Kapitel 40

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    Alec zitterte am ganzen Körper. Ihm war kalt, er hatte angst und fühlte sich verlassen. Seine Beine engumschlungen, sein Herz schmerzend, sass er auf der Bank.
    Wie konnte er such nur so dumm sein? Er liebte Magnus doch über alles, mehr, als er Jace je lieben könnte. Alec war sich jetzt sicher, dass es nicht mehr als nur eine Schwärmerei war, denn der Kuss war nicht halb so schön wie all die mit Magnus.
    Als hätte er keine Flüssigkeit mehr in seinem Körper, hörten auf einmal seine Augen auf zu Tränen. Er wischte sich mit dem Handrücken über die roten Wangen. Das stechen in seiner Brust wollte nicht verschwinden.
    Alec bemerkte erst jetzt, dass es schon stockdunkel war, nicht mal mehr Passanten waren durch den Park spazieren. Er war einzig und allein, verlassen und hatte gerade den schrecklichsten Tag seinet bisherigen Lebens hinter sich. Er musste Magnus alles erklären, aber wo könnte er schon sein? Überall und doch nirgendwo.
    Alecs Beine zitterten stark, als er aufstand. Er drohte gleich zusammenzubrechen, sammelte  all seine Kraft die er noch hatte, um dann weiter nach Magnus zu suchen. So einfach konnte er nicht aufgeben, wollte er nicht. Magnus bedeutete ihm alles, er hatte schon seine Zukunft mit ihm geplant, sich vorgestellt wie es wäre, mit ihm auf der Veranda ihres kleinen Hauses zu sitzen, immer noch glücklich verliebt. Diese Illusion wurde nur an diesem Tag zerstört, wenn Alec nun in die Zukunft sah, sah er einfach nichts. Kein Magnus, kein Haus, nur totale schwärze.
    »Magnus?«, wimmerte er stotternd, obwohl er laut schreien wollte. Der Kloss in seinem Hals liess es nicht zu, es fühlte sich schon so an, als würde sich eine Schlinge immer enger um seinen Hals schnürren.
    Er hatte keine Ahnung wie lange er am suchen war, wo er überall hinlief und wie viele male er wieder an der gleichen Stelle gelandet war. Erst als einzelne Sonne strahlen über die Häuser strahlten, wenige Menschen den Weg zur Arbeit einschlugen, gab er auf. Vielleicht würde Magnus zuhause sein, auf ihn warten?
    Alec zückte sein Handy aus der Hosentasche. Gefühlte hunderte verpasste Anrufe von seinen Eltern, Izzy und sogar Simon war auf seinem aufleuchtenden Bildschirm zu sehen. Voller Hoffnung scrollte er durch, darauf Konzentriert irgendwo Magnus' Namen zu sehen. Nichts, er hatte nicht einmal angerufen, also war er vermutlich nicht bei ihn zuhause.
    Ihm lief eine einzelne Träne über die Wange, die dann auf den Bildschirm tropfte. Als er die ganzen Nachrichten weggedrückt hatte, erschien vor seinen Augen sein Bildschirmhintergrund. Es zeigte ihn und Magnus auf einem Polaroid: er hatte Magnus engumschlungen, drückte ihm einen Kuss auf die Wange, wobei Magnus breit in die Kamera grinste. Alec schlich ein kleines Lächeln über die Lippen, es war ein wunderschöner Tag gewesen, noch fast am anfang ihrer Beziehung.
    Ohne dass er es bemerkt hatte, war er an einer Hauswand zu Boden gerutscht und ihm liefen wieder einzelne Tränen die Wange runter. Er hätte Jace wegdrücken sollen, dann wäre jetzt alles noch in Ordnung. Aber es war zu spät und das hiess, er musste alles tun, um ihre Beziehung zu retten. Und so erhob er sich entschlossen, schluchzte ein letztes mal, ehe er sich zurück nachhause machte. Es wird alles gut werden, Magnus würde mit sich reden lassen. Dafür musste dieser nur anwesend sein.

    Mit gemischten Gefühlen öffnete er die Haustür. Sofort stieg ihm der wundervolle Geruch von Speck und Toast in die Nase. Er war über drei Stunden unterwegs bis er hier war, demnach war jetzt knapp vor zehn.
    Kaum hatte er die Türe hinter sich geschlossen und die Schuhe ausgezogen, kamen seine Eltern aus der Küche. Erleichterung zeichnete sich in ihren Gesichtern ab, bevor sie beide zu Alec liefen und ihn in den Arm nahmen
    »Mach sowas nie wieder! Wir haben uns solche sorgen gemacht«, murmelte seine Mutter und drückte sich näher an ihn. Alec erwiderte die Unarmung, war bei Gedanken aber völlig woanders.
    »Wo ist Magnus? Und... Jace?«, fragte Alec leise. Er wollte mit Jace alles klären, ihm dann aus dem Weggehen so gut es ging. Nur so würde er seine Beziehung retten können. Seine Mutter löste sich vorsichtig von ihm, sah ihn aus Schuldbewussten Augen an.
    »Wir hatten ja keine Ahnung, dass du und Jace euch so hasst, es tut uns so leid, wir hätten...«, Alec schüttelte seinen Kopf und unterbrach seinen Vater schnell, »Wo ist Magnus?«, fragte er leise.
    »Oben, er... packt seine Sachen«, murmelte sie. Alec fiel einerseits eine Last von der Schulter, anderseits zog sich alles in seiner Brust zusammen. War dies das Zeichen, dass es nun aus war?
     Alec löste sich von seiner Mutter, rannte die Treppe hoch. Dass er kaum Kraft hatte, ihm alles wehtat, ignorierte er. Er wollte nur Magnus sehen. Und da war er. Er stand mit dem Rücken zu ihm am Bett, sein Koffer neben ihm, welcher er gerade am packen war. Unschlüssig blieb Alec ihm Türrahmen stehen. Am liebsten wäre er zu Magnus gesprungen und hätte ihn geküsst, aber das wäre eine schlechte Idee. Magnus hatte ihn längst bemerkt, aber gekonnt ignoriert.
    »In zehn Minuten bin ich weg«, unterbrach Magnus die Stille mit solch einet Kälte in der Stimme, dass es Alec den Rücken eiskalt hinunterlief. Nein, Magnus konnte nicht gehen. »Du kannst nicht einfach gehen«, bestimmte Alec. Sie mussten das erst klären.
    »Und wieso nicht?« Magnus drehte sich um, sein Blick war wütend. Er wollte weiter reden, als er dann stockte und geschockt Alec musterte. Kein Wunder, er sah schrecklich aus: getrocknetes Blut klebte an seinen blau verfärbten Händen. Seine Kleidung war verdreckt, blutig und komplett verrutscht. Seine schwarzen Haare fettig, schlaff von seinem Kopf hängend und tiefe Augenringe zieren sein sonst so wunderschönes Gesicht.
    »Du kannst nicht einfach abhauen, wie ein Feigling«, sagte Alec energisch. Er wusste nicht genau, wieso er jetzt plötzlich wütend war; vielleicht weil Magnus die Bezihung einfach so aufgeben wollte?
    Magnus schüttelte kurz seinen Kopf, löste dann seinen Ungläubigen Blick endlich von Alec und schluckte schwer. Als hätte er keine Kraft mehr, setzte er sich aufs Bett, nicht in der Fassung richtig zu denken. Vor seinen Augen schwirrte die ganze Zeit das schreckliche Bild von Alec.
    Fasg schon ängstlich trat Alec einen Schritt auf Magnus zu, dann noch einer und noch einer. Zögerlich schob er Magnus' Koffer beiseite, um neben ihm Platz nehmen zu können. Er hielt genügend Abstand, dass sie sich kein Stück berührten, doch zu seiner Überraschung war Magnus derjenige, der sofort näher zu Alec rutschte. Wortlos nahm er diesen in den Arm. Sofort schlang Alec seine Arme um ihn, krallte sich fest und fing hemmungslos an zu weinen. Beruhigend strich Magnus ihm über den Rücken, doch nichts half.
     »Es tut mir so leid, glaub mir«, schluchzte er und verschluckte dabei fast seine eigenen Wörter, »Ich liebe dich, nur dich. Ich kann den Kuss nicht rechtfertigen, aber ich kann dir sagen, dass ich nur dich will.« Alec brach ab, um sich von Magnus zu lösen, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und nahm dan Magnus Kopf zwischen seine Hände. Die Schmerzen seiner Knöchel gekonnt ignorierend, strich mit den Daumen Magnus über die Wangen.
    »Ich liebe dich, Magnus, so sehr«, hauchte er, nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. »Verzeihst du mir?« Alec kam ihm noch näher, nur wenige Milimeter trennten sie. »Sag ja, bitte.«

Ich mag Drama.... und so miese Cuts auch. :3

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt