Weihnachten

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Weihnachten

Ich schlug die Augen auf und war von jetzt auf gleich wach, so wie ich es trainiert hatte und erstarrte, dann erkannte ich den Duft, Dracos sandelholzartigen Geruch und die warme Haut seiner Arme, die mich eng an seinen Oberkörper zogen. Ich lag auf der Seite, mit dem Rücken zu ihm und überlegte, denn ich konnte mich nicht daran erinnern, gestern ins Bett gegangen zu sein.

War ich auch nicht, ich war total erledigt auf der Couch eingeschlafen, wie mir nun dämmerte.

Anscheinend hatte er mich hinaufgebracht und mir sogar mein Nachthemd angezogen, wie ich fühlen konnte. Ich schmunzelte über so viel ungewohnte Fürsorglichkeit. Fühlte er sich doch schuldig, weswegen er mich so umsorgte oder war das seine eigentliche Art, die er nur keinem zeigte, das fragte ich mich nun.

Ich würde gespannt darauf warten, zu sehen wie der echte Draco Malfoy war. Ich war neugierig, was alles anerzogene Fassade und was seine wahren Ansichten und Meinungen waren.

Sein Atem kitzelte meinen Nacken, er schien noch tief zu schlafen. Heute war Weihnachten. Ich liebte Weihnachten, diese besinnliche Stimmung, die aufkam und eine tiefe Ruhe mit sich brachte und irgendwie brauchte ich die gerade sehr.

Außerdem würden morgen die Twins kommen und dann wäre es mit der Ruhe vorbei.

Ich versuchte, mich aus Dracos Klammergriff vorsichtig zu lösen und schaffte es nach kurzer Zeit, ohne ihn zu wecken. Man mochte gar nicht denken, wenn man ihn so in den Kissen schlummern sah und das weißblonde Haar, das wie ein Heiligenschein um sein wirklich wunderschön geschnittenes Gesicht drapiert war, dass sich dahinter ein derart komplizierter Charakter verbarg.

Aber mochte ich nicht gerade das? Wer wollte es schon einfach? Ich hexte mir das langärmlige, lilafarbene Nachthemd, das wahrlich nicht mein schönstes war, weg und die Laufklamotten an.

Als ich vom Lauf zurück kam konnte man den Kaffeeduft im ganzen Haus riechen, aber ich sprintete schnell hoch und machte mich frisch. Da heute ein Festtag war, trug ich ein langes weißes Rollkragenkleid aus Baumwolle und kam in die Küche, die verlassen vor mir lag. Kein Draco?

Ich war verwundert, füllte mir aber erst mal eine Tasse ein und konnte einen Zettel auf der Anrichte liegen sehen.

Ich bin bald wieder da, besorge eine Kleinigkeit, hab dir Kaffee gemacht! Draco

Dies stand da wenig informativ darauf. Was wollte er nur besorgt? Mit diesem Gedanken setzte ich mich in den kleinen Erker in der Küche und genoss die Ruhe.

In diesen Tagen kam ich mir vor wie verheiratet und Draco schien es zu gefallen, derart überschaubar zu leben, denn er machte essen, Kaffee und all diese Dinge und ich musste sagen, nach dieser aufregenden Zeit konnte mir dies durchaus auch gefallen.

Nur ein Ereignis störte diese Idylle. Dass Draco diesen Aussetzer von Besitzgier gehabt hatte und mich hatte zeichnen müssen, würde ich ihm wohl bis zum Sankt Nimmerleinstag vorhalten, aber selbst schuld. Schon nach kurzer Zeit konnte ich hören wie sich die Tür öffnete und er wiederkam, aber ich lauschte, denn er machte unheimlichen Lärm. Jemand schien gefährlich mit irgendetwas zu kämpfen.

„Draco?", ging ich ihm fragend entgegen und sah ihn mit großen Augen ungläubig an.

„Draco, wasss ist das?", gab ich leicht überfordert von mir, denn das Bild, das sich mir bot, war mehr als erinnerungswürdig.

„Nach was sieht es denn aus? Warum ist dieses Haus so klein?", ätzte Draco gefährlich giftig und erst das zusammen mit seinem total genervten Gesicht, bescherten mir einen von Herzen kommenden Lachanfall, was mir einen bitterbösen Blick aus sturmgrauen Augen einbrachte.

When Hermione FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt