Malec AU - say yes

Kapitel 94

     Was würdet ihr tun, wenn die Liebe eures Lebens in Gefahr ist? Ihr wisst, dass wenn ihr nur eine falsche Handlung macht, ihr diese Person verlieren würdet.
    Ihr wärt daran Schuld.
    Das schlechte Gewissen würde ein Leben lang an einem Nagen, möglicherweise keine einzige Nacht mehr in Ruhe lassen.
    Alec war sich sicher, dass er nicht damit klarkommen würde, wenn Magnus seinetwegen sterben würde. Es war fast schon eine Tatsache, eine Hundertprozentige Sicherheit, dass Alecs Zukunft dann aus nichts weiterem als purer Schwärze bestehen würde. Ausser natürlich, es gäbe den Himmel wirklich, wobei er bezweifelte, dass er in diesen kommen würde.
    So also überdachte Alec jeden Schritt doppelt ind dreifach, selbst wenn er nur über die Strassen passierte. Er hatte unglaubliche Angst, dass jeden Moment die Nachricht kommen würde, dass Magnus verstorben wäre. Um Himmels Willen, das wäre ein purer Albtraum für Alec, das schlimmste, was könnte passieren.
    In der einzigen Hoffnung, dass sein Handy nicht verwanzt oder ähnliches war, zückte er dieses und wählte die Nummer seiner Schwester. Er wusste, es war ein hohes Risiko, aber er brauchte jemanden zum Reden, einen nützlichen Rat - welcher Izzy meistens auf Lager hatte.
»Brüderchen? Was verschafft mir die Ehre, mal wieder von dir zu hören?«, fragte sie in den Hörer. Obwohl Alec sie nicht sehen konnte, wusste er, dasss sie grinste. Wobei auch ein klein wenig Vorwurf in ihrer Stimme lag, da Alec sich wirklich seit längerem nicht mehr gemeldet hatte.
»Es geht um... Magnus«, meinte er zögerlich. Er hatte Izzy bereits erzählt, dass er wieder mit Magnus Kontakt hatte und sie hielt das nicht für besonders... gut. Sie meinte, Alec solle sich lieber von ihm fernhalten, sie befürchtete, Magnus würde ihn nur wieder verletzen und in Schwierigkeiten bringen. (Womit sie mal wieder vollkommen richtig lag)
»Kannst du dich nicht einfach von ihm fernhalten? Zieh mit Zach um und vergiss Magnus.«
Alec stockte und kaute sich dann nervös auf der Lippe rum. Er hatte ihr noch nichts von der Trennung erzählt und Izzy würde ausrasten. Sie liebte Zach, manchmal glaubte Alec sogar, dass sie Zach meht liebt als ihren eigenen Bruder. Izzy würde Alec die Hölle heiss machen, wenn sie von der Trennung erfahren würde, aber verheimlichen konnte er es auf keinen Fall.
»Zach und Ich... haben uns... getrennt.«
Und dann blieb es für eine Weile still, im welcher Alec immer nervöser wurde und sich auf eine riesen Standpauke seiner Schwester gefasst machte.
»Alexander Gideon Lightwood, willst du mir etwa erzählen, dass du mit ihm schluss gemacht hast? Wegen Magnus?«, schrie sie wütend in den Hörer, dass Alec diesen sicherheitshalber einige Zentimeter von seinem Ohr hielt. Ein kaputtes Trommelfell konnte er nun wirklich nicht gebrauchen.
»Er hat Schluss gemacht...«
»Wegen Magnus? Weil er bemerkt hat, dass du ihn mehr liebst?«
»Ja...«, murmelte Alec betreten und fühlte sich unglaublich schlecht. Wie musste sich Zach nur fühlen nach all dem?
Allmählich bereute Alec seine Entscheidung immer mehr und würde momentan sogar Zach hinterherrennen, um den Problemen mit Magnus zu entkommen. Ziemlich selbstsüchtig, dessen war er sich bewusst.
»Aber was ist jetzt genau mit Magnus, dass mir anrufst, und hoffentlich ist es wichtig, denn ich war gerade anderweitig mit Simon beschäftigt.«
Unter anderen Umständen hätte Alec jetzt einen Dummen Spruch gesagt und angewidert das Gesichg verzogen, nur hatte er dafür gerade keine Nerven. Stattdessen setzte er sich auf eine Parkbank in der Nähe und begann Izzy alles zu erzählen.
Von seinem ersten Wiedertreffen mit Magnus, den Spass den sie hatten, die Erkenntnis, wie Jack ihn behandelt und in was Magnus gerutscht war, bis hin zu der Trennung mit Zach und der gemeinsamen Nacht mit Magnus. Und natürlich das schlimmste: die Entführung Magnus' und das dieser jetzt in den Fängen von Jack war und Alec um Himmels Willen nicht wusste, was zu tun war.
»Gott, Alec, wo bist du da nur wieder reingeraten?«, seufzte Izzy nachdenklich. Alec stützte seinen Kopf in die Hände und seufzte ebenfalls tief.
»Ich würde zur Polizei gehen, das ist die einzige Chance... oder Magnus einfach vergessen.«
Wütend schnaubte Alec und hätte seiner Schwester gerade am liebsten geohrfeigt. Wie konnte sie nur so egoistisch sein? Er konnte Magnus jetzt nicht einfach alleine lassen.
»Spinnst du? Magnus wird geschlagen Izzy, zu Drogengeschäften gezwungen und was weiss ich noch alles. Er erlebt die Hölle auf Erden und du sagst, ich solle ihn einfach vergessen? Ihm dem Schicksal dieses Psychopathischen Jacks überlassen?
Bei dir stimmt glaube ich was nicht. Ich hätte wirklich gedacht, du hilfst mir, aber nicht, dass du so selbstsüchtig bist.«
Ohne noch eine Reaktion abzuwarten, legte er wütend auf und steckte sein Handy zurück in die Tasche. Dieses Gespräch mit Izzy hatte ihn nichts weitetes gebracht, als Ärger und Enttäuschung. Nur in einem Punkt hatte sie möglicherweise recht: die Polizei zu verständigen wäre vielleicht das beste.
Bevor Alec das überhaupt tun wollte, musste er nachhause. Er brauchte Zeit zum nachdenken (auch wenn er eigentlich so schnell wie möglich Magnus daraus holen sollte) und das konnte er Zuhause am besten. Wie schon gesagt, jeden Schritt musste er doppelt und dreifach planen, nicht, dass schlussendlich wirklich noch etwas schiefgeht.
Hundemüde und ziemlich erschöpft schleppte er sich die Treppen hoch zu seiner Wohnung. Dieser Tag war anstrengender als jeder Arbeitstag zuvor und er freute dich ungemein auf das Bett, auch wenn er wohl kaum schlafen könnte. Wie schon die ganze Zeit hingen seine Gedanken bei Magnus und was für Qualen dieser erleiden musste.
Er betrat die Wohnung, warf seine Jacke achtlos auf das Amaturenbrett und machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Als er da ankam, blieb er geschockt stehen und starrte die Person vor ihm auf dem Sofa an.
»Was machst du hier?«

Wer wohl da ist?