Snape im „Rose Cottage"

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Snape im „Rose Cottage"

Snapes Sicht

In mir kochte und brodelte es. Was hatte diese unsägliche Granger hier zu suchen? Was trieb sie immer nur in die unmöglichsten Gegenden? Diese nervige Miss-know-it-all war schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe und ich würde doch tatsächlich, um meine Nerven zu schonen, die Flöhe vorziehen!

Und was mich beunruhigte, ich hatte Lucius' Blick bemerkt und der konnte nichts Gutes bedeuten. Er hatte ausgesehen, als wenn er auf die Jagd ginge und das endete nie gut.

Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn ich nicht so schnell in der Apotheke meine Besorgungen erledigt hätte, er hatte sie an der Kehle gepackt gehalten und auch wenn Lucius ein gefährlicher Mann war, beging er mit Sicherheit den Fehler, Miss Granger vollumfänglich zu unterschätzen, woher sollte er auch wissen, dass sie für Bole und Derrick zuständig war? Woher sollte er wissen, wozu die zierliche, kleine Miss Granger fähig war?

Auch ich hatte sie schon in bedrängende Situationen gebracht und sie hatte mich jedes Mal mit einem kalten, gleichgültigen Blick angesehen, manchmal hatte auch Verachtung darin gelegen. Aber niemals Angst, Furcht oder Sorge, wenn sie denn doch eines dieser Gefühle verspüren sollte, verstand sie es meisterlich, dies gekonnt zu verbergen. Das Beunruhigende war nur, ich war mir da gar nicht sicher, ob sie mir in diesem Fall etwas vorspielte.

Und ich konnte mir schon bildlich vorstellen, wenn sie Lucius diesen Blick aus ihren so ausdrucksstarken, braunen Augen schickte, dass sich dieser kaum noch zurückhalten und beherrschen konnte, sie nicht gleich an Ort und Stelle zu dominieren,  zu brechen und zu unterwerfen versuchte, denn darum ging es Lucius immer. Er musste immer der sein, der die Fäden in der Hand hatte und er liebte es, anderen seinen Willen aufzuzwingen.

Dass diese verdammte Granger aber auch immer das Glück derart magisch anzog! Wenn ich denn so etwas täte, was ich aber nie tat, hätte ich mich nun an den Haaren gezogen.

Sie wäre eine besonders schwer zu knackende Nuss, das hatte Lucius sofort erkannt, das Einzige was er nicht wusste war, dass ich es ihr zutraute, sich gegen Lucius zu behaupten, im Guten wie im Schlechten. Wollte ich, dass es so weit kam? Unter keinen Umständen, wenn es schlecht lief, gab es Tote!

Wie sollte ich einen wildgewordenen Malfoy wieder einfangen? Das liefe so gut, wie ich Draco den Umgang mit diesem Mädchen verbieten wollte und man hatte ja gesehen, wo es endete, diese Familie war stur, dickköpfig, einfach eingebildet und schrecklich überheblich. Sie würde mein Grab sein, so viel stand für mich fest.

Die beiden, denke ich, konnten sich zu Sprengstoff, Dynamit und TNT in einem entwickeln, das Temperament dazu hatten sowohl Lucius als auch Granger! Ich meine, dieses Gör schaffte es, Black zum Austicken zu bekommen, auf dass er sie schlug und ich traute ihm viel zu, aber da musste er sich schon sehr vergessen haben. Selbst der unterkühlte Draco entwickelte bei ihr ungeahnte Besitz- und Beschützerinstinkte. Und ich, tja nun, selbst mich ließ sie leider nicht kalt, dafür war ihr Verstand, den ich bisher nur in kleinen Auszügen hatte begutachten können, einfach zu genial um mich nicht zu faszinieren.

Ich verzog angewidert den Mund, Lucius ging neben mir elegant schreitend daher und hielt den Kopf gerade, ich dachte bei mir oft, wie man derart arrogant durchs Leben gehen konnte, ohne auf die Nase zu fallen, aber er konnte es. Zu meinem Leidwesen hatte Lucius es schon immer gekonnt beherrscht!

Oh, Granger, was würde Draco sagen? Würde sie es ihm erzählen? Ich traute diesem Biest alles zu!

Woher kannte Lucius sie, es war ja nicht so, dass sie in derselben Gesellschaft verkehrten!

When Hermione FightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt