Lucius und Severus

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Lucius und Severus

Severus Sicht

Dieser nervende, langhaarige Idiot, was wollte er von mir?

Blöde Frage, das wusste ich, aber warum setzte er mir derart penetrant die Pistole auf die Brust? Warum immer ich?

Ach, das wusste ich auch, wenn ich ehrlich zu mir war. Er hatte etwas gefunden was ihn fesselte! Etwas was ihn ansprach, was ihn sehr reizte und sie war eine enorme Herausforderung, aber was für eine und ein richtig großes Kaliber, denn sie war brutal stur.

Lucius wusste nur einen Bruchteil von dem, zu was Hermione, alias das Biest, fähig war!

Ich bezweifelte, dass ich auch nur im Ansatz alles wusste, was sie derweilen verbrach. Aber warum sollte ich seinen Informanten spielen und ihm dabei jedwede Information auf dem silbernen Tablett servieren?

So weit käme es noch! Nie und nimmer, schwor ich mir!

Denn ich tat mir leid, wenn ich diesen immer fanatischer werdenden Irren ansehen musste, dem die Gier sie besitzen zu wollen fast aus den kalten, grauen Augen sprang. Eigentlich sollte sie mir sogar fast leidtun, denn sie war ab jetzt seinen latenten Avancen permanent ausgesetzt und das musste zermürbend sein.

Nur gut, dass ihr doch recht ansehnlicher Schädel fast so verbohrt und verstockt war wie seiner. Eigentlich hatten sich die beiden verdient, sollte Lucius sich doch verrennen, denn in ihr könnte er seine Meisterin finden, daran zweifelte ich nicht. Meinen Respekt hatte sie sich zu meinem Leidwesen vor langer Zeit erworben, nur zugeben würde ich das nie. Meine innere Kapitulation verschloss ich tief in mir, sehr tief.

Selbst ich konnte sie nicht ausmachen, das war gut!

Doch dann half leider nichts mehr, denn obwohl ich mich bisher erfolgreich hatte unsichtbar machen können, war meine Glückssträhne nun zu ende. Er hatte mich heute Abend her befohlen und dies unter der Forderung der „Rechten Hand". Tja, wie sollte ich mich diesem Befehl entziehen?

Es war zum Verzweifeln!

Denn ob man es fassen konnte oder nicht, nun bearbeitete mich seine hochmütige Herrlichkeit schon seit Stunden, endlosen Stunden wohlgemerkt, in seiner enervierenden Unnachgiebigkeit. War das zu fassen?

Dieser Mann hatte eine Ausdauer, das war nicht zum Aushalten. Er quatschte und quatschte, Schweigen Fehlanzeige, hielt einen ellenlangen Monolog. Ich rollte genervt mit den Augen!

Ich hatte es bisher geschafft, ihm den Montag über zu entkommen und fast den ganzen Dienstag, aber am Abend hatte er, wie gesagt, alle Register gezogen. So ungeduldig, so übereifrig kannte ich ihn gar nicht. Ich hatte mir eine Woche ausgerechnet, die ich mich würde erfolgreich verstecken können, bis er zum letzten Mittel greifen würde, meiner habhaft zu werden, aber falsch gedacht. Das alles schien Lucius sehr herumzutreiben.

Nun saß ich seit über zwei Stunden hier und er quengelte, jammerte und nörgelte in einer Tour und drang in mich, weil ich ihm endlich von meiner Geschichte mit ihr erzählen sollte. Das Biest brachte doch echt nichts als Ärger und ich nahm es ihr übel.

Er drang immer wieder zermürbend in mich und jammerte fortwährend weiter, bis er mich soweit hatte, dass mein Glas wieder mal auf ihn zuflog und er flink, wie er war, auswich und es an der Wand hinter ihm zerschellte. Danach zeigte sich ein viel zu zufriedenes Grinsen auf seinem aristokratischen Gesicht, denn er wusste, er hatte mich nun so lange genervt, dass ich bald aufgeben würde. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so nerven?

„Severus, ich habe das Recht, zu erfahren, wenn du mit dem neuen Mitglied der Familie im Bett gelandet bist!", ging es fröhlich, viel zu aufdringlich von ihm weiter.

When Hermione FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt