Rita
Ich eilte flott den engen und dreckigen Tunnel entlang, darauf bedacht in der Mitte des Ganges zu bleiben. Dann fiel mir gerade noch ein, dass ich wieder Hermione werden sollte, da mich Rita nicht als Minna zu kennen brauchte. Gedacht, getan und dank meines raschen Tempos erreichte ich bald das Ende des sich windenden Weges und ließ den großen Felsbrocken, der den Tunnelausgang versperrte, mit einem Wingardium Leviosa weg schweben.
Nachdem ich diesen dazu gebracht hatte sich bewegen zu lassen, trat ich aus dem Tunnel in den dämmerigen Verbotenen Wald, danach verschloss ich gewissenhaft den Geheimgang mit dem Felsbrocken. Ich drehte mich um und stand im dicht bewachsenen Wald. Um mich herum herrschten die Geräusche des Waldes, unbestimmbar vom Jaulen vielleicht eines Werwolfs, bis zum Summen der flügelschlagenden Feen. Die Umgebung war erfüllt von Leben. Die Düfte waren fast betörend. War ich ängstlich? War ich furchtsam? Nein, das nicht, aber ich war wachsam gerade in dieser unwirklichen Landschaft musste man gut auf sich acht geben, denn nicht nur die Tiere waren gefährlich, auch viele Pflanzen waren Lebewesen nicht wohlgesonnen und sahen sie als einen Leckerbissen an. Und so prägte ich mir alles genau ein, um später, in tiefster Nacht und Dunkelheit, wieder hierher zu finden, damit ich nach Hogwarts zurückkehren konnte.
So konzentrierte ich mich und erschien mit einem recht leisen aufploppen in der Nähe des Trafalgar Square, da es in zwei Minuten halb neun wäre, setzte ich mich umgehend in Bewegung und ich täuschte mich nicht. Rita stand schon wie verabredet an unserem gewohnten Treffpunkt. Sie wartete in einem eigenwilligen, dunkelblauen Kostüm, könnte von Viviane Westwood sein, war es aber nicht. Die Menschen um sie herum sahen sie auch komisch an, aber ihr schien es egal zu sein. Der Trubel war wie immer sehr groß in dieser recht lauen Spätsommernacht. Einige der jungen Männer konnten sich nicht verkneifen mir ein Pfeifen hinterher zu schicken. Ich beachtete es und sie nicht. Sie sah mich auch schon und verzog ihre Mundwinkel angeekelt, aber dann lächelte sie ein unechtes Lächeln.
„Miss Granger, erfreulich, dass Sie wenigstens immer pünktlich erscheinen", schnarrte sie unfreundlich.
„Miss Skeeter, ich weiß doch was sich gehört. Es wäre absolut unhöflich Sie warten zu lassen", lächelte ich liebenswürdig über meine spöttisch gesprochenen Worte.
„Wohl war! Waren Sie mit der Dame vom letzten Mal zufrieden?", blinzelte sie mich zuckersüß hinter ihrer schrecklich großen Brille heraus an und fletschte verächtlich die Zähne.
„Dafür muss ich Ihnen immer noch danken, Alice war perfekt!", meinte ich lobend und zeigte keine Scham oder Scheu bei diesem Thema. Meine ausbleibende Reaktion ließ sie mal wieder verärgert die hellroten Lippen fest zusammenpressen und um sich eine Antwort zu ersparen, wuchtete sie diese potthässliche, schwere Krokodillederhandtasche vor sich und begann darin zu wühlen, bis sie eine lange, schmale Schachtel hervorzog und mir mit verkniffenem Lächeln reichte.
„Das was Sie gewünscht haben, Miss Granger, ich hoffe Sie wissen, wie selten sie sind!"
„Oh, vielen Dank, dass Sie daran gedacht haben. Ich benötige sie so dringend und natürlich weiß ich wie selten die Flotten Federn sind, darum freu ich mich sehr, dass es so schnell geklappt hat", meinte ich süßlich und nahm die Schachtel huldvoll entgegen, etwas was sie wütend Schnauben ließ.
„Wenn es das wäre...", wollte sie sich abrupt umwenden und davonrauschen.
„Ruhig Blut, Rita! Wir haben noch was Wichtiges zu bereden, gedulden Sie sich, wie sagt man so schön, Geduld ist eine Tugend!", belehrte ich sie arrogant und sie drehte sich mit einem tiefen Seufzer wieder um. Es sah aus, als würde sie um Geduld beten, süß.
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When Hermione Fights
FanfictionEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...