Der Käfer

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Der Käfer

Für heute hatte ich dem Käfer versprochen frei zu kommen. Das hatte auch einen gewichtigen Grund, sonst könnte sie meiner Meinung nach für immer das Dasein eines mickrigen Käfers fristen, aber der Urlaub, den ich für Miss Skeeter eingereicht hatte, würde morgen zu Ende gehen. Und ich wollte ja nicht, dass sie später arbeitslos dastand. Sie würde mir in ihrer Position um so vieles nützlicher sein, die gute Seele! So wühlte ich gegen Mittag vorfreudig das Glas aus meinem Koffer und setzte mich, fies grinsend, damit auf mein Bett. Das würde ein Spaß werden! Na, schon Angst, Rita? Nein? Böser Fehler! Aber das würde sie schon noch lernen. Vor mich hin kichernd öffnete ich erwartungsfroh das Glas und legte es vorsichtig auf meinem Bett ab, auf dass der Käfer raus kommen konnte. Beherrsch dich, Hermione, schalt ich mich selbst belustigt im Stillen und wurde wieder ernst. Gleichzeitig richtete ich aber meinen Zauberstab auf das Mistding.

„Nur, dass Sie nicht auf falsche Gedanken kommen, Rita!“, warnte ich sie eindringlich vor.
Daraufhin kroch der Käfer argwöhnisch, langsam auf das Bett und verließ sein Gefängnis. 

„Revolvio Animagi“, rief ich auch schon auf das Insekt zeigend. 

Das Krabbeltier wuchs und wuchs und nahm langsam aber sicher, die menschliche Form von Rita Skeeter an, aufgrund meines dritten Jahres wusste ich, dass es einen derartigen Spruch gegen die Animagusverwandlung gab. Als wir im dritten Jahr Wormtail gestellt und Remus sowie Sirius, diesen magisch enttarnt hatten, somit war es für mich eine Kleinigkeit den richtigen Zauber zu finden. „Incarcerus“, warf ich auch schon rasch den nächsten Zauber, der Miss Skeeter zur Bewegungsunfähigkeit verdammen sollte. Fasziniert beobachtete ich, wie sich die Seile um den Körper der Reporterin schlangen und sie fesselten.

Meine Mundwinkel zuckten höhnisch nach oben, als ich ihr kalt ins entsetzte Gesicht sah. Ein böses Grinsen konnte ich mir wirklich nicht verkneifen, während ich die vor mir liegende, mitgenommen wirkende Gestalt musterte. Das Make-up war leicht verschmiert und sah nicht mehr wirklich frisch aus, aber auch ihr Haar erinnerte sehr fettig daran, dass sie Wasser schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ein dicker Pickel leuchtete rot und gelb auf ihrem Kinn. War etwas dünn geworden, die Gute.

Hatten ihr meine Blätter etwa nicht geschmeckt?

Rita sah mich hinter ihrer großen Brille aus fuchsteufelswilden Augen an, wenn sie könnte, wäre sie mir vermutlich an die Gurgel gegangen.

„Hallo Rita!“, säuselte ich betont lieblich, aber mit kaltem Blick. Dies war ein lustiges Spiel, aber vielleicht auch nur für mich. Dennoch genoss ich es zutiefst!

„Na wie geht’s? Haben Sie die letzten Wochen genossen, mal so richtig schön ausspannen von der Flotten Feder, nicht?“, versuchte ich sie mit meinem Zynismus zu reizen, schließlich wollte ich sehen, ob sie so dumm war drauf einzugehen. Sie lag mit zusammengekniffenen Lippen und verschnürt wie ein Paket auf meinem Bett und starrte mich bitterböse an. Bei genauerem hinsehen, glaubte ich zu erkennen, dass sie sich auf die Lippen biss, vielleicht um nicht laut zu schreien, vor Wut?

„Was ist denn, Rita, Sie sagen ja gar nichts? Oder leiden Sie an Sprachlosigkeit, tritt dies bei längerer Animagusverwandlung auf?“, ließ ich mit besorgt fragendem Ton vernehmen, spielte provozierend mit dem Zauberstab in meinen Haaren und drehte mir, wie beiläufig, ein paar Locken.

„Was wollen Sie?“, fauchte sie mir da auch schon schrill entgegen und ich unterdrückte das Zurückzucken heldenhaft, da ihre Stimme wirklich kein Genuss für die Ohren war, so verzog ich nur unwillig die Mundwinkel und blickte ihr kalt entgegen.

„Na, dachte mir doch, dass Sie noch Stimmbänder haben“, zog ich sie weiter auf und ließ den Zauberstab wieder sinken. Sie begann sich hin und her zu winden und an ihren Fesseln zu ziehen und zu zerren.

When Hermione FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt