Alec konnte sich schon den ganzen Morgen über nicht konzentrieren. Er war froh, dass er momentan keinen komplizierten Fall hatte und sich dadurch den ein oder anderen Fehler erlauben konnte. Nicht, dass er sie ohne schlechtes Gewissen durchgehen liess und sich nicht jedes mal selbst dafür hätte schlagen können, aber ein schwerer Fall hätte seine Existenz kosten können.
Gerade hatte er sich von seinem letzten Mandanten verabschiedet und nun hätte er eine halbe Stunde Zeit, um sich für den nächsten vorzubereiten. Doch anstatt seine Akten zu richten, ein Glas Wasser und eine Packung Kekse bereit legen, griff er nach seinem Handy. Seit Samstag - jetzt war Montag - hatte er nichts mehr von Magnus gehört und er traute sich auch nicht, ihn anzuschreiben oder gar zu ihn zu gehen. Jetzt endlich hatte er all seinen Mut gefasst und tippte Magnud Nummer ein.
Mit leicht zitternden Händen hielt er es an sein Ohr und hörte das regelmässige piepsen. Er wusste nicht, was er mehr wollte: das Magnus abnahm oder eben nicht.
»Alexander?«, hörte er Magnus Stimme durch den Hörer. Perplex brachte Alec kein Wort raus, er hatte nicht damit gerechnet, dass er abnehmen würde.
Entschuldigend räusperte er sich. »Ehm... es tut mir leid.« Alec schlug sich gegen den Kopf, zum Glück sah ihn Magnus nicht. Brachte er wirklich nichts gescheiteres raus, als eine lumpige Entschuldigung.
Magnus am anderen Ende sagte kein Wort und Alec bekam bestätigt, dass diese Entschuldigung komplett für den Eimer war.
»Können wir uns bitte treffen, ich will reden«, sagte Alec leise.
»Wann?«, fragte Magnus.
»Ich weiss nicht... heute?« Er hoffte so stark, dass Magnus zustimmen würde. Er hielt es keine Sekunde mehr aus und wollte Magnus wieder sehen. Zach hatte sich bis jetzt zwar noch nicht entschieden, aber Alec war sich sicher, er würde bald wegziehen. Und solange er noch hier war, wollte er alles tun, um Magnus zu helfen.
»Ja ist gut, ich komme zu dir.« Alec konnte nicht verhindern, dass ihm ein Lächeln auf die Lippen schlich. Magnus war also nicht allzu böse, höchstens ein wenig verletzt.
»Magnus!«, drang plötzlich eine andere, verägerte Stimmung durch den Hörer. Es war so laut, das selbst Alec leicht zusammenzuckte.
»Ich muss auflegen, tut mir leid«, sagte Magnus schnell und schon hatte er aufgelegt. Verdattert schaute er auf sein Handy. War das Magnus Chef, der gerade so verärgert war?
Und dann fiel es Alec wieder ein, war nicht Jack sein Chef, Magnus erwähnte doch, er würde bei Jack als Assisstent arbeiten. Wenn Alec genauer darüber nachdachte, könnte es wirklich Jack gewesen sein, der wütend Magnus Namen gerufen hatte.
Seufztend legte er sein Handy beiseite. Da das Gespräch so kurz war, hatte er noch genügend Zeit bis zu seinem nächsten Mandanten um doch noch das nötigiste bereit zu stellen.
Nach einem langen Arbeitstag kam Alec erschöpft nachhause. Der neue Mandant war ein sehr anstrengender Fall, eine der grössten, die er bisher hatte. Zum Glück hatte er vorher noch mit Magnus telefoniert, sonst hätte er zu viele Fehler gemacht.
Wenn auch, hundertprozentig war Alec nicht konzentriert, mindestens mit der Hälfte seiner Gedanken war er bei Magnus und plante den Abend. Was er genau plante? Das wusste Alec selbst nicht so ganz, er legte sich eine Entschuldigung zurecht und versuchte möglicherweise mehr aus Magnus herauszubekommen.
Glücklickerweise - so fies es auch klingen mag - war Zach nicht zuhause. Nicht, dass Alec etwas falsches machen würde, aber er glaubte es wäre auch für Magnus einfacher.
Alec hatte keine Ahnung wann Magnus kommen würde und so sprang er direkt, als er nachhause kam, unter die Dusche und hielt es möglichst kurz. Es wäre nur zu dumm, wenn Magnus genau jetzt klingeln würde.
Tatsächlich klingelte es fünf Minuten später schon an der Tür. Alec hatte schon bequeme Kleidung an, dafür aber waren seine Haare noch nass und fielen ihn schlaff ins Gesicht. Er erinnerte sich noch daran, wie Magnus das früher immer als sexy empfunden hatte, ob dem heute immer noch so war?
»Hey, Magnus«, begrüsste er ihn vorsichtig, als er die Tür öffnete. Alec hatte immer noch angst, dass Magnus zu wütend war und vielleicht nur hierher kam, um ihm zu sagen, dass er ihn nie mehr wieder sehen wollte.
Magnus lächelte leicht und begrüsste ihn ebenfalls, ehe sie gemeinsam in die Küche liefen. Es herrschte eine komische Stimmung, als sie sich setzten. Keinet wusste genau, was zu sagen war oder womit sie beginnen sollten.
»Wieso zieht ihr weg?«, fragte Magnus dann plötzlich und unterbrach somit die Stille. Seine Stimme klang so scharf wie ein Messer und raubte Alec für einen kurzen Moment den Atem.
»Ich.. wir ziehen vielleicht nicht weg. Ich habe mit Zach geredet und... er überlegt es sich.« Es war falsch Magnus Hoffnungen zu machen, dessen war sich Alec bewusst. Jedoch hatte er bedenken, dass Magnus sonst gleich wieder verschwinden würde und das wollte er auf keinen Fall.
»Magnus, es tut mir leid, was alles passiert war. Es war nie meine Absicht und ich hoffe, ich kann dir irgendwie helfen«, meinte Alec betreten. Es tat ihn unheimlich leid Magnus so zu sehen. Und noch mehr schmerzt das Wissen, dass es ihm selbst die letzten Jahre gut ging und Magnus' Leben immer mehr den Bach bergab ging. Er hatte das doch nie gewollt, er wollte nie, dass Magnus ins Drogenmillieu fällt. Wenigstens, dachte Alec, ist er selbst nicht völlig abhängig.
»Es ist in ordnung, ich bin auch ein bisschen selbst schuld. Ich hätte mich nicht so hineinsteigern sollen... Am besten hätte ich dich einfach vergessen.«
Dieser Gedanke schmerzte Alec unbewusst. Sich auszumalen, dass Magnus ihn komplett vergessen hatte, er ihm nichts mer bedeutete, es war die Hölle. Alec wollte doch so sehr, dass Magnus sich für immer an ihn erinnern würde. Es war egoistisch, schliesslich hatte Magnus es verdient glücklich zu sein, aber Alec konnte nichts für seine Gefühle für Magnus.
»Hast du es Jack schon erzählt?« Magnus schüttelte traurig seinen Kopf. Es wäre bestimmt nicht einfach seinem Verlobten so etwas mittzuteilen. Alec wusste selbst nicht, ob er das vor Zach offenbaren könnte.
»Es wird alles gut« Alec lächelte Magnus sanft an. Ohne gross darüber nachzudenken griff er über den Tisch nach Magnus Hand. Sie zitterte leicht.
»Ich versprech's.« Jetzt sah Magnus auf und in seinen Augen lag so viel Schmerz und so grosse ungewissheit. Aber am meisten erschrecke Alec, dass Magnus all die hoffnungen verloren hatte und zu wissen schien, dass niemals alles in ordnung sein würde.
Irgendwas verschwieg Magnus noch, doch was war es?Was vermutet ihr, dass Magnus verschweigt?
DU LIEST GERADE
Malec AU - say yes
FanficMagnus versuchte verzweifelt Alec in der Schule nach einem Dat zu fragen, was sich bei dem verschlossenen Schüler als ziemlich schwer heraustsellte. Nachdem Alec mehrmals abglehnt hatte, gab er dann endlich nach und sagte Magnus zu. Alec musste zuge...