Von dreckigen Absteigen und beißenden Hunden
Ich zog mich in die Gasse zurück, doch nach diesem sehr erfolgreichen Gespräch ebbte mein Hochgefühl, das mir Rita vermittelt hatte, leider wieder ab! Ich erlaubte mir zum ersten Mal so was wie Herzklopfen. Ich meine, was tat ich hier bzw. war ich im Begriff zu tun? Das letzte Mal war etwas ganz anderes gewesen, da hatte er mich überrumpelt mit seinem Wunsch in mir die Hure zu sehen, aber heute würde ich wahrlich eine sein, da ich sehenden Auges zu ihm ging, nachdem er mich... ja genau... nachdem er mich, bestellt hatte. Das flaue Gefühl in meinem Magen nahm aufgrund dieser Erkenntnis zu. Konnte ich das wirklich, so wie ich vorhin zu Draco gesagt hatte? Konnte ich so was einfach? So kaltschnäuzig zu dem Professor ins Bett steigen. Ich atmete ein paar Mal tief ein.
Ja, du kannst nämlich alles, Hermione!
So richtig wohl fühlte ich mich nicht dabei, aber es war fast soweit, kurz vor zehn, mittlerweile war es finster, doch inzwischen hatte ich mich so sehr mit der Dunkelheit angefreundet, dass ich sie immer richtig willkommen hieß, da mir ihre Schatten derart gelegen kamen, um in ihnen zu Verschwinden. Ich versuchte von meiner eigenen Nervosität abzulenken. Schlucks runter, du hast genügend Mumm dafür, rein und raus, du kannst das und dann das Geld nehmen, das stieß mir schon wieder übel auf, aber ich war entschlossen dies durchzuziehen. Ich blickte mich um, keine Menschenseele in der Nähe und sprach meinen Identitätszauber, danach nahm ich meinen Schal ab und verwandelte ihn zurück in meine schwarze, lange Mantelrobe. Ich zog mir die Kapuze tief in die Stirn, schon erschien ich mit einem leisen ploppen in der Knockturn Alley.
Immer wieder heimelig hierher zu kommen, spornte mich schon an, dachte ich süffisant. Ich eilte nicht als einzig vermummte Gestalt in dieser Nacht rasch durch die mir inzwischen vertraute Alley, über das ausgetretene und mit Dreck beschmutze Kopfsteinpflaster, als ich schon im Mondschein das Schild mit dem Geköpften Henker erkennen konnte. Von außen erinnerte es an den Tropfenden Kessel, mit seinem heruntergekommenen und schäbigen Äußeren. Ich glitt geschmeidig aus den Schatten auf die Eingangstüre zu. Denk nicht zu viel, Hermione, das hier kann nur in die Hose gehen, mach einfach und ja, denk immer an eine starke Mauer. Es wäre fatal, sollte meine mentale Gegenwehr zusammenbrechen, aber ich hatte mich gut im Griff, nur ein bisschen Herzflattern.
Ich stieß die schwere Holztüre auf und trat in das rauchgeschwängerte, im Schein vieler Lichter erleuchtete Innere. Es offenbarte sich mir ein in dunklem Holz eingerichteter Schank- und Speiseraum. Viele finstere Gesellen saßen hier, einer hässlicher und verunstalteter als der nächste. Einige Frauen liefen in leicht angerissenen Roben zwischen den Reihen umher und servierten Getränke und Essen. Es ging ganz schön zu, auch der Geräuschpegel war nicht zu verachten, anscheinend belebte die Wiederkehr des einen das Geschäft und so schritt ich in meiner dunklen Erscheinung auf den kahlköpfigen und zahnlosen Wirt hinterm Tresen zu und bedeutet ihm eine Frage zu haben.
„Mich erwartet ein Herr, welches Zimmer? Und einen Feuerwhiskey", meinte ich forsch. Er versuchte unter meine Kapuze zu spähen, was ihm aber nicht gelang und ließ unleidlich über seine fehlgeschlagenen Versuche, das Gewünschte zu mir schweben.
„Ja, ich weiß, Zimmer 13, die Dame", nuschelte er verächtlich durch seine Zahnlücken und deutete hinter sich. Ich nickte dankend und legte ein paar Sickel auf den Tresen und trank mir auf ex extremen Mut zu, ging dann nervös auf die Treppe zu. Der schwach beleuchtete erste Stock war ganz schön staubig. Unglaublich wenn man bedachte, was ein einfacher Ratzeputz ausrichten konnte, aber das war halt so, gleich würde ich mich einem fordernden Snape gegenübersehen. Manchmal waren meine Ideen echt nicht die Besten. Als ich vor der Türe mit dem Messingschild, auf dem die 13 stand, anhielt, atmete ich mehrmals tief durch, um meine Unsicherheit weg zu atmen. Lasst euch sagen, es gelang nicht wirklich, aber wie sagt man so schön, auf in den Kampf. So straffte ich meinen gesamten Körper und erhob die Hand, um zu klopfen.
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When Hermione Fights
FanficEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...