Harry, die Twins und das Warten
Der nächste Morgen verlief relativ fröhlich, indem mich Sirius überraschte und überrumpelte, da er in seiner Hundegestalt im Hauseingang auf mich wartete. Ich blickte erstaunt auf den doch recht großen, schwarzen Hund mit diesen ausdrucksstarken, menschlich wirkenden Augen.
„Willst du mich begleiten? Seit wann weißt du, dass ich um diese Uhrzeit auf bin? Ach, sag nichts, ich weiß es, du hast mich beobachtet, böser Hund!", war es mir als würde ich Selbstgespräche führen, dabei strich ich über das struppige Fell des Hundes. Ich muss sagen, es erheiterte mich ungemein, denn da hatte mich wohl jemand ausspioniert, was zu komisch war. „Na dann, komm, lass uns Gassi gehen", lockte ich frech und erntete ein leises Knurren, welches mich kichern ließ.
Ich wollte sehen wie gut seine Kondition war und ob er mit mir bei meinen Runden im Park mithalten konnte. Lasst mich mal so sagen, es war lustig zu sehen wie ihm die lange, große, rosafarbene Zunge zur Seite raus hing und er hechelnd versuchte nicht aufzugeben. Man musste ihm zugutehalten, dass er seit fast einem Jahr in diesem Haus steckte, ohne großen Ausgang, das musste sich einfach auf die Ausdauer auswirken, ganz zu schweigen von den zwölf Jahren in Askaban in einer Zelle, die noch weniger Bewegungsmöglichkeit geboten hatte als sein jetziges Gefängnis. Zum guten Schluss blieb er wie tot im Gras liegen, was mich laut auflachen ließ.
Ich hatte ihn geschafft und das nicht nur gestern Abend durch unseren Matratzensport im Bett. Ob ihm das gefiel? Ich vermute mal nicht, da würde ich mir noch was anhören dürfen, auch weil ich dem Gespräch gestern ausgewichen war, aber ich nahm mal an, dass sein morgendliches Erscheinen heißen sollte, dass das Gespräch noch geführt werden würde. Nun, wir würden sehen.
„Na komm, du lahmer Wauwau...", spottete ich böse, was mir einen erstaunlich missgestimmten Blick aus den braunen Hundeaugen bescherte. Als wir die Treppen im Blackhaus hochliefen, verabschiedete ich mich an meinem Zimmer.
„Morgen gerne wieder Sirius, denn ein bisschen Übung und du schlägst mich locker mit deinen vier Pfoten", zog ich den ohrenanlegenden Hund kichernd auf und verschwand im Zimmer, um mich für den Tag herzurichten. Der restliche Tag verlief wie immer, nur, dass mich Harry in ein Gespräch verwickelte. Er kam wacker in die Bibliothek, die von Ginny und Ron wie eine große Gefahr gemieden wurde.
„Harry, schön dass du kommst. Willst du mir Gesellschaft leisten? Das hier ist ungemein spannend", bot ich freundlich an und das meinte ich ernst, aber sein Gesicht verriet mir, dass er das ein bisschen anders sah als ich, trotzdem kam er herzlich lächelnd auf mich zu.
„Ich bin hier, da ich mit dir reden will. Was ist los? Seit gestern Abend bin ich hier und hab' dich nur wie im schnellen Vorlaufprogramm gesehen. Was treibst du die ganze Zeit? Jetzt warst du nicht mal beim Mittagessen und wenn ich die anderen frage, sagen sie mir, das ist die ganze Zeit schon so... warum, Hermione?", schaute er mich dabei mit großen, unschuldigen Äuglein an und setzte sich zu mir auf die Sessellehne.
„Ach Harry, übertreibe mal nicht. Ja, ich weiß, ich bin Ron und Ginny seit ich im Blackhaus bin ihrer Ansicht nach nicht gerecht geworden, aber ich meine es doch nicht böse. Sieh... das ausräumen der Artefakte und saubermachen interessieren mich halt nicht so, schau dich hier mal um", strahlte ich, als ich einen Blick in das Zimmer warf und dies mit einer allumfassenden Geste unterstrich. „Das ist für mich wirklich was Besonderes, ehrlich, warum soll ich dann auf allen vieren rumrutschen und putzen, nur weil es sich die beiden einbilden? Echt nicht Harry!", kam es leicht angesäuert von mir, da konnte ich mich doch glatt reinsteigern.
„Ruhe, beruhige dich bitte, Hermione!", legte mir Harry besorgt seine Hand auf die Schulter. „So war das nicht gemeint. Sie verstehen halt nur nicht, dass du dich so von ihnen absonderst. Sie haben auch gesagt, dass du bisher nur einen Abend mit ihnen verbracht hast und stimmt es, dass du tanzt, ich meine so richtig. Sie meinten, du würdest jeden Tag nachmittags das Haus verlassen?"
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When Hermione Fights
FanfictionEs heißt, man hätte immer eine Wahl und ich hatte gewählt. Ich würde kämpfen! Ich war bereit, mich dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu stellen. Ich ging den Weg eines Kriegers. Nicht populär, aber notwendig, denn ich befand mich seit Jahren...