Kapitel 3

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    Magnus hatte ihn erstaunlicherweise die ganze Reste Woche in Ruhe gelassen. Er kam weder zu ihm, um wieder nach einem Date zu fragen, noch nervte er ihn sonst. Alec war erleichtert und hatte sogar gehofft, dass er ihre freundschaftliche Verabredung vergessen hatte. Aber das hatte er natürlich nicht.
    »Also, was wollen wir machen?«, fragte Magnus freudig, der neben ihn hinlief. Er hatte ein breites Grinsen auf den Lippen und funkelte Alec glücklich an. Alec zuckte unwissend mit den Schultern und lief weiter über den Schulkampus. Als Magnus ihn angesprochen hatte, sank seine Laune wieder in den Keller. Er war selbst ein bisschen erstaunt, wie sehr er Magnus nicht mochte. Er war regelrecht abgeneigt und hatte wirklich keine Lust ihn kennenzulernen. Vielleicht redete er es sich auch noch zusätzlich ein, weil er wirklich nichts mit ihm zu tun haben wollte.
    »Kino?«, fragte Magnus. Alec schüttelte seinen Kopf.
    »Zu sehr Date-mässig"« Jetzt war es Magnus, der seine Augenverdrehte, aber immer noch grinsend.
    »Gemeinsam Abendessen kochen?«
    »Noch schlimmer.«
    »Dann Abendessen gehen?«
    »Nein.« Magnus gingen langsam die Ideen aus und er seufzte ergeben. Vielleicht sollte er es doch lieber lassen. Alec schien ihn wirklich gar nicht zu mögen.
    »Gehen wir zu dir nachhause, zocken«, schlug Alec nun vor, worauf Magnus erstaunt zu ihm hinauf blickte. Seine Augen, die zuvor ihr Glänzen verloren hatten, glänzten nun wieder in einem wunderschönen braun. Alec schlich kurz ein Lächeln auf die Lippen. Es war schon süss, wie sehr er sich freute.
    »Gehen wir lieber zu dir«, beschloss Magnus hingegen. Alec blickte ihn erst stutzig an, aber ignorierte es einfach und nickte. Dennoch fragte er sich, warum er nicht zu sich nachhause wollte.

    Alec schloss die Haustüre ihres kleinen Hauses auf. Er lebte in der Vorstadt in einem kleinen, bescheidenen Haus mit kleinem Garten. Seine Familie war nicht allzu Wohlhabend, aber auch nicht Arm. Alec fühlte sich sehr wohl hier.
    Magnus schaute Alec neugierig über die Schultern und trat dann hinter Alec ins innere des Hauses. Sie zogen ihre Schuhe aus und liefen nach oben.
    »Wo sind die anderen?« Magnus wusste, dass er zwei Geschwister hatte, die aber offensichtlich nicht da waren. »Meine Mum ist wahrscheinlich einkaufen und meine Geschwister, keine Ahnung wo«, antwortete er schulterzuckend und öffnete die weisse Tür zu seinem Zimmer. Magnus Augen wurden noch neugieriger als zuvor.
    Alecs Zimmer war von den Möbeln her ziemlich schlicht gehalten. Er hatte ein grosses Boxspringbett, gegenüber von diesem einen kleinen Fernseher. Neben dem Bett hatte er einen grossen, dreitürigen, grauweissen Schrank. Ausserdem führte noch eine Tür hinaus auf einen kleinen Balkon. Auf diesem stand nicht viel mehr als ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen.
    »Schönes Zimmer«, sagte Magnus knapp und setzte sich aufs Bett. Er schien sich direkt wie zuhause zu fühlen und Alec war dafüber irgendwie froh. Er hasste es noch mehr neue Leute kennenzulernen, wenn diese unschlüssig und schüchtern waren und man ihnen alles sagen musste. Magnus war wenigstens das genaue Gegenteil.
    »Ich zieh mich nur schnell um.« Alec lief zu seinem Kleiderschrank und öffnete ihn. Er hatte zu viele Kleider, wovon er die Hälfte nicht mal trug. Das lag daran dass seine Schwester ihm dauernd Klamotten heimbrachte oder ihn zum Shoppen verdonnerte. Izzy war manchmal sehr nervig, aber er liebte sie trotzdem über alles.
    Schlussendlich zog Alec eine schwarze Trainerhose und ein weisses Shirt aus dem Schrank. Normalerweise lief er zuhause immer Oberkörperfrei herum, aber er wollte Magnus weder falsche Hoffnungen machen, noch sonst irgendwas.
    Ohne gross nachzudenken zog er sich sein jetziges Shirt über die Schultern. Er hatte kein Problem damit sich vor anderen Jungs umzuziehen, er wüsste auch nicht wieso. Er fand es immer unverständlich, wenn Jungs vor und nach dem Sport sich in der Umkleide umziehen gingen. Schliesslich war ja nichts dabei, nur in Unterhose bekleidet zu sein.
    Er spürte Magnus' brennenden Blick auf seinem Rücken und als er seine Jeans auszog, wusste er ganz genau das Magnus auf seinen Arsch schaute. Jetzt musste Alec wirklich leicht grinsen und zog extra ein bisschen langsam seine Jogginghose an. Jetzt war er mal an der Reihe und wollte Magnus ärgern. Als er seine Jogginghose an hatte, wendete er sich, nebenbei bemerkt noch Oberkörperfrei, zu Magnus. Dieser starrte regelrecht auf seinen Oberkörper, mit sehr, sehr begierigen Augen. Ein Wunder, dass ihm kein Sabber aus dem Mund lief.
    »Du bist wunderschön«, murmelte Magnus auf einmal verträumt, seinen Blick nicht von Alecs Körper abgewandt. Jetzt stieg eine leichte Röte in Alecs Gesicht und er zog sich schnell ein Shirt über. Es war fies, Magnus so sehr zu quälen, aber Alec genoss es irgendwie. Magnus, der nun aus seiner starrte zurückkehrte, schaute ihn mit grossen Augen an. »'tschuldigung«, stammelte er vor sich hin und wurde knallrot im Gesicht. Er wandte sich schnell beschämt von Alec weg. Dieser hätte nie gedacht, dass Magnus Bane rot werden konnte und dazu noch beschämt.
    Er ignorierte diese für ihn belustigende Tatsache und lief zu seinem Fernseher. Er zückte zwei Playstation 4 Kontroller und warf einer der beiden Magnus zu, der ihn geschickt abfing. Seine Röte im Gesicht war wieder verschwunden und stattdessen hatte er wieder dieses blöde Grinsen auf dem Gesicht. Langsam hasste Alec dieses Grinsen.
    Er warf ein beliebiges Spiel in die Konsole und sie fingen an zu spielen. Sie sassen nebeneinander auf dem Bett, lachten, beleidigten sich Gegenseitig und hatten einfach nur Spass, wie zwei normale Freunde.
    Sie zockten mindestens zwei Stunde, bis seine Mutter ihm von unten zurief. Sie schalteten das Spiel auf Pause und eilten die Treppe hinunter.
    »Mum, das ist Magnus, ein Freund.« Seine Mutter stellte sich ebenfalls erfreut vor und sie schüttelten sich die Hände. Sie fragte die beiden noch nach etwas zu essen, bevor diese wieder die Treppe hinauf sprinteten.
    Als sie im Zimmer ankamen, wussten sie nicht, ob es lohnenswert war weiterzuspielen. In fünfzehn Minuten würden sie wieder nach unten gehen um zu essen.
    »Ich glaube, ich sollte langsam gehen«, sagte Magnus langsam mit einem Traurigen Unterton, den er mit einem Lächeln zu überspielen versuchte.
    Draussen war es schon lange dunkel geworden und es war mittlerweile kurz nach zwölf Uhr. Sie hatten die Zeit komplett vergessen, hatten weiter geredet über Gott und die Welt, noch gezockt und Abendgegessen. Alec hatte lange nicht mehr so einen lustigen Abend. Er war wirklich glücklich und vielleicht hasste er Magnus jetzt nicht mehr ganz so stark.
    Magnus blieb unschlüssig in der Haustür stehen. Er sah zu Boden und kaute auf seinen Lippen. Er spielte nervös mit seinen Händen, als er Alec in die Augen sah. Wie konnte jemand nur so schön sein, fragte Magnus sich selbst.
    »Kommst du jetzt mal auf ein Date mit mir?« Magnus war sich ziemlich sicher, dass er jetzt ja sagen würde. Sie hatten so viel Spass und er selbst war ungelogen auch nicht unattraktiv. Alec würde ihm sicher eine Chance geben, ihn näher kennenzulernen. Magnus überlegte schon, wo sie bei ihrem ersten Date hingehen könnten. Jeder seiner Ideen fand er klasse und freute sich schon, mit Alec diese in die Tat umzusetzen.
    »Nein«, sagte Alec jedoch zu seiner Überraschung. Alec lächelte ihn noch ein letztes Mal an, bevor er ohne ein weiteres Wort den überraschten und enttäuschten Magnus die Tür vor der Nase schloss.

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt