Kapitel 42

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»Fuck, ich kann das nicht«, murmelte Magnus auf einmal. Dann drehte er sich um, liess sein Gepäck fallen und rannte auf Alec zu, dessen Schmerz im Gesicht zusehen war. Magnus selbst musste sich die Tränen unterdrücken und hätte sich gerade am liebsten tausende Male selbst geschlagen. Wie konnte er nur so dumm sein? Wie konnte er Alec auch nur eine Sekunde denken lassen, es wäre nun aus?
Völlig überrumpelt von dem plötzlichen Sinneswandel, erwiderte Alec den Kuss, der Magnus begonnen hatte. Es brauchte sicher fünf Sekunden, bis er es überhaupt realisiert hatte. Und nun war es so wundervoll, so perfekt und für gerade jetzt war alles perfekt.
»ich lasse dich niemals gehen, Alexander.« Als Magnus seinen vollen Namen aussprach, wusste Alec nur eins und ihm fiel gerade eine tonnenschwere Last von den Schultern; Magnus und er, sie würden nach wie vor Malec bleiben, komme was wolle.
     »Ich liebe dich«, flüsterte Alec mit zitternden Stimme und krallte sich in Magnus Rücken fest. »Ich dich auch, Alexander.« Sie küssten sich erneut, laut Alec aber viel zu kurz.
    »Aber... wir sollte trotzdem ein wenig Abstand halten. Es ist verdammt viel passiert, Camille, Jace, der Unfall... und du solltest vielleicht zum Arzt gehen.«
    »Kommst du mit?«, fragte Alec, ohne auch nur auf das andere einzugehen. Magnus hatte recht damit, dass sie ein wenig Abstand brauchten, sei es nur für diesen Tag. Alec selbst musste die Geschehnisse mit Camille sich erst mal verarbeiten; er war immer noch ein wenig wütend auf Magnus, doch es gab gerade wichtigers als das.
    »Nein, Abstand halten heisst nicht zusammen irgendwo hingehen«, lehnte Magnus ab und lächelte dabei so sanft, wie er nur konnte. Trotzdem verzog sich Alecs Gesicht schmerzhaft. Es tat schon weh, aber er konnte es auch verstehen.
    Niedergeschlagen nickte Alec und erhob sich vom Bett. Er ertrug Magnus Nähe nicht länger und seine Knöchel fingen immer mehr an zu schmerzen. Ehe er das Zimmer verlassen konnte, hielt ihn Magnus an der Hand fest und zog ihn in einen Kuss. Der Schmer, der durch den Ruckartigen Griff aufgetreten war, verschwand direkt als ihre Lippen aufeinander lagen.

    »Izzy?«, fragte Alec und klopfte an die Zimmertür. Seit er wiedergekommen war, hatte er Izzy noch nicht gesehen, da sie weg war und ebenfalls ersg vor fünf Minuten gekommen war. Und sie wollte Magnus und Alec nicht stören, weswegen sie sich gleich in ihr Zimmer verzog.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, da wurde die Tür aufgerissen und Izzy sprang ihm um den Hals. Nach nur wenigen Sekunden drückte er seine Schwester wieder weg. »Mir tut alles weh, tut mir leid... kannst du mich zum Arzt fahren?« Izzy musterte ihren Bruder von oben bis unten, wobei sich ihre Augen immer mehr weiteten. Sie blieb ruhig und sagte nichts dazu, lächelte Alec stattdessen sanft an.
    »Natürlich, aber zieh bitte erst etwas sauberes an«, sagte sie und deutete angewidert auf seine dreckige Kleidung. Alec verdrehte die Augen, nickte dann und machte sich zurück auf den weg ins Zimmer.
    In seinem Zimmer sass Magnus nach wie vor auf dem Bett und warf ihm nur einen kurzen Blick zu. Alec machte es nicht anders und begab sich zum Schrank. Alec zog sich sein Oberteil über den Kopf und warf es neben sich in den Wäschekorb. Danach zog er noch seine Hose aus, so dass er nur noch in engen Boxer vor dem Schrank stand. Er spürte die brennenden Blicke von Magnus in seinem Rücken und musste unwillkülich grinsen. Alec wollte ihn absichtlich ein wenig provozieren und machte deswegen absichtlich langsam, bis er sich endlich neue Kleidung aus dem Schrank zog.
    »Hör auf damit...«, murmelte Magnus gequält. Alec drehte sich zu ihm und zog die Augenbrauen hoch. Er sagte nichts dazu, schlüpfte in seine Hose, dabei liess er keine Sekunde von Magnus Augen ab. Diese waren Lustverschleiert und man konnte sehen, wie sehr er sich zurück halten musste. Aber wie konnte man es ihm verübeln? Alec sah gerade wirklich heiss aus: schwarze Jeans, die ihm locker auf der Hüfte lagen, sodass der Saum der helllgrauen Boxer noch zu sehen war. Sein leichter Six-pack und die Brusthaare, die muskulösen Oberarme, wie hätte da Magnus wiederstehen können? Und dann noch die Schrammen auf seinen Bauchmuskeln, seiner Schulter, verdammt, es machte ihn einfach noch ein Stücken heisser, als er eh schon war.
    Daher war Magnus äusserst froh, als Alec sich endlich ein dunkelblaues Shirt über den Kopf zog und dann das Zimmer verliess. Keine Sekunde länger hätte er mehr gebraucht, da wäre er über Alec hergefallen, dafür hatte er jetzt ein anderes Problem und das befand sich zwischen seinen Beinen.

    »Was war da genau zwischen dir und Magnus?«, fragte Izzy. Sie sassen mittlerweile im Auto und fuhren richtung Krankenhaus. Alec und Izzy fiel plötzlich ein, dass es Samstag war und daher kein Arzt offen hatte. Alec wollte erst protestieren und einfach erst Montags gehen, aber Izzy hatte ihn überreden können in die Notfallstelle des Krankenhauses zu gehen. Wenn auch wiedetwillig war Alec dann ins Auto gestiegen.
    »Vieles... zu vieles...«, murmelte Alec und erzählte ihr dann alle Geschehnisse vom vorherigen Tag. Sie hörte ihm aufmerksamkeit zu, ohne ihn ein einziges mal zu unterbrechen. Am Ende seiner Erzählung blieb es die letzten Minuten still, bis sie am Krankenhaus ankamen. Izzy suchte verzweifelt nach passenden Worten. Ihr wollte nicht einfallen, also sagte sie einfach das, was die meisten in solch einer Situation sagten, »Es wird schon alles gut.« Sie lächelte Alec aufmunternd an, welcher es leicht erwiderte. Dann verliessen sie das Auto und betraten das Krankenhaus.

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt