Kapitel 98

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    Alec lief ziemlich lustlos über den Bordstein. Sein Blick war nach unten gerichtet, seine Hände in der Hosentasche vergraben und er hoffte inständig, dass niemand ihn sah. Ja, er wünschte sich regelrecht durchsichtig zu sein und hatte zugegeben keine Lust das Haus zu verlassen.
    Zu blöd, dass er eine gute schulische Ausbildung brauchte und deswegen allein schon von den Eltern gezwungen wurde, fast jeden morgen aus dem Haus zur Schule zu gehen. Er hasste es, so sehr.
    Seit vor einem halben Jahr die Geschichte mit Magnus vollkommen vorüber war, ging es ihm beschissen. Zwar ging es ihm von Tag zu Tag besser, aber die Traurigkeit nagte ununterbrochen an ihm.
    Langsam gab es Magnus auch auf ihm zu schreiben, weil Alec es immer ignorierte. In schwachen Momenten war er häufig kurz davor ihn zurückzurufen, mit ihm zu reden und zu hoffen, dass wieder normalität zurückkehren würde. Aber Izzy, wie auch Simon redeten ihm ständig ein, dass dies ein grosser Fehler sein würde. Alec glaubte irgendwann wirklich daran, obwohl sein Herz ihm anderes sagte.
Gestern Abend war wieder einer jener Momente, in denen er sein Handy in den Händen hielt und auf Magnus Kontakt war. Sein Finger schwebte nur wenige Milimeter oberhalb des Anrufknopfs. Aber bevor er ihn betätigen konnte, kam Izzy rein (die wie auch sonst immer was geahnt hatte) und riss ihm das Handy aus den Händen.
Nach kurzem protestieren, wobei er danach bemerkte, dass es dumm war, liess er Izzy machen. Er wusste, was sie vorhatte und ehrlichgesagt war das schon länger überfällig. Und nachdem Izzy ein paar mal auf sein Handy tippte, fühlte es sich an, als wäre ein Teil seines Lebens gelöscht worden. Aber anderseits war es auch... befreiend gewesen. Nun konnte er zumindest nicht mehr in versuchung geraten, Magnus zurück zu rufen, nie mehr.
    Es war eine gute Entscheidung, Magnus Nummer zu löschen und ihn auf allen Socal Medias zu blockieren.
    Völlig in Gedanken versunken starrte Alec  in den Himmel, stets dem Weg zum Schulgebäude folgend. Er bemerkte gar nicht, wie ihm jemand entgegenkam, der genauso in Gedanken war, nur dass dieser in einem ziemlich hohen Tempo auf einem Longboard ihm entgegen bretterte.
    Als Alec es dann realisierte, war es schon zu spät in der Fremde knallte gegen Alec und riss ihn gleich mit zu Boden.
    Ein stechender Schmerz durchzog seinen Körper und Innerlich verfluchte er diesen Idioten, der nicht mal auf den Weg schauen konnte.
    Schnell rappelte sich der Junge wieder auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und sah panisch zu Alec hinunter.
    »Es tut mir so leid, ich war so in Gedanken, habe einfach nichts hingeschaut, wo ich hinfahre«, stammelte er und hielt Alec eine Hand hin.
    Völlig aus der Bahn geworfen, weil vor ihm ein verdammt gutaussehnder Junge stand mit dem Gesicht eines Engels stand, starrte er überrumpelt auf die Hand. Es dauerte eine Sekunde, bis er seinen Kopf schüttelte und seinen Blick vom Gesicht des Jungen löste und dankend nach der Hand griff.
    Er bemerkte sofort, dass der Junge vor ihm ziemlich stark war, denn dieser zog ihn ohne probleme hoch, fast schon zu fest, dass Alec unbeholfen gehen ihn knallte.
    Sofort wurde er knallrot, trat einen Schritt zurück idn kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
    »Ich hätte auch schauen können, wo ich hinlaufe.«
    »Dann sind wir wohl beide ziemlich tollpatschig«, grinste er und Alec glaubte sogar auf seinen Wangen einen leichten rotschimmer zu erkennen.
    »Ich bin übrigens Zachary.«
    »Alec«, gab er freundlich zurück und konnte nicht anders, als über beide Ohren hinweg zu grinsen.
    »Darf ich dich als entschuldigen auf ein Kaffee einladen?« Alec lächelte unsicher und warf einen unaufälligen Blick auf die Armbanfuhr. Eigentlich hätte er Schule, aber er hatte sowieso keine Lust darauf. Ausserdem wäre er dumm, wenn er solch ein amzügliches Angebot eines (verdammt) heissen Jungen ablehnen würde.
    »Sehr gerne.«
So dauerte es keine zwei Minuten, bis die beiden in richtung Innenstadt liefen. Zach mit seinem Board unter dem Arm und Alec über beide Ohren grinsend.
Das erste mal seit Magnus Trennung dachte er nicht durchgehend an ihn und war mal wieder richtig glücklich. Und ausserdem blühte Hoffnung in ihm und so wie er ein wenig erwartet hatte, war das der Beginn einer wunderschönen Liebesgeschichte...

Dies war der Moment für Alec, als er an diesen Tag zurück dachte, als er kapierte, was für einen Fehler er gemacht hatte.
Zach war alles für ihn, seine Liebe, die Person welche er für immer an seiner Seite wissen wollte.

Irgendwie bin ich am überlegen, ob ich so eine Prequel soll machen, bei dem es um die Liebesbeziehung zwischen Alec und Zach geht. :3

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt