Die Rache beginnt
Den Sonntag verbrachten wir alle auf die eine oder andere Weise auf unsere eigene Art. Es gab keine besonderen Vorkommnisse und dank Professor Snape versuchte ich mich effektiv unsichtbar zu machen, was mir fabelhaft gelang. Selbst das Abendessen, das ich als einzige Mahlzeit einnahm, brachte ich ganz zu Beginn so zügig hinter mich, dass ich verschwunden war, bevor er auftauchte. Durch meine ausgezeichnete Taktik, sah ich an diesem Tag aber leider auch keinen Draco. Aber das war es mir wert, denn Snape würde ich am Montag früh genug wiedersehen und so gab ich mir noch einen Tag, an dem ich mir vormachen konnte, dass ich nicht Angst vor seiner Rache haben musste.
„Hermione?", kam es zaghaft. „Ja, Harry?", wandte ich mich ihm freundlich zu.
„Wegen deiner Idee, dass ich unterrichten soll?", sah er etwas unsicher aus.
„Ja, hast du darüber nachgedacht?", schenkte ich ihm ein aufmunterndes Lächeln.
„Mhmmm, ja, ich weiß aber immer noch nicht, ob ich der Richtige bin! Ich meine, du bist viel geeigneter!", kam es schwach von Harry, als wir unterbrochen wurden, denn nun schmiss sich Ron schwungvoll neben Harry auf die Couch.
„Blödsinn Harry! Ich hab dir schon gesagt, dass Hermione recht hat. Du wärst perfekt!", meinte Ron entschieden, das ließ mich doch mal Ron von Herzen anstrahlen, denn endlich sah er auch mal was richtig. Wunder geschahen und es war schön wenn man dabei sein durfte, um es live zu erleben.
„Harry, warum zweifelst du?", schaute ich ihn besorgt an.
„Ich mein, was kann ich denn, ich bin nichts besonderes!", zeigte er unklar auf sich.
„Harry, bitte, du bist durchaus mächtig! Faul aber mächtig. Deine Zauber haben Kraft und du bist der einzige, der dem Bösen ins Gesicht gesehen hat, glaub mir du bist genau der Richtige!", versuchte ich ihn zu überzeugen. Er sah mich sehr unsicher an und auch wenn mir die Idee nicht schmeckte, so wusste ich, dass es für Harry genau das Richtige war. Es würde ihn auch erwachsen werden lassen, die Verantwortung, so hoffte ich. Aber ich brauchte noch Hilfe, er war noch nicht überzeugt. Aber ich wusste, wer mir da helfen konnte und so wie ich den Anderen einschätzte, wäre dieser begeistert und würde mich damit in meinem Bemühen Harry zu überzeugen unterstützen.
„Harry, willst du Sirius die Idee nahebringen und seine Meinung hören?", fragte ich zaghaft. Es war, als würde man eine Lampe anknipsen. Es fiel mir zwar nicht leicht dies vorzuschlagen und zu wissen, ihn nun schon bald wiederzusehen, aber nur so würde ich mein Ziel schnell erreichen können. Dies wäre der einfachste Weg Harry von meiner Idee zu überzeugen und so biss ich in den sauren Apfel. Also schrieben wir zusammen Sirius einen Brief, mit der Bitte, Montag um Mitternacht wieder im Kamin zu erscheinen und Harry machte sich frohgemut auf, ihn in die Eulerei zu bringen.
Wie er uns nachher erzählte, begegnete er Cho und sie half ihm den Brief vor Filch in Sicherheit zu bringen, weil dieser ihn daran hindern wollte ihn zu verschicken. Na, kam das Mädchen endlich mal aus den Puschen, deren schüchterne Langsamkeit war brutal nervend, wie ich fand.
Der Montagmorgen kam, so sicher wie das Amen in der Kirche, leider! Und damit auch mein morgendlicher Lauf, der in der zunehmend kälteren Luft jede Müdigkeit endgültig vertrieb. Draco schenkte mir vom Slytherintisch aus ein sanftes, aber gut verstecktes Lächeln. Auch konnte man erkennen, dass die Schüler um ihn noch mehr kuschten als früher schon. Es würde mich ja brennend interessieren, wie die Sache zwischen ihm und Snape ausgegangen war. Wer hatte gewonnen? Konnte man so eine Auseinandersetzung überhaupt gewinnen?
Nach Dracos selbstherrlichem Auftreten zu urteilen, fiel meine Antwort augenscheinlich mit einem ja für Draco aus! Auch wie ihn seine Kumpels, alle ergeben anhimmelten war bezeichnend. Okay, mir wurde gerade schlecht.
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When Hermione Fights
Fiksi PenggemarEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...