Wenn die Löwin brüllt
Der nächste Morgen kam wie immer plötzlich und ich machte mich für den täglichen Lauf bereit. Es war unvorstellbar, wie sehr sich mein Körper an diese tägliche Pflicht gewöhnt hatte, aber es fühlte sich gut an.
Harry ging mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf, ich wusste, ich hatte ihn wieder von mir überzeugt, aber ich dachte, ein Stück Misstrauen würde bleiben, das war nur die natürliche Reaktion und jetzt hatte ich ein Problem! Ich hatte Snape versprochen, Ostern nicht die Schule zu verlassen, aber ob ich das jetzt noch halten konnte wusste ich nicht. Ich musste, um die letzten Schwachstellen in der Vita von Dumbledore zu füllen, nach Godric's Hollow und dafür würde ich mir noch was einfallen lassen müssen.
Der Unterricht nach Weihnachten verlief wie immer und auch Umbridge hatte sich leider über die Ferien nicht in Luft aufgelöst, schade! Und Harry und sie machten sich mal wieder das Leben schwer, mit ihrer gegenseitigen Antipathie, unglaublich aber wahr.
Meine Aufgabe war es, nach Unterrichtsschluss Harry so weit zu beruhigen und mit ihm zu meditieren, dass seine mentale Verteidigung nicht gleich nach einer Sekunde zusammenbrach. Das Problem war nur, Snape hatte es in den letzten fünf Jahren geschafft, Harry zu vermitteln, dass dieser in seinem Unterricht tun konnte was er wollte und er würde es trotzdem nicht gut machen.
So war auch sein Selbstvertrauen in diesem ihm leicht suspekten Gebiet der Zauberei leicht, ach was leicht... überhaupt nicht vorhanden, traf es recht gut und das war die absolut schlechteste Einstellung! Aber ich konnte verstehen, dass er nicht wollte, dass Snape seine intimsten Gedanken lesen konnte, ich würde dies auch nicht wollen, egal von wem.
Als ich ihn zu seiner Verdammnis in die Kerker schickte, lag ich noch auf Harrys Bett im Jungenschlafsaal und stellte mich jetzt einer Frage, die ich bisher erfolgreich umschifft hatte. Was war, wenn Snape mich wieder zu sich rief? Es war jetzt schon erstaunlich viel Zeit vergangen und er hatte es höchstwahrscheinlich zeitlich einfach nicht geschafft, da er von allen Seiten ziemlich eingespannt wurde, aber dass ich niemals mehr von ihm hören würde, wollte ich nicht denken.
Ich würde dieses Mal gar nicht mehr Draco mit meiner Fragerei belästigen, ob es ihm etwas ausmachte, da er mir eh nur wieder mit dem Familienscheiß kommen würde. Da er nie das Thema angesprochen hatte, nahm ich mal an, dass sich an seiner Einstellung nichts geändert hatte oder er wusste auch nichts daran zu ändern und wollte nicht daran erinnert werden, wäre auch eine Möglichkeit, so würde ich ihn nicht damit belästigen!
Ich fuhr in Gedanken zu dem Bund meines Uniformrocks, strich mit dem Zeigefinger unter den Bund und erfühlte das Zeichen, das mich seit Weihnachten zierte. Würde ich es verdecken können? Ich hatte schon den einen oder anderen Illusionszauber darauf gelegt, auch auf Schwarzmagische hatte ich zurückgegriffen, aber keiner hatte ein verschwindendes Ergebnis gebracht! Jetzt blieb mir nur noch das Einhornblut, aber dieses war so kostbar, dass ich es erst probieren konnte, wenn es die Situation erforderte.
Ich stöhnte auf, wenn es nicht funktionierte, würde ich mir eine Stellung einfallen lassen müssen, damit er nicht meinen Bauch sah, das Einzige was mich hoffen ließ war, dass er mir bisher nie die Kleidung ausgezogen hatte. Aber dann brachten wir mal geistig mein Glück ins Spiel und genau beim nächsten Mal würde er mir an die Wäsche gehen und will mich nackt sehen, ja ich sah es genau vor mir!
Ich stöhnte frustriert auf und starrte auf den roten Himmel des Bettes, nun schweiften meine Gedanken zu Harry und Snape, immer wieder Snape, musste ich fast wehmütig lächeln. Nein, denk an was anderes.
Als ich so dalag, musste ich an meinen Schlafsaal mit Grausen denken, da es Lav und Pav und die anderen zwei Mitbewohnerinnen schon nach nur einer Nacht geschafft hatten, mich in den Wahnsinn mit ihrem Gegacker zu treiben. Und könnt ihr euch das Thema vorstellen?
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When Hermione Fights
أدب الهواةEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...