Das Spiel geht weiter
Als ich am nächsten Morgen um sieben Uhr mit einem dicken Kopf aufwachte, war das kein Wunder. Heute würde ich nicht laufen, denn dank Sirius fühlte ich mich wie wattiert. Gott sei Dank lagen Lav, Pav und die anderen beiden noch immer in einem komatösen Schlaf, der durch die Bonbons der Twins ausgelöst worden war, sehr praktisch. So schleppte ich mich denn wie eine wandelnde Leiche ins Bad und stellte mich unter eine belebende Dusche, danach trat ich fast wagemutig dem Spiegel entgegen und betrachtete mein Gesicht im Spiegel, dabei war ich kurz davor einen Wutschrei auszustoßen. Was fiel diesem verblödeten Köter ein mich so zuzurichten?
Ich erstrahlte wie ein Regenbogen, toll wirklich toll. Nachdem ich mir die Zähne geputzt hatte, rieb ich mir über das bunte Gesicht, das ich einfachheitshalber gleich ganz mit der versetzten Salbe eincremte und tada, ich war ein Genie! So sah ich denn wieder wie neu aus. Ich würde sie die nächste Zeit mit mir tragen, damit ich sie bei nachlassender Wirkung schnell wieder auftragen konnte. Wirklich wunderbar, als müsste ich nicht schon genug bedenken. So trat ich wieder voll hergestellt, in meiner natürlichen Schönheit erstrahlend und in meiner Schuluniform mit Umhang gewandet, in den Schlafsaal. Hoffentlich erwachten die Dornröschen bald aus ihrem Schlaf, dachte ich noch und machte mich dann mit einem gleichgültigen Schulterzucken auf in unseren Gemeinschaftsraum, um noch ein bisschen in den Büchern zu schmökern, während sich die Erste langsam zu rühren begann.
Als ich in meinen Sessel saß, kamen dann aber doch unaufhaltsam die Gedanken an gestern und die Fragen nach dem warum? Aber echt, ich schob dieses Gejammere brutal zur Seite, lerne damit zu leben, denn ändern lässt sich eh nichts mehr. Dabei blieb aber ein trauriges, leeres und schales Gefühl und hinterließ einen sauren Beigeschmack in meinem Mund. Meine Gedanken gingen nun zu Draco. Sollte sich für mich, aufgrund dessen was Draco mir erzählt hatte, irgendetwas ändern?
Dass er vergewaltigt hatte, nein, das stimmte nicht, dass er gezwungen worden war zu vergewaltigen! Was dachte ich darüber? Nichts, mir war es egal, das änderte Draco nicht in meinen Augen, das war etwas was er hatte tun müssen! Und dass es ihm leidtat, bemerkte man durchaus, aber auch, dass er sich damit abgefunden hatte. Auch hatte ich erfahren, dass mein Professor während seiner Spionagetätigkeit ähnliche Gräueltaten beging, aber es gefiel auch diesem nicht, doch auch hier änderte es nichts zu meiner Einstellung ihnen gegenüber. Es berührte mich nicht weiter, außer dass ich Mitleid mit ihm, mit ihnen hatte, da ich wusste, es hatte Draco explizit nicht gefallen, was er den Frauen hatte antun müssen und ich respektierte ihn noch mehr, fühlte ihn mir noch näher. Wie gesagt, wir lebten in einer scheiß Zeit, da passierten dir halt wirklich hässliche Sachen, damit musste man lernen zu leben und zu akzeptieren was man tat. Was mich nur interessierte, hatten wirklich alle zugesehen? War das so ein Art Gruppenficken? Oder, wie musste ich mir das vorstellen? Eigenartige Gedanken, die mir da durch den Kopf gingen und noch ungewöhnlichere Fragen, doch sie kamen mir ganz selbstverständlich. Was lebten wir nur für ein Leben, dass ich mich sowas fragte? Hoffentlich fand ich am Samstag den Mut ihn zu fragen!
Und zum ersten Mal seit Wochen war ich richtig froh, zu sehen, wie Harry und Ron in den Raum kamen, da strahlte ich ihnen doch geradezu entgegen, was mir aber sofort wieder verging, als ich Harrys Ausdruck sah, der mir sofort Sorge bereitete. Was war passiert?
„Harry, was ist passiert?", rief ich besorgt und setzte mich rasch auf die Couch neben ihn. „Was hast du?", fragte ich eindringlich.
„Ach... Hermione, wenn ich dir das sage, schimpfst du nur wieder!", meinte er da traurig, während sein Blick ganz unglücklich wurde.
„Ich schwöre dir hoch und heilig, ich werde nicht schimpfen, bitte vertrau mir, was ist geschehen?", dachte ich mir bei seinem angespannten Ton, dass es nur etwas Wichtiges sein konnte.
DU LIEST GERADE
When Hermione Fights
FanfictionEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...