Dracos Methode
Dracos Sicht
Ich verließ hocherhobenen Hauptes die Räume von Severus, gratulierte mir innerlich etwas zu meinem genialen, besonnenen Verhalten, meiner Ruhe und dazu, dass ich Severus nun voll und ganz auf meiner Seite wusste. Doch wenn ich ehrlich zu mir war, kochte, brodelte ich innerlich wie ein Vulkan.
Ich tat zwar immer so unbeteiligt und cool als würde ich weit über allem stehen, aber wenn es um Hermione ging, konnte ich nicht lässig und unbeteiligt bleiben, dann war ich involviert, ob ich wollte oder nicht.
Ihre Selbstbeherrschung war wirklich beeindruckend, da konnten sogar Severus und ich uns noch eine Scheibe abschneiden. Schnellen, forschen Schrittes kehrte ich in den Gemeinschaftsraum zurück, wo zwar noch vereinzelt Schüler zusammensaßen, aber meine schlechte Stimmung war schon fast fühlbar, sie kannten es, wenn ich derart in Fahrt war und sprachen mich lieber nicht an. Gut für sie, ich konnte gerade für nichts garantieren und der Nächste hätte wahrscheinlich meine geballte Faust abbekommen, für Flüche fühlte ich mich gerade nicht nett genug und außerdem hätte ich diese am liebsten mit Wucht in das Gesicht meines werten Onkels gerammt, bis sich seine hässliche Nase unter meinem Schlag in Brei verwandelt hätte.
Wie gut, dass ich mich auf Severus' Erscheinen hatte vorbereiten können und so meine kochende, aufbrausende Wut, in eisige, kalte Beherrschtheit hatte verwandeln können.
Es war das eine, wenn meine Hermione als Hure zu ihm ging, gezwungenermaßen, als Minna und er sie nahm, aber er hatte sie erkannt und weiter gemacht und nicht nur das, er hatte sie schlicht und einfach auf brutale und grobe Weiße genommen!
Meine Wut auf sie, dass sie ohne es mir zu sagen aus dem Schloss geschlichen war, sich meinen Anweisungen widersetzte, denen sich niemand zu widersetzen hatte, auch sie nicht, schließlich war ich ein Malfoy,. diese Wut trat momentan vollkommen in den Hintergrund, zu groß war meine Wut auf Severus, der ich leider nicht nachgeben durfte.
Ich wusste, irgendwer anderes würde dafür büßen müssen...
Schnell durchquerte ich den Gemeinschaftsraum, fühlte die furchtsamen und ängstlichen Blicke, die mir folgten und betrat meinen Raum. Ich ließ mich wenig galant in meinen Sessel fallen und rief mir mit dem Zauberstab ein Glas Feuerwhiskey. Ich brauchte jetzt dringend noch einen großen Schluck, zur Beruhigung. Gierig trank ich von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit und spürte, wie der Alkohol in meinem Hals brannte und mich dann von innen wärmte, herrlich. Ich fuhr mir unbeherrscht mit der Hand durch die Haare, die mir eh schon ins Gesicht fielen. Mein Blick hingegen fiel auf die schlafende Hermione. Sie sah unglaublich unschuldig und verletzlich aus, wie sie da eingekuschelt in meiner Decke ruhte und ihre lockigen Haare in alle Richtungen um ihr Gesicht verteilt lagen.
Ich lachte rau auf, unschuldig? Wer von uns war das schon? Aber verletzlich, ja... verletzlich, schenkte ich ihr einen traurigen Blick...
Ich stöhnte schwer auf, schloss geschlagen die Augen und legte den Kopf in den Nacken, es hatte mich beeindruckt, wie Hermione mir diesen Abend gegenübergetreten war, keine Träne hatte sie geweint, jetzt nachdem ich ahnte, was ihr wirklich heute Abend passiert war, beeindruckte mich das noch mehr. Auch wenn Severus sagte, dass er sie nicht gebrochen hatte, dass sie trotzdem stark, starr und selbstsicher gewesen war, sogar noch meinem Vater souverän etwas vorgespielt hatte, so hoffte und ahnte ich doch, dass es innerlich in ihr ganz anders ausgesehen hatte.
Ich hoffte es, weil es bedeuten würde, dass sie nicht so tot und abgestumpft war, wie sie uns glauben machen wollte, ich hoffte es für sie. Sie hatte mich vorhin gebraucht, das hatte ich gefühlt und ihre Haltung hatte ihre Demut und Reumütigkeit mir gegenüber, weil sie wusste, dass sie ohne Erlaubnis gegangen war, ausgedrückt, aber auch, dass sie innerlich zerrissen und sehr durcheinander war. Sie hatte wie ein geprügelter Hund gewirkt, das hatte mir im Herzen geschmerzt, meine stolze Hermione!
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When Hermione Fights
FanfictionEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...