Das Erwachen
Ich erwachte schlagartig aus einer tiefen Bewusstlosigkeit. Ich schlug die Augen auf und war sofort wach, mein Herz raste in einem unnatürlichen, fast schmerzhaften Tempo, das mich unwillkürlich aufkeuchen ließ, dann wurde mir der nächste Schrecken eingejagt, als ich zuerst das etwas entfernte, blasse Gesicht mit dem langen, dunklen Haar von Severus vor Augen hatte.
Im Augenwinkel erkannte ich langes, blondes Haar und dann, mir am allernächsten, Dracos graue Augen, die mich besorgt musterten, ich war umzingelt.
Wow, das war ein Schock, alle drei, die mich versuchten in den Wahnsinn zu treiben, auf einem Haufen! So dachte ich noch recht traumumnebelt, doch dann setzte mein Hirn langsam an zu arbeiten und ich fragte mich, was los war.
„Warum sind wir zu viert in meinem... Bett?", kam es von mir besorgt und auch, wenn ihre Masken immer gut saßen, konnte ich doch ihr Amüsement über meine Frage in ihren Augen ablesen.
„Nun, Liebes, das muss ich dir leider absprechen, dies ist mein Bett!", genoss Lucius sichtlich diese Aussage.
Ich riss die Augen auf und blickte überrascht in dem finsteren Raum umher, der nur durch ein kleines Licht erhellt wurde. So erkannte ich nicht viel, außer, dass das Bett sehr groß war, viel größer als Dracos Bett und ich ließ meinen Kopf, der sich seltsam schwer anfühlte, wieder gleichgültig in das Kissen plumpsen.
„Und wie komme ich zu der Ehre, Lucius, in deinem Bett zu liegen?", fragte ich mit seltsam schweren Gliedern nach, nachdem ich einen Moment versucht hatte die Information zu verarbeiten.
„Eine lange und weniger schöne Geschichte, Hermione!", mischte sich nun Severus akkurat ein.
„Draco?", hauchte ich dann nur, da mir die Erinnerung dazu fehlte, aber komplett, alles in meinem Kopf war leer.
Da spürte ich, wie er meine Hand anhob und ihr einen sanften Kuss aufdrückte. Ja, das waren seine Lippen und so schloss ich ergeben die Augen und nickte, nun war ich bereit für alles, was da kommen sollte, denn er war da, würde mich stützen, wenn nötig.
So erzählten sie mir von dem Mordanschlag, den Narcissa skrupellos auf mich verübt hatte und desto mehr Lucius ins Detail ging, desto mehr kam meine Erinnerung zurück. Da blitzten rasche Bilder vor mir auf, die Lucius zeigten, wie er seinen Kopf in den Händen barg und sich auf mich legte, wie er mich trug... ja, einiges fiel mir ein, was mir einen Mann offenbarte, einen Lucius, den ich noch nicht kennengelernt hatte und bei dem ich mich unweigerlich fragen musste, ob er mir gefiel.
Irgendwie erinnerte er mich bei diesen Bildern, die vor meinen Augen aufblitzten, sehr an Draco und das, wo er ihm doch schon äußerlich so ähnelte. Ob das gut war? Denn wie mir nur zu bewusst war, Lucius ließ mich leider nicht kalt, aber egal, gerade gab es drängenderes als meine Fragen, wie ich zu Lucius stand, außerdem war mein Kopf noch immer leicht benebelt.
Darüber maß ich ihn im schwachen Schein des Lichts aufmerksam, als er mich mit seinen dunkelgrauen Augen undurchdringlich musterte, während mir Severus erläuterte, wie knapp es tatsächlich gewesen war. Das Gift des Wunderbaums (Ricinus communis), dessen Samen sehr giftig waren und das Gift Rizin (Lectin) enthielten, war mir von Narcissa verabreicht worden. Severus fuhr fort, indem er aufzählte, dass dieses Gift Übelkeit, Fieber und Herzrhythmusstörungen auslöste, die dann zum Tod führten, wenn man nicht schnell handelte, was Lucius in seiner alles bedenkenden Art getan hatte. Er hatte einen kühlen Kopf und somit den Überblick behalten, um mich mit dem Bezoar zu retten.
Ich konnte ihn nur mit großen und dankbaren Augen ansehen, dabei musste ich mir eingestehen, dass ich in diesen rauchgrauen Tiefen hätte versinken können, die mich gerade erstaunlich sanft musterten und gefangen hielten. Er schien genau erfassen zu wollen, wie ich das Geschehen aufnahm und ich gewährte ihm diesen kurzen Einblick, dass er meine Dankbarkeit ausmachen konnte.
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When Hermione Fights
FanficEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...