Kapitel 81

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Nächstes um 22.00 Uhr (:

    Magnus antwortete nicht, dafür begann er leise zu schluchzen und krallte sich immer fester in Alecs Shirt. Dieser bemerkte, dass Magnus Beine immer mehr nachgaben und half ihm deswegen stützend zu seinem Auto.
Genau noch rechtzeitig stieg Alec auf der Fahrerseite ein, als nämlich Jack wutentbrannt aus einem Fenster gesprungen kam. Alec hatte sich schnell aus seiner Schockstarre gelöst und raste nun mit quietschenden Reifen los.
Sein schnell schlagendes Herz beruhigte sich abermals und seine Wut auf Jack wandelte sich in pure Sorge um Magnus um. Wie konnte er auch so dumm sein und nicht bemerken? Wenn Alec genauer darüber nachdachte, gab es so viele Hinweise, er hätte nur eins und ein Zusammenzählen müssen. Da war Jack, der ihn bei der Arbeit angeschrien hatte (Wobei Alec dachte, er sei einfach so eine Art Chef und es sei nicht persönliches), dann noch die vielen blauen Flecken, die eigentlich niemals nur von Schlägereien Abstammen konnte. Spätestens als Magnus um Hilfe bittend zu ihm kam, hätte es bei ich Klick machen sollen, dass etwas nicht stimmte.
Alec machte sich vorwürfe und gab sich die Schuld, dass Magnus in den letzten Wochen weitergelitten hatte, einfach nur weil Alec zu dumm war, um es zu verstehen. Er war zu sehr auf Zach konzentriert, auf den Umzug und darauf, sich nicht in Magnus zu verlieben.
»Danke«, krächzte Magnus schwach und verzog dabei schmerzhaft sein Gesicht. »Hättest du nur etwas gesagt Magnus, es tut mir so leid, ich werde dich nie wieder zurück zu ihm lassen.«
Magnus lächelte schwach und drehte seinen Kopf langsam zu Alec hinüber. »Er wird mich holen kommen.« Alec erschreckte es, wie gelassen diese Worte über Magnus' Lippen gekommen waren, als hätte er nicht mal ein bisschen Angst davor.
»Sie haben mich bis jetzt jedes Mal wiedergeholt«, bemerkte Magnus. Alec wusste nicht was darauf zu antworten und konzentrierte sich stattdessen auf die Strasse und darauf, möglichst schnell nachhause zu gelangen. Vielleicht sollte er Magnus in ein Krankenhaus bringen, aber etwas sagte ihm, das wäre nicht Magnus Wunsch. Ausserdem waren die Verletzungen kaum so schlimm, dass ein Arzt dringend nötig war.
Endlich kamen sie an seiner und Zachs Wohnung an und Alec führte Magnus mühsam in den Aufzug und dann in die Wohnung hinein, wo er ihn auf das Sofa setzte. Er verliess gleich wieder das Wohnzimmer und verschwand im Bad, um sich Verbandzeug und derartiges zu holen.
So vorsichtig wie möglich versuchte Alec ihm das Blut von der Stirn und der Nase zu tupfen. Bei jeder Berührung zuckte Magnus zusammen und kniff seine Augen zusammen. Alec fühlte sich schlecht und ihm tat es weh, Magnus zu leiden zu sehen.
Alec liess Magnus ein wenig Zeit, um sich wieder von den Schmerze zu erholen. Magnus öffnete nach Sekunden wieder seine Augen, wobei er sein linkes nur zu Hälfte öffnen konnte. Sofort traf sein wunderschönes grün auf Alecs tiefes Blau. Tief sahen sie sich in die Augen, vergassen dabei die Welt um sich herum. Alec nutzte diesen Moment, in dem Magnus abgelenkt war und tupfte weiter vorsichtig das Blut von Magnus Wunden. Dieser zuckte nicht mal mehr halb so stark zusammen, konzentrierte sich stattdessen umso mehr auf Alecs wunderschöne Augen.
Alec musste sich stark zusammenreissen, nicht unüberlegtes zu tun, ihn nicht zu küssen. Der Moment würde eigentlich gerade perfekt passen, wenn da nicht sein Freund Zach war. Wenn auch, war der Moment so perfekt, dass Alec für einen Moment Zach vergass und sich Magnus Lippen langsam näherte. Den feuchten Lappen legte er neben sich auf das Sofa und legte seine jetzt freie Hand auf Magnus Wange.
Bevor ihre Lippen sich jedoch berührten, fasste sich Alec wieder zusammen und entfernte sich ruckartig von Magnus. Geschockt schüttelte er seinen Kopf, griff wieder nach dem Lappen und versorgt Magnus Wunden weiter. Sie taten beide so, als wäre dieser kurze Moment, in dem es sich anfühlte wie früher, gar nicht da gewesen.
»Magnus?«, fragte Alec leise. Seine Wunden waren versorgt und nun sassen sie schon seit über fünf Minuten auf dem Sofa und die merkwürdige Stimmung erdrückte sie beinahe.
»Was meintest du vorhin damit, dass Sie dich holen werden?« Magnus seufzte schwer und zögerte erst, bevor er antwortete. Es wirkte nicht so, als würde er allzu gerne davon reden, schon gar nicht als ob er je schon mal davon geredet hatte.
Er atmete tief ein und aus, ehe zu erzählen begann.

Ja, ich bin fies und mache hier jetzt einen cut.

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt