Kapitel 115

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Es gibt Momente im Leben, die prägen dich tief in dein Inneres. Bis in alle Ewigkeiten wirst du dich an diese Erinnern, noch genau wissen, wie du dich bei jenen Ereignis gefühlt hattest. tragischerweise sind es meistens die schlimmsten Momente im Leben, die dich am meisten prägen. Sei es ein Unfall, eine Entführung oder... der tod eines geliebten Menschen. Diese Momente nisten sich in deinem Inneren ein, krallen sich fest und hinterlassen eine Ewige Narbe, die dir immer erhalten bleibt. So sehr du auch versuchen wirst es zu vergessen, verschwinden wird es niemals, er wird dich bis in den Tod verfolgen.
Momente sind das, was einen Mensch ausmacht, dessen Laune, dessen Art und Weise, wie er lebt. Aber ein einziger Moment kann einen Menschen konplettt verändern, von Grund auf jemand neues erschaffen, der kaum mehr wiederzuerkennen ist.
Jener tragische Moment in Alecs Leben, war heute, an einem kalten Wintertag, an den er Morgens fast überlegt hatte, zuhause zu bleiben. Der Gedanke an Magnus hatte ihn dazu gebracht zu ihn zu gehen, das Haus zu verlassen und in den Schneesturm hinauszutreten. Natürlich hätte er den Bus nehmen können, aber als er sah, wie gefüllt mit Menschen der war, entschied er sich lieber zu laufen und das Schicksal über sich ergehen zu lassen.
Nichts ahnend, als würde es ein Tag wie jeder andere werden, lief er die Strassen entlang bis zum Krankenhaus. Über die Monate hatte man ihn langsam kennengelernt, fast jeder wusste, wer er war und begrüsste ihn freundlich. Die Laune an diesem Morgen verbesserte es nicht, nicht mal der Gedanke, Magnus bald zu sehen heiterte ihn auf.
Seit Magnus ganz leicht den Finger bewegt hatte, war wieder knapp einen Monat vergangen. Magnus Werte hatten sich bisher nicht verändert und so langsam schwand Alecs Hoffnung immer mehr. Mittlerwele ging er nicht mehr jeden Tag zu Magnus, er beliess es dabei, ihn höchstens alle zwei Tage zu besuchen.
Langsam aber sicher verlor Alec auch seine Geduld und kam, wie Izzy es sagte, zu vernunft. Von Tag zu Tag konnte er mehr einsehen, dass es keinen Sinn hatte, es nur unnötiges Geld war. Ihn wurde selbst immer und immer mehr bewusst, dass er Magnus gehen lassen muss, dass er ihm seinen Frieden geben musste. So sehr dieser Gedanke anfangs geschmerzt hatte, gewöhnte er sich an den Gedanken. Im Gegenteil sogar glaubte er, es sei besser Magnus endlich gehen zu lassen. Was wenn Izzy recht hatte und er litt? Er gefangen in einer Dunkelheit war und nur darauf wartete, endlich von den Fesseln gelöst zu werden?
    Entrüstet betrat Alec das Krankenhaus, war nicht mal wirklich bei der Sache und lief auf seinen üblichen Stuhl zu. Seine Tasche liess er achtlos fallen und den Mantel hing er über den Stuhl. Dann hob er seinen Blick, wollte Magnus mit dem üblichen Kuss auf die Stirn begrüssen, und erschrak. Die Welt um ihn blieb stehen, sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und er begann zu zittern.
    Ungläubig starrte er das weisse, leere Krankenhausbett an und hoffte für kurze Zeit, dass er im falschen Zimmer gelandet war. Aber nein, es war das richtige, seit über einem halben Jahr ging er fast täglich ein und aus, kannte mittlerweile dieses Zimmer fast besser als seine eigene Wohnung. Der kleine Fleck an der Wand gegenüber, der kaputte und dadurch schiefstehende Fenstergriff und der Geruch in diesem Zimmer, aus dem er noch schwach Magnus' vernehmen konnte, gab ihm Sicherheit.
    Wo zur Hölle war Magnus?
    Panik stieg in ihm hoch und endlich konnte er sich aus seiner Starre befreien. Er atmete tief ein, zitterte dabei noch heftiger als zuvor. Schon klar hatte er darüber nachgedacht, Magnus sterben zu lassen, aber dann hätte er die Entscheidung darüber gehabt, wäre vorbereitet gewesen. Jetzt traf es ihn wie ein harter Schlag.
    Hektisch stürmte er aus den Zimmer. Magnus konnte nicht tod sein. »Wo ist Magnus?!«, schrie er zu der nächsten Krankenschwester, die er sah. Gross riss sie ihre Augen auf, zuckte dann mit den Schultern. Gerade wollte sie beruhigend einen Arn auf seine Schulter legen, ihm sagen, er sollte sich beruhigen. Aber er war schon weitergelaufen, zu der nächsten Krankenschwester.
    Mittlerweile liefen ihm unaufhaltsam die Tränen hinunter und er drohte beinahe zusammenzubrechen. Wie um alles in der Welt konnte niemand wissen, was mit Magnus geschehen war?
    Verzweifelt lehnte sich Alec an die Wand, vergrub den Kopf in diesen und versuchte seine Gedanken zu ordnen.
    »Mr. lightwood?« schnell hob er seinen Kopf und blickte in das Gesicht von Magnus' behandelnden Artzt. Dies gab ihn Hoffnung, so schniefte er noch einmal und wartete dann ungeduldig ab, bis er endlich alles aufklärte.
    »Ich will, dass sie mitkommen.« Alec hatte keine Kraft dazu, zu wiedersprechen und znd trottete sonit schlürfend hinter dem Artzt her, die Flute entlang. Den ganzen Weg über redeten sie kein Wort, Alec war gar nicht dazu im stande, viel zu sehr war er in den Gedanken versunken, was mit Magnus hätte passieren können.
    Nach einigen Minuten blieb der Artzt vor einen Tür stehen, die aussah, wie fast jede andere hier. Irritiert blickte Alec ihm entgegen. »Magnus geht es gut, er ist aufgewacht und wir mussten in verlegen«, erklärte der Artzt lächelnd, was Alec bis in die Fassungslosigkeit brachte.
    Ja, es gibt Momente in Leben, meistens schreckliche, die dich für immer prägen und verfolgen. Aber es gibt auf jene, die dich positiv prägen, dich so unermesslich glücklich gemacht hatten, dass du es nicht in fünftig Jahren vergessen werdest.
    In Alecs Leben war das dieser Moment, als er nach über einem halben Jahr, endlich wieder Magnus küssen konnte und dieser den Kuss erwiderte.

Ich finde das Kapitel toll. :3

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt