tiefe und großflächige Narbe zog sich über die ganze Stirn und war mit hässlichen Pickeln übersät. Und die Mädchen tuschelten besonders aufgeregt über Marietta, die ja zusätzlich zur äußeren Brandmarkung auch nichts sagen konnte und ich muss sagen, mir ging es so was von am Allerwertesten vorbei, dass sie nun mit Tränen in den Augen durch die Gegend sah. Selbst schuld, meine Liebe, alles hatte seinen Preis!

An ihrer Seite war Cho und sie stützte besorgt die sich so schwächlich zeigende Petze und blickte böse und aufgebracht in die Runde der tuschelnden und lästernden Schüler.

Ich konnte Ron deutlich hören, der „Oh, Merlin, die sieht ja schrecklich aus! Das ist ja voll hässlich...", mit so viel Takt und so laut heraus posaunte, dass es von den Wänden fast wie ein Echo widerhallte, was Marietta nun zum krampfartigen Heulen veranlasste und Cho ihn bitterböse anfunkeln ließ. Draco stieß mal wieder dieses herrlich vernichtende Lachen aus, das so trocken und gemein war, nur diesmal war ich mir nicht sicher, ob er nicht mit Ron übereinstimmte und nicht zwecks Rons fehlenden Feingefühls lachte.

„Tja, das kann passieren, wenn man nicht den Mund hält!", zischte ich leise, da die beiden Mädchen aber gerade auf unserer Höhe waren, schauten sie mich böse an und ich schenkte den beiden den Blick, den ich Pansy oder jemand anderem schenken würde, der mich verarschte. Ich hatte immer gesagt, man wollte mich nicht zur Feindin, da konnte man nur verlieren. Ich würde ja den beiden dringend ein „Interview" mit Rita an Herz legen, dachte ich besonders bissig und sehr sarkastisch.

When Hermione FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt