Ritas Wohnung
Mein nächstes Projekt war Rita Skeeter! Wenn ich über diesen Mistkäfer nachdachte, kam mir die Galle hoch, aber sie war nützlich. Meine Eltern waren weg und ich kniete vor meinem Hogwarts-Schrankkoffer und öffnete ihn erwartungsfroh. Zielstrebig griff ich zu einem Einmachglas, gefüllt mit einem Ast und unterschiedlichen Blättern. Man erkannte deutlich den grün schillernden, hässlichen Käfer, der auf einer kleinen Astgabel saß und mich starr fixierte.
Meine Gefangene!
Oh ja, dieser Käfer war die Animagusform dieser liebreizenden Journalistin, die es sich letztes Jahr
zur Aufgabe gemacht hatte, über Harry und mich Lügen, gefährliche Lügen, zu erzählen. Etwas, was sie nun teuer zu stehen kam. Ihre verleumderischen, hetzerischen Artikel im Tagespropheten hatten mich zur Weißglut getrieben, aber Rache sollte man bekanntlich kalt genießen. Mit einem höhnischen Grinsen auf den Lippen sah ich den grünlich schillernden Käfer verachtend an. Sich mit mir anzulegen sollte man sich zwei, wenn nicht sogar dreimal überlegen. Ich war keine zu unterschätzende Gegnerin, wenn man mich als Feindin wollte, konnte man das gerne haben, nur meistens ging das für den anderen nicht so gut aus. Siehe Miss Skeeter!
Sie konnte davon wohl jetzt ein Lied singen, schließlich saß sie hier schon über einen Monat in diesem Glas fest und würde erst freikommen, wenn ich dies zuließ. Ich hatte mir dieses hinterhältige Miststück gekrallt, als sie ebenfalls mit Harry und uns im Krankensaal, nach der Katastrophe des Turniers, als kleiner Käfer anwesend gewesen war. Ich hatte schon länger die Vermutung gehabt, dass die Reporterin an die zum Teil wahren, aber total verdrehten Aussagen im Tagespropheten nur durch Spionage herangekommen sein konnte, da ich oder Ron nie jemandem, etwas erzählt hätten Dank Sirius und der Geschichte der Rumtreiber, war ich recht schnell auf die Idee gekommen, dass wir es mit einem nichtregistrierten Animagus zu tun haben könnten.
Es war nur die Frage gewesen in welcher Form?
Es musste etwas Kleines sein, das gut in eine Hand passte und Flügel hatte. Wie sonst hätte sie Harry, damals in Wahrsagen, so hoch auf dem Turm, belauschen können? Und Malfoys merkwürdiges Verhalten, das Harry damals an das Benutzen eines Walkie-Talkies erinnerte, passte gut zu dieser Schlussfolgerung.
In der Folgezeit hatte ich meine Umgebung aufmerksam beobachtet und als ich in der weißen Umgebung der Krankenstation diesen leicht grünlich schillernden Käfer auf dem Fensterbrett hatte sitzen sehen, der um die Augen eine verdächtige Ähnlichkeit mit dieser potthässlichen Brille dieser Person hatte, hatte ich eins und eins zusammen gezählt. Somit zauberte ich mir schnell und unauffällig ein Einmachglas aus der Küche, leise nuschelnd rasch einige Zauber auf dieses, für beispielsweise Unzerbrechlichkeit. Nicht, dass sie sich wieder in einen Menschen verwandeln konnte, außerdem Luftdurchlässigkeit, schließlich wollte ich nicht das sie erstickte, denn tot nützte sie mir nichts.
Dann hatte ich in einer fließenden Bewegung das Glas auf das Fensterbrett gesetzt und über sie gestülpt. Und tata, ich hatte einen jauchzenden Jubellaut ausgestoßen. Ich hatte Miss Skeeter zu meiner Gefangenen gemacht! Ach, war das ein herrliches Gefühl gewesen, es dieser eingebildeten, arroganten Ziege gezeigt zu haben. Harry und Ron hatten mich angesehen, als hätte ich sie nicht mehr alle. Ich hatte ihnen entschuldigend zugelächelt, während ich das Glas schnell verschraubt hatte, dann hatte ich es verschmitzt grinsend hin und her geschüttelt. Die beiden hatten mich immer noch verständnislos angestarrt, doch noch hatte ich nicht vorgehabt meinen Fang zu offenbaren.
„Ach nichts, wollte diesen Mistkäfer nur wegnehmen. So etwas hat nichts auf der Krankenstation zu suchen" hatte ich dann Augen verdrehend zu den Jungs gemeint.
Man sollte ihnen ihre Unbedarftheit lassen, denn Harry hätte meine Erklärungen eh nur durch Watte gehört, so wie er gerade noch neben der Spur gewesen war, was verständlich war, schließlich wurde Cedric vor seinen Augen ermordet und er wurde Zeuge, wie der Dark Lord wieder auferstand.
Warum ich sie so lange schmoren ließ?
Nein, nicht nur weil es mir Genugtuung bereitete und sie Strafe für diesen journalistischen Mist, den sie verbreitet hatte, verdiente. Ich wollte noch was von ihr und für das hatte ich bisher keine Zeit gefunden, außerdem arbeitete ich meine Liste nach der Wichtigkeit ab und der Käfer war wichtig, doch alles andere, was ich bis jetzt geschafft hatte, war mir einfach wichtiger erschienen. Ich grinste sie fies an.
„Also, Miss Skeeter, bald werde ich Sie aus Ihrer Haft entlassen, wenn alles so läuft wie geplant, dann bereits Morgen, drücken Sie mir die Daumen!", versprach ich ihr mit einem boshaften Ausdruck und räumte sie wieder in meinen dunklen Koffer.
Heute Abend würde ich mal wieder einen kleinen Ausflug im Schutz der Dunkelheit hinter mich bringen. Es war schon nach 22 Uhr, als ich mich zum Aufbruch rüstete. Ich legte meine Dolche um, zog meinen schwarzen Mantel an und wurde mal wieder zu Minna Cale. Dann apparierte ich in eine dunkle, feuchte Gasse in der Nähe der Diagon Alley. Dank umfangreicher Recherchen und des ein oder anderen geflossenen Geldgeschenks, war es mir möglich gewesen, die Adresse von Rita Skeeter von einer ihrer Kolleginnen im Tagespropheten zu erhalten. Dieser Vertrauensbruch ihrer Kollegin war nicht wirklich überraschend gewesen, da der Mistkäfer sich im Laufe der Jahre „viele Freunde" gemacht hatte. Mir sollte es recht sein, solange ich das erfuhr was ich wissen wollte.
Sie wohnte in einem Mietshaus in der Nähe des Propheten, um immer schnell an ihren Arbeitsplatz zu kommen. Es war nicht das erste Mal, dass ich einbrechen würde, aber das erste Mal außerhalb von Hogwarts, in der realen Welt irgendwie? Und das war aufregend. Mein Herz schlug ein wenig schneller, als ich wie ein dunkler Schatten an den Wänden der Gebäude entlang huschte, darauf bedacht unsichtbar und so leise wie möglich zu sein. Schnell richtete ich meinen Zauberstab auf die allgemeine Haustür. Wie von mir vermutet, war sie mit einem einfachen Alohomora schnell zu öffnen. Leise, jedes unnötige Geräusch vermeidend, schlich ich in den Hausflur. Was gäbe ich jetzt für Harrys Tarnumhang, aber so schoss immer mehr Adrenalin durch meine Adern, ungeachtet dessen, dass ich noch gar nichts Verbotenes getan hatte, aber das Gefühl war berauschend.
Im obersten Stockwerk war eine einzige Tür, die den Namen Skeeter zierte und das war mein Ziel. Ich hatte unbemerkt mein Ziel erreicht, somit rief ich mich kurz entschlossen zur Ruhe, um meinen Pulsschlag zu beruhigen und mich dann an das Brechen der Schutzzauber, die über der Wohnung lagen, zu wagen.
Ein erster Scan zeigte, dass sie fünf Zauber auf der Tür hatte! Das war lachhaft! Ein vorfreudiges Lächeln legte sich auf meine Züge, als ich mich an die Arbeit machte. Ein paar Minuten später schloss ich die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen. Ich konnte nicht mehr gegen meinen Lachreiz ankämpfen und ließ mich gehen, dabei bekam ich kaum noch Luft und musste mir schließlich die Lachtränen aus den Augen wischen.
Ich weiß nicht was ich erwartete hatte, aber nicht das!
Als ich im zweiten Jahr Professor Snapes Zutaten aus seinem Lagerraum entwendet hatte, hatte ich auch seine Schutzzauber brechen müssen, die er auf die Tür gelegt hatte. Dabei war ich echt ins Schwitzen gekommen, hatte bis zu zwölf Zauber brechen müssen und danach immer noch Angst gehabt welche übersehen zu haben, aber ich hatte es geschafft, auch heute wurde ich noch unglaublich stolz auf mich wenn ich daran dachte, es der Kellerassel gezeigt zu haben. Aber das jetzt war ein Witz! Sicherte nur Skeeter ihre Wohnung so lasch oder taten das alle, dann brauchte ich mir gar keine Sorgen mehr machen, denn dann würde ich innerhalb kürzester Zeit zur Meisterdiebin avancieren.
Reiß dich zusammen Hermione, du bist nicht zum Vergnügen hier, rief ich mich selbst zur Raison. An die Arbeit. Ich untersuchte die Wohnung akribisch genau. Sie zeigte mir, dass ich Skeeter richtig eingeschätzt hatte. Sie lebte nur mit, für und einzig und allein wegen ihrer Arbeit und sie wäre ja nicht mal schlecht, in dem was sie tat, wenn sie denn bei der Wahrheit bleiben würde. Die Einrichtung war minimalistisch und kalt, in vorwiegend dunklen Farben. Sie war nicht oft hier, aber ich suchte nach Informationen, die für mich noch einmal von Bedeutung sein könnten. Ich hatte mir überlegt, dass diese Frau, wie ich sie einschätzte, bestimmt Buch über jede Person der magischen Welt führte, die in ihr eine Rolle spielte und durch ihre Animagusform an die eine oder andere relevante Information gekommen sein könnte. Ich glaubte nämlich nicht, dass sie alles immer sofort ausplauderte oder sollte ich sagen schrieb.
Nach knapp zwei Stunden wurde ich fündig. Miss Skeeter war sehr berechenbar in meinen Augen. Ich hielt ein dickes Buch in Händen, das all die Geheimnisse derer sie fündig werden konnte enthielt. Es war mehr als schwer zu finden gewesen, da sie hier Kreativität gezeigt hatte, aber das Buch an sich war erschreckend leicht zu knacken. Während ich las, wurde ich von Seite zu Seite enttäuschter von dieser Frau. Sie hatte hier wunderbares Material über viele wichtige Personen, aber sie hatte fast alles nicht weiter verfolgt, Dilettantin! Ja, dafür wäre einiger Aufwand zu betreiben, alles zu beweisen und zu belegen, aber minimal im Vergleich, unter Anbetracht dessen, an was für Geheimnisse man kommen würde. Trotz all meiner Enttäuschung würde dieses Buch mir in der nächsten Zeit gute Dienste leisten, da ich nicht erst bei null anfangen musste, sondern relativ gezielt würde vorgehen können.
Also dafür danke, Rita, grinste ich boshaft, während ich das Buch verkleinerte und in meine Manteltasche steckte. Ich apparierte gleich von Raum zu Raum. Das ersparte mir Zeit und ihre Wohnung war auch hier sträflich schlecht gesichert. Auf meinem Bett liegend widmete ich mich dann noch meiner neuen Lektüre, denn einiges darin war ja zu amüsant, aber dazu später mehr!
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When Hermione Fights
FanficEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...