Das Gift
Lucius Sicht
Mein verrücktes, mir von meinem Vater aufgezwungenes Eheweib, hatte wohl nun endgültig den Verstand verloren.
Ich hatte ihr verzücktes und zufriedenes Lächeln wahrgenommen, als Hermione an dem Kaffee genippt hatte und als Hermione dann ihr Gesicht angewidert verzog, hatte ich gleich gewusst, was passiert war. Wenn sie mir doch eher von der Einladung erzählt hätte und ich somit Zeit zum Nachdenken gehabt hätte, wäre das hier zu verhindern gewesen.
Sie musste noch lernen mit so etwas zu mir zu kommen, aber ich war auch angetan, wie gut ihr Instinkt war, da sie sowas anscheinend befürchtet hatte. Ich würde später die Elfen zur Rede stellen, wie das Gift in die Tasse kam.
Oh, Narcissa, dafür würdest du büßen, wie noch nie zuvor unter meinen Händen. Niemand verging sich an meinem Besitz und auch nicht an dem von meinem Sohn!
Ob sie es wusste, oder nicht, aber sie spielte gerade mit ihrem Leben, aber wie ich sie in ihrer Ignoranz kannte, wollte sie dies nicht wahrhaben.
Hermione war auf einen Schlag blass geworden, sie hatte gewankt, ihre Hände waren an ihre Kehle gefahren und dann war sie zurückgesunken, als hätte sie keine Kraft mehr sich aufrechtzuhalten. Sie hatte die Hände auf ihrem Bauch platziert, als ob ihr übel wäre. Als ich vor ihr auf die Knie ging, strich ich ihr über ihr schweißnasses Gesicht und machte mir schlagartig große Sorgen, keine Frage, ich musste schnell, aber auch überlegt handeln.
Ich versuchte alle Gemütsbewegungen zu unterdrücken, die, völlig ungewohnt für mich, mit Macht an die Oberfläche drängten. Diese unerwünschten Gefühle, die da aufkamen, verbot ich mir entschieden und riss sie schwungvoll auf meine Arme. Erst da merkte ich und war bereit es zum ersten Mal wahrzunehmen, was für eine zierliche, leichte Person sie war. Sie strahlte immer solche Macht und Präsenz aus, dass man sie viel kräftiger einschätzte, als sie tatsächlich war. Selbst gestern, als ich sie unter mir begraben hatte, war sie so unbesiegbar und wehrhaft erschienen, aber nun war es, als würde sie sekündlich in meinen Armen schrumpfen? Ich blickte äußerst besorgt auf sie nieder.
Sie lag nun wahrlich wie tot in meinen Armen, hatte das Bewusstsein verloren, sobald ich sie hoch gehoben hatte. Sie hatte mich aus ihren goldbraunen Augen intensiv und vertrauensvoll angesehen, auf dass ich tief einatmete und mich noch mehr beeilte.
Ich beobachtete, wie sich ihr Brustkorb schwer auf und absenkte, als hätte sie Probleme genügend Luft in ihre Lungen zu bekommen. Ihr Kopf ruhte kraftlos an meiner Schulter und ich flog regelrecht in die Kerker, auf Severus Labor zu. Nur wir drei Männer konnten diese Räume betreten, das war mir immer wichtig gewesen und so schwang die schwere, dunkle Holztüre vor meiner Person auf, ließ mich ein.
Sofort flackerten die Fackeln von selbst auf und erhellten den Raum. Als ich auf Severus, mit pedantischer Ordnung geführtes Labor blickte, das von der Ausstattung her seinesgleichen suchte, überfiel mich doch fast Panik, aber auch die unterdrückte ich gekonnt, denn ich musste jetzt einen klaren Kopf behalten, sonst würde sie sterben.
Ich eilte hinein und wischte mit einer bestimmten, ungeduldigen Geste alle Gegenstände vom Tisch. Ein Kessel flog polternd um, die Phiolen gingen klirrend zu Bruch und einige Zutaten segelten dem Ganzen hinterher. Nichts hätte mich in diesen Sekunden weniger tangieren können, als diese Dinge, da ich meine zu leichte und zu leblose Fracht vorsichtig, aber rasch auf dem nun nackten Holztisch ablegte, danach blickte ich mich hektisch um, denn ich wusste, die Zeit drängte.
Ich stand in dem großen Kreuzgewölbe und suchte alles mit meinen Augen systematisch ab. Ich wusste genau, was ich suchte. Ich mochte kein Meister der Tränke sein, so wie Severus, aber ich kannte mich aus und so raste ich nun auf eine der Schranktüren zu, die einige Vorräte enthielt. Aber sofort warf ich sie schon wieder ärgerlich laut knallend zu, hier war es nicht und so knurrte ich ungeduldig auf.
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When Hermione Fights
FanficEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...